Norddeicher können auf ihre Helfer zählen Freiwillige Seehundretter sind fast täglich im Einsatz

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| 23.08.2023 09:21 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Mit dem Quad bringt Eilt Arnold aufgefundene Tiere an einen ruhigen Ort. Foto: Dittrich/dpa
Mit dem Quad bringt Eilt Arnold aufgefundene Tiere an einen ruhigen Ort. Foto: Dittrich/dpa
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Eilt Arnold gehört zu den 120 Seehundrettern, die die Station in Norddeich unterstützen. Eins fällt dem Wangerooger immer wieder auf.

Norddeich/Wangerooge - Seehundretter wie Eilt Arnold werden in der Hauptsaison fast täglich zu Tierfunden an den Stränden der Ostfriesischen Inseln und der Küste gerufen. Arnold ist seit rund fünf Jahren ehrenamtlich im Einsatz – insgesamt hat die Seehundstation in Norddeich 120 dieser Helfer. Drei davon arbeiten auf Wangerooge. Wird ein Seehund am Strand der Insel gesichtet, fahren der 50-Jährige oder einer seiner drei Insel-Kollegen mit einem Quad zur Fundstelle.

Arnold weiß: „Die Seehunde suchen an den Stränden ihre Ruhe, und dann kommen die Menschen und stören sie.“ Oft bilde sich eine Traube um das Tier. „Jeder will es anfassen und streicheln“, berichtet der Seehundretter. Auch Peter Lienau, Leiter der Norddeicher Station, weist immer wieder darauf hin, dass meistens Menschen daran schuld sind, dass etwa Muttertiere ihre Jungen allein lassen.

Achtung, Raubtiere

Keine Distanz zu wahren, kann übrigens auch für Menschen gefährlich werden. „Seehunde sind Raubtiere, auch wenn sie so niedlich aussehen“, warnt Arnold. Insgesamt wurden in dieser Saison in Norddeich etwa 100 von ihrer Mutter verlassene Heuler aufgezogen. Einige sind bereits wieder ausgewildert worden. Aktuell werden in Norddeich noch 82 Tiere gepflegt.

Inzwischen ist die Zeit für die ganz jungen Tiere vorbei, sagt Arnold. Seehunde werden im Juni geboren. Mittlerweile seien an den Stränden nur noch ausgewachsene Tiere zu finden, berichtet der Wangerooger. Ist ein auf der Insel aufgefundenes Tier gesund, wird es von einem der ehrenamtlichen Helfer mit dem Quad an einen von Touristen weniger frequentierten Strand gebracht. „Das bedeutet aber Stress für das Tier“, betont Arnold. Ist der Seehund verletzt, kommt er zur Auffangstation in Norddeich.

Was wirklich wichtig ist

Arnold ist gebürtiger Wangerooger, er betreibt auf der Insel eine Pension. „Ich habe hier alles, was ich brauche“, sagt der 50-Jährige. Sein Ehrenamt nimmt er sehr ernst. Wenn er zu einem Seehund gerufen wird, lässt der ausgebildete Jäger nach eigenen Angaben „alles stehen und liegen“ und fährt los.

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