Buchungen an den Feiertagen Spontan-Urlauber haben auch in Ostfriesland noch gute Chancen

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| 18.12.2023 19:12 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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An den Orten direkt an der Küste, wie hier in Norddeich, kann es eng werden. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
An den Orten direkt an der Küste, wie hier in Norddeich, kann es eng werden. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
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Niedersachsens Urlaubsregionen sind zum Jahreswechsel gut gebucht. Wo und wie Kurzentschlossene auch noch eine Unterkunft finden.

Ostfriesland/Lüneburg/Goslar - Kurzentschlossene, die über die Weihnachtstage oder Silvester verreisen wollen, haben in Niedersachsens Urlaubsregionen noch Chancen, eine Unterkunft zu finden. Zwar sind viele Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen an der Nordseeküste, in der Lüneburger Heide und im Harz und zum Jahreswechsel schon gut bis sehr gut gebucht, wie aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den Urlaubsregionen hervorgeht. Wer aber spontan verreisen wolle, könne noch freie Unterkünfte finden, hieß es. Sorgen bereiten Touristikern allerdings gestiegene Preise und die Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung.

Freie Ferienwohnungen an der Küste

An der niedersächsischen Nordseeküste sind Unterkünfte nach Angaben der Tourismus-Agentur Nordsee (Tano) zurzeit zwischen 70 und 90 Prozent ausgebucht. Einige Gäste reisten erst zwischen den Feiertagen an, einige kämen aber auch schon gezielt zum Weihnachtsfest, teilte eine Sprecherin mit. Andere blieben auch über Silvester und besuchten etwa die Partys zum Jahreswechsel am Meer.

Wer spontan noch eine Auszeit an der Küste suche, werde aber fast überall, auch auf den Inseln, noch Unterkünfte finden. Vor allem bei Ferienwohnungen und Ferienhäusern gebe es noch freie Kapazitäten, teilte die Sprecherin weiter mit. Allerdings stünden diese meist nicht allein für eine Nacht zur Verfügung. An den Orten direkt an der Küste könnte es aber schon eng werden. Dort sei die Auslastung über die Feiertage schon „sehr hoch“, hieß es. Buchungsmöglichkeiten finden Urlauber über die Tourist-Informationen.

Menschen halten sich zurück

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Auslastung an der Küste laut der Agentur in etwa identisch – wenn auch die Zahl der Buchungen tendenziell etwas geringer sei, hieß es. Die Touristiker sehen dafür mehrere Gründe. So gebe es einen größeren Wettbewerb mit Auslandsreisen und eine Zurückhaltung bei Buchungen etwa wegen Preissteigerungen.

Im Harz sind die Gastgeber mit der Buchungslage insgesamt zufrieden, wie eine Sprecherin des Tourismusverbandes sagte. Wie auch in den vergangenen Urlaubszeiten gebe es für Kurzentschlossene aber noch Kapazitäten. Die Region locke Urlauber derzeit unter anderem mit ihren Weihnachtsmärkten. „Bereits vor dem ersten Advent waren die Dezemberwochenenden daher in den größeren Harz-Orten wie Goslar schon sehr gut gebucht“, sagte die Sprecherin. Für den Oberharz steige die Nachfrage ab Heiligabend an.

Preise steigen wahrscheinlich

Durch den frühen Schnee Ende November hätten die Buchungen für die Zeit zwischen den Feiertagen noch mal angezogen. Generell sei Schnee aber nicht der Hauptgrund für Winterurlauber im Harz. „Viele nutzen die Ferien und den Urlaub zwischen den Jahren für eine Auszeit im Harz und planen diese bereits ab Spätsommer“, sagte die Sprecherin. Sorgen bereiten Gastgebern die Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung in der Gastronomie zum 1. Januar. „Preiserhöhungen werden sich sicher nicht vermeiden lassen und die Ungewissheit, welche Folgen das für das kommende Geschäftsjahr haben wird, verursacht bei vielen Existenzängste“, sagte die Sprecherin.

Die Lüneburger Heide wirbt auch im Winter mit ihren abgeschiedenen Wanderwegen. „Wir sind die kleine Auszeit aus dem Alltag“, sagt der Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH, Ulrich von dem Bruch. In den Ferien seien die Unterkünfte gut gebucht, an Silvester sogar komplett. „Sehr viele Leute kommen Weihnachten zu uns, die sonst bei den Familienfeiern kochen und organisieren mussten.“ Winterwandern, Kopf freikriegen sei das Hauptziel der Urlauber, die durchschnittlich drei Tage blieben.

Personalmangel führt zu Einschränkungen

So haben geführte Neujahrswanderungen am Heidschnuckenweg Tradition. Die drei Touren führen durch die Weseler Heide, die Oberoher Heide und rund um den Wilseder Berg. Sie sind zwischen vier und sechs Kilometer lang und starten am 1. Januar jeweils um 13 Uhr.

Auch für die ersten Monate im neuen Jahr bestätige sich der Trend: Das erste Quartal habe schon in diesem Jahr im Vergleich zum Rekord in 2022 um 30 Prozent mit insgesamt 800.000 Übernachtungen zugelegt, sagt von dem Bruch. Er erwartet vor allem wegen gestiegener Einkaufspreise in den Restaurants eine Preissteigerung von zehn bis zwölf Prozent. Der Personalmangel in Hotellerie und Gastronomie werde im neuen Jahr sicher weiter zu Einschränkungen führen, sagt er.

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