Drachenfest in Upleward Fünf Experten-Tipps zum Drachensteigen


Das Wetter spielte beim Drachenfest in Upleward nicht wirklich mit. Wir haben die Möglichkeit aber trotzdem genutzt, um die Experten vor Ort nach Tipps zu fragen.
Upleward - Eigentlich sollten in Upleward am Wochenende die Drachen durch die Lüfte fliegen. Die Krummhörn Touristik hatte zum mittlerweile 38. Drachenfest auf den Deich am Uplwarder Trockenstrand geladen. Doch das Wetter hatte offenbar andere Pläne. Während die Veranstaltung am Samstag ausgesetzt werden musste, weil es zu stürmisch war, fehlte am Sonntag jede Spur des Winds. Viele Drachen blieben daher auf dem Boden oder in den Autos der Drachenclubs, die eigentlich ihre Großdrachen hätten präsentieren wollen. Wir haben die Möglichkeit aber trotzdem genutzt, die Experten nach Tipps und Empfehlungen zum Drachensteigen zu fragen.

1. Auf das Material kommt es an
Arthur Skibb ist Drachensteiger aus Leidenschaft. Der 76-Jährige wohnt in Hinte und besitzt zwischen 600 und 700 Drachen, die er größtenteils selbst gebaut hat. Dabei kommt es vor allem auf das richtige Material an: „Man braucht vernünftigen Stoff, der darf nicht zu schwer sein. Am besten nimmt man welchen aus Nylon“, sagt er. Auch bei dem Gestänge gebe es große Qualitätsunterschiede. Er selbst verwende ausschließlich Stangen aus Kohlefaser. Das Material ist besonders leicht und stabil und wird unter anderem auch in der Raumfahrt genutzt. Skibb empfiehlt, dass man so auch niedrigpreisigere Drachen aufwerten kann: „Man kann sich zum Beispiel bei Aldi einen Drachen für vier Euro kaufen und ihn dann mit Kohlefaser umrüsten.“

2. Dem Drachen genug Leine geben
Ilona Storre und Jens Thomas sind aus Oldenburg zum Drachenfest in die Krummhörn gefahren. Auch sie hatten am Wochenende wegen der Windverhältnisse nur wenig Erfolg. Als erfahrene Drachensteiger wissen sie aber, worauf man gerade bei wenig Wind achten sollte: „Man muss dem Drachen Schnur geben. Je weiter oben er ist, desto besser fliegt er“, sagt Jens Thomas.

3. Der richtige Standort zum Drachensteigen
Ostfriesland eignet sich generell gut zum Drachensteigen, sagt Arthur Skibb. Am besten sucht man sich eine möglichst weite Fläche, etwa auf dem Deich oder auf einem größeren Feld. Dabei sollte man aber aufpassen, keine Tiere zu stören. Arthur Skibb selber fliegt aber am liebsten in Hinte, obwohl er auch regelmäßig in der Krummhörn unterwegs ist. Das Erfolgsgeheimnis in Hinte: „Da gibt es mehr offene Flächen. Die Landschaft ist schön glatt.“ Bei wenig Wind gilt zudem, dass die leichten Drachen die besseren Chancen haben.

4. Anderen nicht in die Quere kommen
Normalerweise – wenn das Wetter mitspielt – kann es bei Drachenfesten schnell mal passieren, dass sich die Drachen in der Luft in die Quere kommen. „Das passiert den Besten“, sagt Ilona Storre. Auch Arthur Skibb kennt das Problem. Er empfiehlt daher, vorher immer genau zu schauen, in welche Richtung der Wind geht und welche Drachen um einen herum vielleicht schon in der Luft sind.

5. Sich an die Regeln halten
Gerade bei größeren Drachen und wenig Wind ist es verlockend, die Schnur besonders lang laufenzulassen. Dabei sollte man wissen, dass in Deutschland maximal 100 Meter Schnur erlaubt sind, sagt Arthur Skibb. Die Größe des Drachens ist dabei egal.

Außerdem gilt: Laut Luftverkehrsordnung müssen beim Drachensteigen mindestens 600 Meter Abstand zu Hochspannungsleitungen, Strommasten oder Oberleitungen eingehalten werden. Das gilt auch für Bahnstrecken, Autobahnen und andere vielbefahrene Straßen. Zu Flughäfen oder Segelflug-Plätzen sind es sogar drei Kilometer. Drachenfest in Upleward ausgesetzt
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