Nächster Schritt getan Lithium-Raffinerie für Emden – Livista hat Vertrag unterschrieben

| 02.10.2023 15:41 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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So könnte die Lithium-Raffinerie in Emden aussehen. Foto: Livista Energy/Archiv
So könnte die Lithium-Raffinerie in Emden aussehen. Foto: Livista Energy/Archiv
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Das Unternehmen Livista Energy Europe hat einen Vertrag über 30 Hektar Fläche am Wybelsumer Polder unterschrieben. Die Ansiedlung einer Lithium-Raffinerie soll weitere Unternehmen nach Emden locken.

Emden - Der nächste Schritt in Richtung Lithium-Raffinerie ist getan: Livista Energy Europe und Hafenbetreiber Niedersachsen-Ports (N-Ports) haben einen Vertrag über insgesamt rund 30 Hektar Fläche am Wybelsumer Polder abgeschlossen. Das geht aus einer Mitteilung von N-Ports hervor. Mit diesem Schritt könne nun in den nächsten Jahren die Raffinerie entstehen, in der Lithiumerz in Lithium umgewandelt werden soll. Ein Teil der Produktion soll langfristig aus recycelten Rohstoffen gewonnen werden.

„Frühestens ab 2026 soll die Produktion des Batteriegrundstoffs aufgenommen werden, um die wachsende Industrie für Elektrofahrzeuge Europas beliefern zu können“, heißt es in der Mitteilung. „Unsere erste Anlage wird genügend Lithium in Batteriequalität für die Produktion von 850.000 Elektrofahrzeugen pro Jahr liefern“, wird Daniel Bloor, Geschäftsführer der Livista Energy Europe, zitiert. Das Unternehmen rechne mit bis zu 200 direkten Arbeitsplätzen, die in Emden und in der Region gesichert werden können.

Hanne Hollander (vorne von links), Holger Banik (Niedersachsen Ports), Stefan Klaassen, Daniel Bloer (Livista) sowie (hinten von links) Roland Getreide und Thomas Ichbia unterzeichneten den Vertrag. Foto: N-Ports
Hanne Hollander (vorne von links), Holger Banik (Niedersachsen Ports), Stefan Klaassen, Daniel Bloer (Livista) sowie (hinten von links) Roland Getreide und Thomas Ichbia unterzeichneten den Vertrag. Foto: N-Ports

Niedersachsen in Vorreiter-Rolle

„Gerade die niedersächsischen Hafenstandorte sind für Ansiedlungen neuer Industrien hervorragend geeignet. Das gilt insbesondere für den Standort Emden. Neben dem Produktionsstandort von Volkswagen mit dem Bau von Elektrofahrzeugen wird das Thema ,Batterie‘ eine immer größere Rolle spielen“, wird Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitales, Olaf Lies, in der Mitteilung zitiert. Die Ansiedlung von Livista stärke Niedersachsen in seiner Rolle als Vorreiter von Zukunftstechnologien und setze einen weiteren Meilenstein im Rahmen der Transformation zur E-Mobilität.

Das Interesse an großen, zusammenhängenden Industrieflächen sei in den vergangenen Jahren gestiegen, teilt N-Ports mit. Insgesamt waren im November vergangenen Jahres 82,50 Hektar Fläche im Bereich des Wybelsumer und Larrelter Polders ausgeschrieben worden. Ein „hafenaffines Cluster für erneuerbare Energien“ hatte N-Ports auf einer europaweiten Vergabeplattform angeboten. Livista hatte sich beworben und in der Kategorie „Umschlag und Lagerung oder Bearbeitung von mineralischen Batteriegrundstoffen“ den Zuschlag bekommen. Für die weiteren Flächen sollen Ansiedlungen mit einem Bezug zum Energiesektor auf den nächsten insgesamt rund 50 Hektar folgen.

„Auf unsere Ausschreibung der hafennahen Flächen in Emden haben wir erfreulich viele sowie gute Bewerbungen erhalten. Das zeigt uns, wie attraktiv und zeitgemäß unser Flächenangebot in den Häfen ist. Und es bestätigt uns, dass unsere Häfen entscheidende Standorte für die Energieversorgung, Energiesicherheit und Innovationen sind“, schreibt N-Ports. Für Livista sei der Raffinerie-Standort in Emden eine strategische Entscheidung. Auch der Zugang zu einem hohen Volumen an erneuerbaren Energien habe die Entscheidung von Livista für den Standort beeinflusst, so das Unternehmen. Der Seehafen Emden sei zudem der drittgrößte deutsche Nordseehafen und biete eine gute infrastrukturelle und geografische Anbindung. Ziel sei es, von dort aus die wachsende Elektrofahrzeugindustrie Europas mit Lithium zu beliefern.

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