Idee in der Krummhörn SPD will Fußballvereinen mit Steuergeld die Platzmiete erstatten

| | 24.11.2023 13:07 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Artikel hören:
Matsch beim Heimspiel von Kickers. Die Fußballplätze in der Region sind nass. Foto: Archiv/J. Doden
Matsch beim Heimspiel von Kickers. Die Fußballplätze in der Region sind nass. Foto: Archiv/J. Doden
Artikel teilen:

Die SPD in der Krummhörn hat vorgeschlagen, den Fußballvereinen Geld für Platzmieten aus der Gemeindekassen zu erstatten - und zwar 10.000 Euro. So hat die Politik entschieden.

Krummhörn - Fußballfans haben sicher noch die Bilder der Emder Schlammschlacht beim zurückliegenden Kickers-Heimspiel vor Augen. Auch auf Bezirks- und Kreisebene sehen die Plätze aktuell nicht besser aus. Der Fußballkreis Ostfriesland hat deshalb bereits eine vorzeitige Winterpause für den Spielbetrieb angekündigt. Denn gespielt werden kann auf den nassen Plätzen nur schlecht und Ausweichmöglichkeiten wie Kunstrasenplätze sind rar.

Auf Kunstrasenplätzen kann auch Fußball gespielt werden, wenn das Wetter andere Pläne hat. Foto: Archiv/Ortgies
Auf Kunstrasenplätzen kann auch Fußball gespielt werden, wenn das Wetter andere Pläne hat. Foto: Archiv/Ortgies

Die Krummhörner SPD hatte nun einen Antrag auf Förderung für die Fußballmannschaften gestellt. So sollten die witterungsbedingten Kosten für zum Beispiel die Miete des Kunstrasenplatzes in Pewsum oder Hinte oder der Soccerhalle in Emden aufgefangen werden. Willi Schunke ist Ratsmitglied für die SPD und Vertreter der Krummhörner Fußballvereine. Er hatte den Vorschlag am Donnerstag, 23. November 2023, im zuständigen Ratsausschuss für Bildung, Sport und Kultur vorgestellt.

Mehrkosten, wenn der eigene Platz nicht nutzbar ist

Die Idee: insgesamt 10.000 Euro für die elf Vereine und die 26 Mannschaften. Davon sollen 3000 Euro an den TuS Pewsum für den Unterhalt des Kunstrasenplatzes gehen, der viel von anderen Vereinen aus der Gemeinde genutzt wird. Die restlichen 7000 Euro würden nach einem festgelegten Verteilungsschlüssel aufgeteilt. Dabei soll beachtet werden, wie viele Mannschaften es in dem Verein oder ob es Spielgemeinschaften gibt.

Nach Auskunft von Willi Schunke ist es nämlich mit den Kosten für die Spiele nicht getan. Wenn ein Heimspiel auf einen anderen Platz verlegt werden muss, fallen nicht nur Platzmiete und Mehraufwand an. Auch Einnahmen von Bratwurst, Bier und Co. gibt es nicht. Das Ganze betreffe aber auch Trainingseinheiten, für die die Mannschaften nach Pewsum, Hinte oder Emden fahren. „Jeder Verein, der keinen Kunstrasenplatz hat, hängt da hinten an“, sagte Schunke. Mit den 10.000 Euro wolle die SPD die Vereine dabei in Zukunft unterstützen.

Keine Zustimmung für Vorschlag der SPD

Im Ausschuss kam das nur bedingt gut an. Zwar waren sich alle Fraktionen einig, dass die Vereine jede Form von Unterstützung verdient hätten. Reiner Willms von der SWK merkte aber etwa an, dass es sich bei der pauschalen Bereitstellung von 10.000 Euro um ein Gießkannenprinzip handeln würde. „Warum macht man das nicht nach Bedarf, nach Antragstellung? So wie wir es bisher auch immer gemacht haben“, sagte er.

Dieser Ausführung schlossen sich die anderen Fraktionen an. „Ich sehe das ähnlich kritisch“, sagte etwa Heiko Ringena von der fbl. Angesichts des geschwächten Haushalts sollte man nicht für etwas Geld einstellen, bei dem nicht klar wäre, ob der Bedarf auch bestehe. „Wenn mal jemand finanzielle Schwierigkeiten hatte, haben wir bisher noch keinen Verein hängen lassen“, sagte auch Bürgermeisterin Hilke Looden (parteilos). Am Ende stimmte nur die SPD-Fraktion für ihren eigenen Vorschlag, Bürgermeisterin, CDU/SWK, fbl und Grüne waren dagegen. Für eine Mehrheit reichte es nicht.

Ähnliche Artikel