Es ist noch Geld da Auf Dorfentwicklung kann man auch grillen

| | 15.09.2023 15:01 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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In der Alten Schule in Detern kann jetzt gespielt werden. Foto: Archiv
In der Alten Schule in Detern kann jetzt gespielt werden. Foto: Archiv
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Die Samtgemeinde Jümme will das Dorfentwicklungsprogramm wiederbeleben. Doch was hat die Kommune überhaupt davon und bekommen auch Privatleute Geld für ihre Gebäude daraus?

Jümme - Dorfentwicklung. Ein schrecklich sperriger Begriff, es schwingt Bürokratie mit, ein bisschen Theorie, wenig echtes Leben. Doch in Dorfentwicklung kann man spielen, man kann darauf grillen, auch laufen kann man auf Dorfentwicklung ganz gut. Zumindest in der Samtgemeinde Jümme ist das bereits heute möglich. 2015 wurde die Kommune in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes Niedersachsen aufgenommen und seitdem haben die Jümmer schon eine ganze Menge auf den Weg gebracht. Doch noch soll es nicht zu Ende sein. „Noch bis 2025 können Projekte über die Dorfentwicklung realisiert werden“, sagt Ralf Möhlmann, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters in Jümme. Dafür wolle man in der Kommune nun werben. „Wir haben bereits 2015 einen Arbeitskreis Dorfentwicklung gegründet. In der Corona-Zeit musste die Arbeit ruhen, jetzt soll sie wieder aufgenommen werden“, so Möhlmann. Bei einer Auftaktveranstaltung am 20. September um 19.30 Uhr im Rathaus in Filsum wird über alle Möglichkeiten informiert.

Was ist Dorfentwicklung?

Kurz gesagt ist Dorfentwicklung ein Förderprogramm, aus dem Kommunen Geld bekommen für Projekte in ihren Dörfern. Diese Projekte werden in der Regel von den Einwohnerinnen und Einwohnern vor Ort überlegt und umgesetzt. Das können Investitionen der privaten Dorfentwicklung, das Gestalten von dörflichen Plätzen, Straßen, Wegen und Freiflächen sein, es kann die dorfgemäße Einrichtung der Daseinsvorsorge sein, aber auch Mehrfunktionshäuser einschließlich Co-Working-Spaces und Sport-, Freizeit- und Naherholungseinrichtungen sein. Wichtig ist, dass die Anträge bis zum 30. September eines jeden Jahres gestellt werden. Wer also jetzt noch keinen Plan hat, für den wird es schwer, Fördergeld des nächsten Jahres zu erhalten. „Wir zielen mit unserer Info-Veranstaltung auf das kommende Jahr ab“, so Möhlmann.

In Dorfentwicklung kann man auch Tee trinken: Beim Pressegespräch taten das Christoph Eschenbacher vom zuständigen Landesamt in Aurich (von links), Samtgemeindebürgermeister Christoph Busboom, sein Vertreter Ralf Möhlmann und Bauamtsleiter Marco Herzog. Foto: Nording
In Dorfentwicklung kann man auch Tee trinken: Beim Pressegespräch taten das Christoph Eschenbacher vom zuständigen Landesamt in Aurich (von links), Samtgemeindebürgermeister Christoph Busboom, sein Vertreter Ralf Möhlmann und Bauamtsleiter Marco Herzog. Foto: Nording

Was ist bereits gemacht worden?

In Jümme gibt es einige Projekte, in die bereits Geld aus der Dorfentwicklung geflossen ist. Hier sind drei Beispiele. Erstens: Die Alte Schule in Detern. Das Ensemble wurde saniert und dient jetzt als Kindertagesstätte. Das ortsbildprägende Gebäude wurde so vor dem Verfall gerettet und dient jetzt der Dorfgemeinschaft. Zweitens: Die Grünanlage am Rathaus. Der Weg vom Rathaus zum Gesundheitshaus wurde saniert und der Pavillon als Rastplatz wurde ebenfalls aufgebaut. Vorher Schmuddelecke, heute Aufenthaltsort. Drittens: Das Dach der Alten Zollstation in Detern. Auch hier sind Mittel der Dorfentwicklung eingeflossen. Das Gebäude ist ortsbildprägend und eine Sanierung erhält es. Dazu braucht es keinen öffentlichen Nutzen, denn auch Privatleute können die Dorfentwicklungsmittel beantragen.

Welche Projekte könnten umgesetzt werden?

Das ist sehr individuell. Ortsbildprägende Bauten, die saniert werden, können ebenso gefördert werden, wie zum Beispiel die Anlage einer Blühwiese oder die Einrichtung eines Jugendraumes. Das Amt für regionale Raumordnung prüft die Anträge und bewertet sie nach einem Punktesystem.

Können auch private Projekte Fördergeld bekommen?

Ja. Bei der Dorfentwicklung geht es auch daran, Altes zu bewahren. Die Ortskerne sollen nicht aussterben, erklärt Möhlmann. Deswegen seien von den Fördermitteln der Dorfentwicklung auch Privatleute angesprochen. Private Förderantragssteller könnten dann auf eine Entlastung in Höhe von 40 Prozent kommen. Die Kommune bekommt bei ihren Projekten sogar bis zu 75 Prozent.

Wo gibt es Informationen?

Alles zum Thema Dorfentwicklung erklärt die Samtgemeinde Jümme am 20. September. Außerdem gibt es das Planungsbüro Nexxia, das im Auftrag der Kommune auch individuelle Beratungen anbietet.

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