„Hofgeschichten“ neu erzählt Fernsehreihe erzählt vom Landleben auch in Ostfriesland

In der ARD startet eine Serie über das Leben und die Arbeit von Landwirten. Auch Ostfriesen sind dabei.
Ostfriesland - „Hanna, da is ’ne Kuh ausgebrochen“, ruft der Altbauer Albert Smidt aus Bingum nach seiner erwachsenen Enkelin. Gemeinsam fahren dann beide mit dem Traktor ins Deichvorland, um das braune Rindvieh – es grast schon beängstigend nahe am örtlichen Campingplatz – wieder einzufangen. Anschließend müssen die Landleute gleich wieder heim, um nach einem Schaf zu schauen, das gerade lammt und Probleme mit der Nachgeburt hat.
Solch einen naturverbundenen Arbeitsalltag erleben immer weniger Menschen in Deutschland. Und wohl gerade deshalb ist das Interesse groß an derartigen „Hofgeschichten“, die als Reportagen mit guten Quoten seit fünf Jahren regelmäßig im Norddeutschen Rundfunk (NDR) und hin und wieder auch im Bayerischen Rundfunk (BR) zu sehen waren. Der Marktanteil lag bei fast zehn Prozent. Die Filme gibt es noch in der Mediathek zu sehen, zu finden sind sie hier https://link.zgo.de/Hof.
Zu Gast auf vielen verschiedenen Höfen
Nun steigt die Reihe „Hofgeschichten“ auf ins Erste. Ab diesem Montag, 24. Juli, sind werktags ab 16.10 Uhr zunächst 17 Episoden zu sehen. Und zwar mit jeweils längerer Dauer als sonst üblich – gut 50 Minuten – und verdoppelter Personenzahl. Jede Sendung „Hofgeschichten – Ackern zwischen Alpen und Ostsee“ erzählt dabei die Geschichte mehrerer Höfe weiter.
Etwa von dem Betrieb von Jonas Schulze Niehoff aus der Magdeburger Börde in Sachsen-Anhalt: Der junge Mann studierte erst Mathematik und Informatik, um dann aber auf den fruchtbaren Böden einen Öko-Hof zu gründen. Kennenzulernen ist auch dessen Bio-Bauer-Kollege Sebastian Kilka aus dem Spreewald in Brandenburg, der seine Äcker mit dem Traktor nur per Floß erreichen kann. Ebenso dabei ist Maria Thamm, mit 21 Jahren die einzige Fischerin Berlins. Vom Tegernsee in Bayern ist die Milchbäuerin Nina Bartl dabei, die man im Ort wegen ihrer manikürten Fingernägel auch schon mal die „Gucci-Bäuerin“ nennt.
Zuschauer sollen mitfiebern
An dem Projekt, mit dem die ARD laut Mitteilung ihr regionales Profil im Ersten stärken will, beteiligen sich länderübergreifend sechs Rundfunkanstalten. Reporterteams von BR, MDR, NDR, SWR, RBB und WDR schwärmten aus, um moderne deutsche Landwirtschaft in ihrer Vielfalt einzufangen. Und von Sorgen und Freuden, Familienleben und Festen zu berichten. Das Ziel sei „Gute-Laune-Fernsehen, mal heiter, mal ernst, mal anrührend“, hieß es weiter.
Die Reportagen erzählen den Angaben zufolge von den alltäglichen Herausforderungen auf den Bauernhöfen, von Inflation, Wetterextremen oder Schweinegrippe. Die Zuschauer können mitfiebern, wenn der Tierarzt kommt, bei Blitz und Hagel mit um die Ernte bangen und nach der Zubereitung des ersten Eierlikörs der Saison mit anstoßen.
Was sich ändern soll
ARD-Programmdirektorin Christine Strobl: „Zwölf Höfe aus den verschiedenen Landstrichen stehen stellvertretend für etwa 250.000 andere, die alle für unser Essen und Wohlergehen in unserer unmittelbaren Umgebung sorgen. Ihre Produkte auf Märkten und in Geschäften haben wir als regional gekennzeichnet begeistert vor Augen, den Alltag der Erzeuger aber kennt kaum jemand.“ Das solle durch die Serie nun anders werden.