Was Sie heute wissen müssen Sirenen heulen | Hausärzte gehen | Enten sterben

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Eine Kolumne von Timo Sager
| 14.09.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Redaktionsleitung der Ostfriesen-Zeitung.

Wundern und erschrecken Sie sich nicht: Heute ab 11 Uhr werden Handys brummen und Sirenen heulen. Im Idealfall jedenfalls. Es ist bundesweiter Warntag. Das Bundesinnenministerium und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe testen, ob es gelingen würde, in einem Katastrophenfall möglichst jeden zu informieren. Im Jahr 2020 war ein solcher Warntag böse in die Hose gegangen. Viele Warnkanäle blieben stumm. Etwas besser sah es im Dezember letzten Jahres aus. Da war die für Deutschland neue Technik des Cell Broadcastings bei Handys aktiviert worden. Deutlich mehr Geräte als zuvor rappelten.

Im Landkreis Leer und in der Stadt Emden werden heute mit ziemlicher Sicherheit die Sirenen heulen. In den Landkreisen Aurich und Wittmund nicht. Die Erklärung dafür und alles weitere Wissenswerte kommt von Oliver Bär.

Mehrfach hat mein Kollege Daniel Noglik schon über Jonas P. (Name geändert) geschrieben. P. hat im Umfeld des Emder VW-Werks Leiharbeiter ausgebeutet. Jetzt stand er vor Gericht. Er soll die Insolvenz seines Unternehmens verheimlicht und Krankenkassenbeiträge nicht bezahlt haben. Verhandelt wurde die Sache vor dem Amtsgericht Köln. Obwohl, verhandelt kann man kaum sagen. Durchgepeitscht, trifft es eher. Nur 30 Minuten Zeit waren für die Verhandlung angesetzt. Daniel war dabei.

Die Hausärzte in Ostfriesland sind im Schnitt 55,5 Jahre alt. Was auf den ersten Blick gar nicht so dramatisch klingt, ist es doch. Viele sind kurz vor dem Rentenalter und werden in den kommenden Jahren aufs Altenteil wechseln. Junge Ärzte kommen nicht in gleichem Maße nach. Die Situation könnte schwierig werden, denkt man. Schwierig werden muss sie aber gar nicht – sie ist es schon. Denn die Ruhestandswelle trifft auf eine ohnehin angespannte Situation. Besonderes Sorgenkind der Bezirksstelle Aurich der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen ist der südliche Landkreis Leer. Schon jetzt gibt es dort zehn Hausärzte zu wenig. Das droht auch anderen Teilen Ostfrieslands. Was bedeutet das für Patienten? Was tun KVN und Land, um das Problem anzugehen? Marion Luppen berichtet.

Oder ist alles ganz anders? Gibt es genügend Ärzte, aber wir gehen einfach zu oft hin? Auch der Frage ist Marion nachgegangen. 

Da werden viele Bewohnerinnen und Bewohner von Etzel hellhörig geworden sein. Die Firma Storag, Betreiber des Kavernenfeldes in dem kleinen Ort in der Gemeinde Friedeburg, will wachsen. Unterirdisch lagern hier gigantische Mengen Öl und Gas, mit denen Deutschland energetisch über den Winter gebracht wird. Auf Dauer sollen Öl und Gas weichen, stattdessen soll hier Wasserstoff gespeichert werden. Die Anwohner sehen die Anlagen kritisch. In der Nähe des Kavernenfeldes sackt der Boden über den Hohlräumen ab. Nun sollen sich die Industrieflächen verdoppeln. Der Friedeburger Planungsausschuss hat schon zugestimmt. Imke Oltmanns hat die Details.

In Emden sind rund um die Kesselschleuse mehrere verendete Enten gefunden worden. Wie Uwe Kampenga, Vorsitzender der Jägerschaft Emden berichtet, gibt es in der Nähe eine „Fütterungsstelle“. Passanten werfen den Wasservögeln hier oft Brotkrumen zu oder verstreuen Vogelfutter. Kampenga ist sich sicher, dass das den Enten zum Verhängnis wurde. Er geht davon aus: Die Tiere leiden an Botulismus. Unter Sauerstoffabschluss setzen Bakterien ein Nervengift frei. Die Enten nehmen das Gift beim Fressen auf, sie leiden unter Muskellähmungen und ertrinken. 2010 gab es schon einmal Botulismus unter Enten in Emden. Claus Hock hat recherchiert und erklärt in seinem Artikel, warum das Wetter das Problem verstärkt hat und wieso jetzt Hundehalter in Emden besonders auf ihre Tiere aufpassen sollten.

In Ostfriesland gibt es wenige, in anderen Teilen Deutschlands sind großflächige Photovoltaikanlagen aber keine Seltenheit. Sie stehen oft an Autobahnen oder ehemaligen Brachen. Im Rheiderland will ein Unternehmer aus Leer jetzt auf mehreren Hektar Fläche Solarmodule aufbauen. Sie sollen auch entlang der Autobahn gebaut werden. Das spart Zeit, weil das Genehmigungsverfahren vereinfacht ist. Die Politik hat den Projekten grundsätzlich zugestimmt. Vera Vogt hat recherchiert, wie die Plane im Detail aussehen. Und sie hat sich mit der Frage beschäftigt, ob die normalen Bürger etwas von den Solarparks haben – und wenn ja, was.

Zugegeben, ich bin kein Hundeexperte. Aber einen Pudel erkenne ich. Den hatte meine Oma, als ich noch ein Kind war. Ein niedliches, kleines Hundefräulein, das jede Menge Geduld beim Spielen mit Frauchens Enkeln an den Tag legte. Die positiven Eigenschaften eines Pudels gefielen nicht nur mir. Die Hundeart ist so beliebt, dass sie inzwischen gerne mit allen möglichen Hunderassen gekreuzt wird. Hybridhunde kommen dabei heraus, in diesem speziellen Fall Doodle-Hunde genannt. Es gibt unter anderem Bernedoodle (Bernhardiner und Pudel), Goldendoodle (Golden Retriever und Pudel) oder Newfypoo (Neufundländer und Pudel). Pudel-Züchterin Verena Hussel aus Wiesmoor sieht die Entwicklung kritisch. Sie fürchtet, dass viele der Hunde nur unter finanziellen Gesichtspunkten gezüchtet werden – weil sie in Mode sind. Der Auricher Verband der Pudelfreunde warnt vor gesundheitlichen Risiken bei den Kreuzungen. Gabriele Boschbach berichtet. 

Was heute wichtig wird

  • Vor der Party ist nach der Party ist vor der Party: Im Leeraner Feuerwehr- und Marktausschuss haben Marktmeister Michael Müller und die Schausteller die kommenden Veranstaltungen präsentiert und eine Stadtfestbilanz gezogen. Nikola Nording hat die Stichpunkte notiert.
  • Was tun, wenn sich in Aurich plötzlich die Blase meldet? Lars Löschen wirft einen Blick auf das öffentliche Toiletten-Angebot.
  • In Emden werden von Freitag an die Schützen fünf Tage lang den Ton angeben. Das 174. Emder Schützen- und Volksfest beginnt. Heiko Müller hat die Details.
  • Einem 39-Jährigen aus Aurich wird vorgeworfen, im Juni 2022 Frauen bei der Verrichtung ihrer Notdurft ohne ihr Einverständnis gefilmt zu haben. Marion Luppen verfolgt die Gerichtsverhandlung.
  • 90 Prozent sind die neuen 100 Prozent? Wie steht es um die Stellen an den Grundschulen auf dem Land und was will man zum Nachbesetzen tun? Vera Vogt fragt nach.
  • Zwei Angeklagten wird vorgeworfen, von 2020 bis 2022 als Firmeninhaber in Wiesmoor eine Vielzahl von Betrugsdelikten zu Lasten ihrer Lieferanten begangen zu haben. Der Schaden liegt bei circa 75.000 Euro. Ole Cordsen berichtet.
  • Der Ton rund um das Bürgerbegehren in der Krummhörn wird schärfer. Doch worum geht es eigentlich wirklich? Claus Hock fasst zusammen, was zum Teil gar nicht öffentlich auffindbar ist.
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