Was Sie heute wissen müssen Keine Handhabe gegen Nazi-Konzert | Ostfriesen feiern im Schlamm | Otto signiert Klotüren

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Eine Kolumne von Nina Harms
| 03.08.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Redaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Eine Band mit eindeutigen Verbindungen in die rechtsextreme Szene sollte am Sonnabend in der Krummhörn auftreten. Inzwischen wurde der Auftritt von „Gehasst, verdammt, vergöttert“ abgesagt, eine andere Böhse-Onkelz-Coverband wird stattdessen spielen. Wer sich hinter „Viva Los Tios“ verbirgt, ist bislang noch unbekannt. Dass ein Rechtsrock-Konzert einfach so stattfinden kann, wirft Fragen auf. Doch den Behörden sind offenbar die Hände gebunden. Das zumindest zeigen Nachfragen meines Kollegen Claus Hock. Weder der Landkreis Aurich noch die Gemeinde Krummhörn könnten als Genehmigungsbehörden das Konzert verhindern. Es reicht für ein Verbot nicht aus, dass Personen, die dem rechten Spektrum zuzuordnen sind, die Veranstaltung organisieren. Man sei an den rechtlichen Rahmen gebunden. So spreche weder etwas gegen eine Ausschankgenehmigung, noch gegen eine Umnutzung der Räumlichkeiten des Lohnunternehmens Voß, wo das Konzert stattfinden soll. Die ganzen Hintergründe dazu können Sie hier nachlesen.

Ganz anderes Thema, aber auf eine andere Weise auch mehr als brisant. Denn die Zeit für die „Fremantle Highway“ drängt. Das Schiff, das vergangene Woche in Brand geraten war, muss dringend in einen sicheren Hafen gebracht werden. Schon am Dienstagabend war es zu einem Schreckmoment gekommen. Die Ankerverbindung war gerissen, der Frachter trieb nach Osten in Richtung deutscher Hoheitsgewässer. Aktuell wird er von Schleppern vor den niederländischen Inseln Ameland und Schiermonnikoog in Position gehalten. Der Autofrachter biete allerdings auch Angriffsfläche für den Wind, wodurch die Gefahr steige, dass das Schiff näher an die Küste getrieben werde, sagte Peter Berdowski gegenüber niederländischen Kollegen. Berdowski ist der Chef des Bergungsunternehmens, das sich um die „Fremantle Highway“ kümmert. Nun steht aber fest, dass der in den niederländischen Seehafen Eemshaven geschleppt werden soll. Der Hafen sei die beste Option, angesichts der schlechten Wetterbedingungen, der Infrastruktur und des kurzen Abstandes, teilte die Behörde mit. Alle aktuellen Entwicklung rund um die Havarie des mit rund 4000 Autos beladenen Frachters finden Sie hier.

Um ein Auto geht es auch in der nächsten Geschichte. So ist in Westerlee bei Winschoten in den Niederlanden ein roter Mercedes-Oldtimer gestohlen worden. Ein wahres Schmuckstück, wenn man die Bilder so sieht. Die niederländische Polizei sucht nun auch über Social Media nach dem Fahrzeug und sucht Zeugen, die Hinweise zum Verbleib des Wagens geben können. Autodiebstähle sind keine Seltenheit. In Niedersachsen wurden im vergangenen Jahr 1011 Fahrzeuge gestohlen und damit mehr als im Vorjahresvergleich. Daniel Noglik hat nachgefragt, wie die Quote in Ostfriesland ist. Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich Ihnen sage, dass auch hier Fahrzeuge gestohlen werden. Allerdings ist die Aufklärungsquote in Ostfriesland besser als im Landesvergleich. Die Ermittler gehen übrigens davon aus, dass ein Großteil der Diebstähle auf das Konto von organisierten Gruppen zurückzuführen ist. Was die Ermittler sonst noch wissen und welche Tipps sie haben, können Sie hier nachlesen.

Regen, Regen, Regen... In Ostfriesland ist man diesbezüglich ja einiges gewohnt. Was für ein Glück für diejenigen aus der Region, die sich auf den Weg nach Wacken in Schleswig-Holstein gemacht haben. Dort hat das weltweit größte Heavy-Metal-Festival begonnen. Wegen der Witterungsverhältnisse ist das Veranstaltungsgelände jedoch dermaßen aufgeweicht, dass die Veranstaltung im Schlamm zu versinken droht. Die Organisatoren haben einen Einlassstopp verhängt – zum Leidwesen von mehreren Zehntausend Fans, die nun nicht mitfeiern können. Oliver Bär hat mit Ostfriesen gesprochen, wie sie die Schlammschlacht in Wacken erleben. Bilder gibt es natürlich auch.

Das Emder Van-Ameren-Bad hofft dagegen, dass sich die Liegefläche des Freibades am Freitag nicht in ein zweites Wacken verwandelt. Sprich: Auf Schlammschlachten möchte man im Bürgerbad an der Kesselschleuse gerne verzichten. Nachdem die Freizeiteinrichtung, die von einem Verein in Eigenregie getragen wird, vor gut drei Wochen bei einem verheerenden Brand in großen Teilen zerstört worden ist, halten die Ehrenamtlichen dort den Betrieb aufrecht und wollen sich nicht kleinkriegen lassen. Der Badebetrieb läuft seit einer Woche wieder und auch das Mitternachtsschwimmen soll am Freitag ungeachtet des Wetters stattfinden. Der Verein rechnet mit rund 1000 Gästen. Wie groß die Solidarität mit dem Bürgerbad ist, wurde in den vergangenen drei Wochen deutlich. Rund 300.000 Euro sind inzwischen an Spenden für den Verein zusammengekommen. Das Geld soll den Betrieb nach dem Wiederaufbau langfristig sichern. Auch das Hilfswerk „Ein Herz für Ostfriesland“ der ZGO Zeitungsgruppe Ostfriesland GmbH, zu der auch die Ostfriesen-Zeitung gehört, sammelt Spenden für das Bad. Ab diesem Donnerstag können alle, die das Bad unterstützen möchten, aber nicht nur spenden, sondern sich selbst auch noch möglicherweise eine Freude bereiten. Denn „Ein Herz für Ostfriesland“ versteigert drei von Komiker Otto Waalkes handsignierte Original-Klotüren aus der Kultdisco „Metas Musikschuppen“ in Norddeich zugunsten des Van-Ameren-Bades. Wie es dazu kam, wie man mitbieten kann und warum ausgerechnet Otto seine Unterschrift auf die Klotüren gesetzt hat, können Sie heute ab 10 Uhr auf der Website der Ostfriesen-Zeitung nachlesen.

Was heute wichtig wird:

  • Goldgräberstimmung in Carolinensiel: Die Umgehungsstraße soll in Richtung Harlesiel verlängert werden. Aber es geht nicht so recht vorwärts, denn einige Grundstückseigentümer fordern für ihr Land überzogene Preise. Manfred Hochmann berichtet.
  • Die Recherche rund um das angekündigte Konzert einer Böhse-Onkelz-Coverband in der Krummhörn lässt einen Blick auf die örtlichen und regionalen Strukturen der rechten Szene zu. Claus Hock versucht, Licht ins Dunkel zu bringen.
  • Der Schweizer Phillipe Comte fährt derzeit mit dem Fahrrad vom Nordkap bis nach Gibraltar. Diese Woche hat er Halt in der Krummhörn gemacht. Hannah Weiden hat sich mit ihm unterhalten.
  • Spielplatz, Nachbarn, Musik - Welchen Ferienlärm muss man erdulden, wann ist der Spaß vorbei? Vera Vogt fragt nach.
  • Die Gemeinde Moormerland stellt ein E-Lastenrad zum Ausleihen zur Verfügung. Wie soll das bei 25.000 Einwohern laufen? Karin Lüppen hat sich erkundigt.
  • Lia Hardy ist 13 Jahre alt und von Geburt an blind – doch sie nimmt ihr Schicksal selbst in die Hand. Lia hat ein Lied geschrieben. Das gefiel ihrer Lehrerin so gut, dass sie es jetzt bei einem Wettbewerb ins Rennen schickt. Nicole Böning erzählt die Geschichte.
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