Kolumne „Für die Ehre“ Den Plumpsack im Ehrenamt bemerken

Manuel Goldenstein
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Eine Kolumne von Manuel Goldenstein
| 30.09.2023 07:51 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Die Ausbildung bei den Freiwilligen Feuerwehren wird reformiert. Doch manche in Niedersachsen sind unaufmerksam und scheuen die Neuerung, kritisiert unser Kolumnist.

„Dreh dich nicht um, denn der Plumpsack geht herum“, heißt es in einem alten Kinderspiel – und so scheint es momentan auch bei der Ausbildungsreform der niedersächsischen Feuerwehren zu laufen. Ab Januar 2024 wird die Truppausbildung mehr in die Verantwortung der örtlichen Freiwilligen Feuerwehren gelegt. Die Truppführerausbildung ist dann auch darin enthalten und es muss keiner mehr zu auswärtigen Schulen reisen. Kein zeitlicher Mehraufwand, da die dafür vorgesehenen 80 Stunden bereits seit Ewigkeiten für die Truppausbildung in den Feuerwehren vorgesehen sind. Die aus zwei Teilen bestehende Truppausbildung wird verjüngt. Ausbildungsinhalte, die sich momentan doppeln, werden zusammengefasst und neue Themen aufgenommen, die bislang völlig fehlten. Zudem wird auf die Schwerpunkte der eigenen Wehren eingegangen.

Zur Person

Manuel Goldenstein, geboren in Aurich und aufgewachsen in Südbrookmerland, arbeitet eigentlich als Pfleger im Klinikum Emden. Vor allem aber ist er leidenschaftlicher Feuerwehrmann. Er ist Sprecher des Arbeitskreises Presse- & Öffentlichkeitsarbeit des Feuerwehrverbands Ostfriesland.

Trotzdem gibt es Mitglieder in den Feuerwehren, die sich wie in dem Kinderspiel verhalten. Sie bemerken einfach nicht, den hinter ihnen abgelegten Plumpsack. Alle anderen Bundesländer sind schon lange mit dieser Ausbildungsreform durch und laufen gemütlich weiter, da will man selbst doch nicht sitzenbleiben und anschließend im faulen Ei landen.

Die nun bevorstehende Umstellung verlangt vermutlich am Anfang schon, dass ein bisschen Anstrengung in Kauf genommen werden muss. Allerdings wird durch die auf Kreisebenen befindlichen Führungskräfte und durch das Land Niedersachsen ordentlich vorgearbeitet. Durch das Land gibt es fertige Ausbildungsmodule, die flexibel einsetzbar sind, und auf Kreisebene werden schwierige allgemeine Themen fertig serviert von der Kreisfeuerwehrausbildung. In Ostfriesland wird sogar ein Musterdienstplan zur Verfügung gestellt werden.

Was will man eigentlich mehr?! Ausbildung muss eh betrieben werden. Aber es ist etwas Neues und vor neuen Dingen haben Menschen manchmal Angst. So wie die Unaufmerksamen, die nicht bemerken, wenn der Plumpsack hinter ihnen fällt.

Kontakt: kolumne@zgo.de

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