Stöbern und sammeln Briefmarkenfreunde trafen sich in Hesel

Melchert Stromann
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Von Melchert Stromann
| 01.10.2023 16:29 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Briefmarkensammler hatten in Hesel die Gelegenheit, nach fehlenden Marken zu stöbern. Foto: Stromann
Briefmarkensammler hatten in Hesel die Gelegenheit, nach fehlenden Marken zu stöbern. Foto: Stromann
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Die deutsch-niederländische Briefmarkenbörse in Hesel war gut besucht, der Altersdurchschnitt relativ hoch. Es gibt aber auch junge Sammler.

Hesel - Am Sonnabend wurde die Waldhalle im Gewerbegebiet in Hesel erneut zur Deutsch-Niederländischen Briefmarkentauschbörse umgestaltet. 30 Anbieter boten Briefmarken und Münzen aus aller Welt auf 70 Tischen in der 600 Quadratmeter großen Halle zum Kauf an.

Der Deutsch-Niederländische Briefmarkentauschtag war in diesem Jahr eine der Veranstaltungen zum 50-jährigen Jubiliäum. Die Großtauschtage sind bei Sammlerinnen und Sammlern im gesamten nordwestdeutschen Raum und in den östlichen Niederlanden sehr beliebt. Inzwischen werden ebenso viele Münzen wie Briefmarken angeboten. Zu den Besuchern zählen ausschließlich Sammler, deren Zahl aber sinkt. Briefmarken und Münzen werden fast nur von älteren Generationen gesammelt, jüngere Besucher sind kaum anzutreffen.

Preisverfall bei Briefmarken

Aber nicht nur die Anzahl der Anzahl der Besucher verringert sich, insbesondere ist ein Preisverfall bei den Briefmarken zu beobachten. Wurden Briefmarken vor wenigen Jahrzehnten noch als Wertanlage betrachtet, bekommt man heute wenig dafür. Dennoch herrschte an den Ständen reges Treiben. Viele Besucher hatten Listen ihnen fehlender Marken mitgebracht und durchforsteten die Angebote mit großem Interesse, wobei die meisten dann fündig wurden.

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Seit 50 Jahren kann getauscht werden
01.10.2023

Der Verkauf ganzer Sammlungen ist jedoch so gut wie ausgeschlossen, in einem Fall bot ein Besucher ein großes, voll bestücktes Album zum Kauf an. Der Aussteller antwortete: „Für das Album bin ich bereit, zehn Euro zu zahlen, wenn die Briefmarken vorher entnommen werden. Mit Briefmarken kann ich höchsten fünf Euro für das Album geben.“ Briefmarken seien heute kaum noch etwas wert, nur Einzelstücke können noch höhere Kaufpreise erzielen, wenn entsprechende Interessenten ihre Sammlungen vervollständigen wollen. Diese Angaben bestätigte Oswald Janssen, der Vorsitzende der Briefmarkenfreunde Leer. „Selbst früher hoch gehandelte Ersttagesbriefe will heute kein Sammler mehr haben, einige lösen sogar die Marken aus den Sonderbögen“ sagte er.

Begeisterung für Münzen geweckt

Es gibt aber noch jüngere Menschen wie Hauke Plenter, die sich der Sammlung von Münzen verschrieben haben. Auf die Frage, wie er dazu gekommen sei, erklärte er, dass er vor mehreren Jahren von seinem Vater eine große 20-Balboa-Panama-Silbermünze erhalten hat, die ihn letztlich dazu bewog, Münzen zu sammeln. Er fokussierte sich jedoch zunächst auf Silbermünzen aus Panama, die nur bis zu den 50er Jahren geprägt wurden. Beim Tauschtag in Hesel hat er dann auch entsprechende Münzen gefunden.

Nicht für Briefmarken, aber für Münzen ließ sich Hauke Plenter begeistern. Er war deutlich jünger als die anderen Sammler. Foto: Stromann
Nicht für Briefmarken, aber für Münzen ließ sich Hauke Plenter begeistern. Er war deutlich jünger als die anderen Sammler. Foto: Stromann

Den eingefleischten Briefmarken- und Münzsammlern ist es mehr oder weniger egal, wie sich die Werte entwickeln, sie möchten einfach ihre Sammlungen vervollständigen und erfreuen sich an jedem neuen Stück für ihre Sammlung. Eine kleine Besonderheit am Rande ist noch zu erwähnen: Speziell zum Jubiläumsjahr hat die Deutsche Post einen Sonderstempel herausgegeben, den es nur auf dieser Ausstellung gab. Auf dem Stempel sollten ursprünglich vor 50 Jahren gültige Briefmarken abgebildet werden, dass wären Bundespräsident Heinemann und Königin Juliane gewesen.

Die Veröffentlichung der Marke mit Heinemann durfte nach Auskunft des Finanzministeriums aber nur mit Zustimmung des Entwerfers der Marke erfolgen, der inzwischen verstorben ist – eine Veröffentlichung durfte somit nicht erfolgen. Abgebildet sind nun die ersten beiden Marken, die jeweils gültig waren, eine Marke von 1850 aus Hannover und daneben die holländische Marke aus dem Jahr 1852 mit einem Bildnis König Wilhelm der Dritte.

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