Was Sie heute wissen müssen Drogen am Kiosk | Umspannwerk im Fokus | Bosse für Borkum

|
Eine Kolumne von Nikola Nording
| 03.11.2023 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 5 Minuten
Artikel hören:
Artikel teilen:

Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Beim Kauf von Drogen denke ich in der Regel an dunkle Ecken, zum Beispiel am Bahnhof, und zwielichtige Typen. Völlig grundlos offenbar. Wie mein Kollege Daniel Noglik berichtet, kann man Drogen auch ziemlich einfach am Kiosk kaufen. Gut, das ist jetzt vielleicht ein bisschen überspitzt gesagt, aber der Kern der Aussage stimmt. Es geht um HHC, das legal in Einweg-E-Zigaretten (Vapes) enthalten ist und verkauft wird. Das HHC ist dem THC sehr ähnlich, auch in seiner Wirkung. Offiziell wird es erst an Erwachsene ab 18 Jahren verkauft. Daniel hat in seiner Recherche allerdings festgestellt, dass durchaus auch jüngere an die Vapes kommen und sich in einen Rausch damit versetzen. Ob sie damit auch im Krankenhaus landen und welche Gefahren mit dem Konsum einhergehen, hat er ebenfalls nachgefragt.

Es ist ein ungleicher Kampf: Die kleine Stadt Wiesmoor gegen den großen Übertragungsnetzbetreiber Avacon. Kern der Auseinandersetzung ist das Umspannwerk im Herzen der Stadt. Das wird nämlich auf dem Weg zu mehr erneuerbarer Energie dringend gebraucht und Teil der Hochspannungsleitung von Emden nach Conneforde im Ammerland werden. Dafür muss es allerdings noch mehr leisten als ohnehin schon, außerdem müssen weitere Masten ertüchtigt werden. Das ist zu viel, meint der Wiesmoorer Bürgermeister. Die Stadt bevorzugt den Umzug des Umspannwerkes raus aus der Stadtmitte – ein Grundstück ist bereits ausgewiesen. Aber davon hält Avacon nichts: zu teuer. Nun war Bürgermeister Lübbers zusammen mit dem Bundestagsabgeordneten Johann Saathoff (SPD) in Berlin bei Avacon und hat die Bedenken vorgebracht. Mein Kollege Ole Cordsen erzählt, was dabei rauskam.

Hamburg hat seine Elbphilharmonie, Stuttgart hat seinen Bahnhof, Emden hat mehr: Sein Festspielhaus am Wall, die Trogstrecke, die Fahrzeughalle des Bau- und Entsorgungsbetriebs oder das Freibad Borsum sind nur eine Auswahl. Millionenprojekte sind das natürlich nicht, aber alle haben deutlich mehr Geld gekostet als geplant und auch länger gedauert – das meinte zumindest Gerold Verlee (CDU) im Finanz- und GME-Ratsausschuss am Mittwoch. Die Bürgerinnen und Bürger hätten das Vertrauen verloren. Auslöser war die Vorstellung des Investitionsplans 2024 des Gebäudemanagements der Stadt, das sich um die Schulen in Emden kümmert. Auch dorthin fließt viel Geld. Kämmerer Horst Jahnke hörte sich die Kritik an, räumte auch einiges ein, verteidigte aber auch einige Ausgaben. Details dazu hat meine Kollegin Mona Hanssen für Sie aufgeschrieben.

Seit Monaten hagelt es Kritik am Oldenburger Energieversorger EWE. Das Unternehmen hatte Kunden viel zu lang auf ihre Jahresabrechnung warten lassen – und damit auch auf die Rückerstattung des zu viel gezahlten Geldes. Unzählige Beschwerden darüber erreichten auch die Redaktion. Andreas Ellinger nahm sich der Sache an und berichtet regelmäßig über das Unternehmen. Nun bekam er eine Zahl der EWE, die ich unglaublich finde: Über 100.000 Kunden der EWE haben unzulässig lange auf ihre Jahresabrechnung für Energielieferungen warten müssen und deshalb auch länger auf die Rückzahlung beziehungsweise Verrechnung eines Abschlags-Guthabens von mindestens 100 Euro warten müssen. Nun hat sich auch die Verbraucherzentrale eingeschaltet – mit einer Klage.

73 Jahre in einem Verein – das ist eine Leistung, die auf eine große Liebe hindeutet. Und so kann man die Verbindung zwischen Harm Schlachter und dem VfL Uplengen vermutlich auch verstehen: eine ganz große Liebe. Der 88-Jährige ist nicht nur stilles Mitglied im Verein, noch heute trainiert er aktiv mit. Nicht mehr in der Fußballmannschaft, wie früher. Das überlässt er heute den jungen Leuten. Aber in der Fitnessgruppe ist er noch immer dabei. Mein Kollege Matthias Herzog hat Schlachter getroffen und sich von den Anfängen des Vereins erzählen lassen. Der Uplengener hat zum Beispiel zu Beginn ohne Schuhe, dafür aber mit einem sehr tierischen Fußball trainiert. Eine wirklich herzliche Geschichte, die ich Ihnen gern ans Herz lege.

Ans Herz gewachsen ist offenbar dem Moderator Klaas Heufer-Umlauf auch Borkum. In der vergangenen Woche hatte der gebürtige Oldenburger einen Clip von TikTok gezeigt, der eine Frau im Piratenkostüm zeigt, die ein Lied über Borkum singt. Ich gebe zu: Das Video ist wirklich kurios. Ihn hat es offensichtlich so berührt, dass er knallverliebt in Borkum ist und nun mit dem Sänger Bosse einen neuen Song komponiert hat, den er Dienstagabend in seiner Show Late Night Berlin präsentierte. Ich habe mir den Text mal genauer angehört und hier und da ein paar Kinken gefunden. Lesen Sie selbst, worüber Bosse und Heufer-Umlauf da singen und was die Nordseeheilbad Borkum GmbH zu diesem unverhofften Ruhm sagt. Das Video ist übrigens auch im Artikel.

Was heute wichtig wird

  • Erst eine Saison wird das Landwirtschaftsmuseum in Campen nun von den Museumsfrünnen betrieben. Zuvor stand das Museum kurz vor dem Aus. Hannah Weiden hat mit dem Museumsfreunden gesprochen.
  • Die Eintrittspreise für das Mach-mit-Museum in Aurich sollen nach acht Jahren erstmals angehoben werden, um satte zehn Prozent. Die Stadtverwaltung begründet das damit, dass andere Kindermuseen in Deutschland deutlich teurer seien. Wird dort vielleicht auch mehr geboten? Gabriele Boschbach hakt nach.
  • In Leer findet auf dem Denkmalsplatz an diesem Freitag eine Versammlung zum Thema „Frieden und Freiheit für die Kinder von Gaza“ statt. Polizei und Stadt sind informiert. Nikola Nording ist vor Ort.
  • Wird die Wassertemperatur in der Emder Friesentherme bald wieder angehoben? Wie sehen die Besucherzahlen aus? Mona Hanssen hat die Antworten.
  • Das Leinerstift in Großefehn reagiert auf den Fachkräftemangel: Es will eine Berufsfachschule für Erzieherinnen einrichten. Nicole Böning berichtet.
  • Nach einem tödlichen Unfall wird in Uplengen über Tempo 30 an der L 24 in Höhe des Badesees in Großsander diskutiert. Die Situation dort sei unübersichtlich und gefährlich, findet die SPD. Karin Lüppen berichtet.
Ähnliche Artikel