Was Sie heute wissen müssen Gute Nachrichten von VW | Üble Kommentare bei Facebook | Wolf oder Hund?

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Eine Kolumne von Timo Sager
| 13.09.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Redaktionsleitung der Ostfriesen-Zeitung.

Wenn VW hustet, kriegt Ostfriesland eine Lungenentzündung. Der Spruch stammt aus einer Zeit, in der Volkswagen praktisch der einzige wesentliche industrielle Arbeitgeber in Ostfriesland war. Inzwischen ist die ostfriesische Wirtschaft viel breiter aufgestellt, aber bei einem derben Infekt bei VW wäre die Ansteckungsgefahr für die Region noch immer groß.

Und die Nachrichten aus dem Emder Werk aus den letzten Wochen klangen alles andere als gut: Schwacher Absatz beim Elektroauto ID.4 und dann auch noch eine Produktionsdrosselung bei den beiden Verbrennermodellen Passat und Arteon. Nach den schweren Überflutungen in Slowenien fehlen in Emden und anderen Werken des Konzerns Teile. Nun gibt es aber gute Nachrichten aus Emden. Wie Martin Teschke schreibt, kann die Verbrennerproduktion wieder hochlaufen – vorerst jedenfalls.

Wir bleiben beim Thema Auto. 3800 Stück hatte der Frachter „Fremantle Highway“ an Bord, als er am 26. Juli auf der Nordsee in Brand geriet. Ein Besatzungsmitglied starb bei dem Feuer, mehrere wurden verletzt. Der Frachter liegt in Eemshaven, die Bergungsarbeiten zogen sich über Wochen. Dann hieß es vonseiten des Bergungsunternehmens Boskalis: Alle Autos sind von Bord. Nun rudert die Firma zurück. Nur 1000 Autos seien geborgen, 2800 noch an Bord – und da werden sie wohl auch vorerst bleiben. Martin Alberts versucht, die Nachrichten zu entwirren.

Wer bei uns im Digital-Team die Moderation der Kommentare bei Facebook übernimmt, hat es zurzeit mit jeder Menge unfreundlicher Begegnungen zu tun. Gefühlt wird in Zyklen gepöbelt und gehetzt. Aktuell bewegen wir uns wieder auf einer ansteigenden Flanke. Die Berichterstattung über das Rechtsrock-Konzert in der Krummhörn oder den Mann, der in der Emder Innenstadt Menschen mit einem Messer bedroht hat, haben für besonders viele Kommentare gesorgt, die sich außerhalb moralischer und rechtlicher Maßstäbe bewegen. Wir haben einiges an die Polizei geben müssen. Zwei Dinge sind dabei besonders interessant. Erstens: Es gibt noch immer viele Leute, die glauben, Meinungsfreiheit hieße, jeder könne zu allem und jedem sagen, was er will. Dass es im Grundgesetz noch jede Menge andere Artikel gibt, die nicht weniger wichtig sind und andere Menschen schützen, ist ihnen offenbar nicht klar – oder egal. Zweitens: Immer wieder lese ich: „Wer eine andere Meinung hat, ist gleich ein Nazi.“ Der Vorwurf kommt auf unserer Seite regelmäßig. Tatsächlich als Nazi bezeichnet wird in Kommentaren aber fast nie jemand.

Mit den Kommentaren bei Facebook hat sich Claus Hock einmal genauer beschäftigt. Es lassen sich verschiedene Gruppen erkennen, von Relativierern über Themenwechsler bis zu offen Rechtsextremen. Ein sehr interessanter, aber auch erschreckender Artikel.

Seit 2014 wird die Blücher-Kaserne in Aurich militärisch nicht mehr genutzt. Ein Teil der Bauten dient als Flüchtlingsunterkunft. Die Stadt möchte aus der riesigen Fläche einen neuen Stadtteil machen. Wie im Bauausschuss des Auricher Stadtrates vorgestellt wurde, soll dieser Stadtteil in Sachen Strom und Wärme weitgehend autark sein. Gasanschlüsse bekommen die Häuser gar nicht erst, geheizt wird mit Wärmepumpen. Aufs Dach und auf einige Freiflächen kommt Photovoltaik. Es soll so viel vom selbst produzierten Strom vor Ort verbraucht werden, wie möglich. Marion Luppen stellt die Details vor.

Anfang Juli sind in Suurhusen in der Gemeinde Hinte mehrere Pferde von einem Tier angegriffen und schwer verletzt worden. Pferdebesitzerin Katharina Jaeckel war sich sicher, dass ein Wolf ihre Tiere so zugerichtet hatte. Aber die Untersuchung der DNA-Probe, die genommen wurde, lieferte ein anderes Ergebnis: Hund. Katharina Jaeckel glaubt das nicht. Bei Facebook & Co. wurde sofort spekuliert, Ergebnisse würden verschleiert. Claus Hock ist tief in das Thema eingetaucht und hat jede Menge Fragen gestellt. Wie wird eine DNA-Probe genommen? Wo wird sie untersucht? Wie genau kann man das Erbgut von Hund und Wolf unterscheiden? Es dauerte ein bisschen, bis er die Antworten bekam, aber nun sind sie da.

Nach zwei Jahrzehnten im Dienst der evangelisch-lutherischen Barbara-Gemeinde in Strackholt ist Pastor Bernd Battefeld in den Ruhestand gegangen. Das kommt in Ostfriesland natürlich öfter vor. Aber in Strackholt ist die Lage etwas anders. Der Pastor wäre gerne noch geblieben. Und der Kirchenvorstand hätte ihn gerne noch behalten. Am Ende waren es verwaltungstechnische und finanzielle Gründe, die verhinderten, dass Battefeld seine Arbeit noch weitermachen konnte. Glücklich ist er damit nicht, wie er meinem Kollegen Ole Cordsen erzählt hat. Für die Amtskirche findet er zum Abschied kritische Worte.

Was heute wichtig wird

  • Gibt es in Ostfriesland zu wenig Ärzte? Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen nimmt Stellung zur ärztlichen und psychotherapeutischen ambulanten Versorgung in Ostfriesland. Marion Luppen berichtet.
  • In Weener ist die Solarenergie auf dem Vormarsch. Wieso scheint das so leicht zu gehen? Vera Vogt erklärt es.
  • Vor dem Ukraine-Krieg ging niemand davon aus, dass mal mehr Platz zur Speicherung von Energie benötigt wird – auch die Storag Etzel nicht. Doch nun kommt es anders. Imke Oltmanns berichtet.
  • Laut einem Bericht der Schwäbischen Zeitung ist die Krummhörn in Sachen Windkraft vorbildlich. Gibt es trotzdem weitere Ausbaupläne?  Stephanie Schuurman hat nachgefragt.
  • Erstmals gibt es eine Mallorca-Party auf der Freilichtbühne in Wiesmoor. 2024 kommt unter anderem Szene-Star Mickie Krause – und auch ein Abba-Musical. Ole Cordsen stellt die Veranstaltungen vor.
  • Eine Tür geht zu, eine andere geht auf: Zu Ostern 2024 wird die Schule am Deich die Räume in der Greta-Schoon-Schule räumen. Das zieht eine Reihe von Umbauten und Umzügen nach sich. Außerdem zeichnet sich ab, dass das Gebäude der Greta-Schoon-Schule am Osseweg auf Sicht zu klein sein wird. Welche Lösung dann möglich ist, erklärt Karin Lüppen.

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