Hinrich Eilers wechselt Fraktion Ehemaliger CDU-Vorsitzender aus der Krummhörn ist nun SPD-Mitglied

| | 05.01.2024 07:04 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Hinrich Eilers engagiert sich für die SPD. Der CDU hat der langjährige Fraktionsvorsitzende der Krummhörner Christdemokraten den Rücken gekehrt. Foto: Archiv/Ortgies
Hinrich Eilers engagiert sich für die SPD. Der CDU hat der langjährige Fraktionsvorsitzende der Krummhörner Christdemokraten den Rücken gekehrt. Foto: Archiv/Ortgies
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Hinrich Eilers ist der SPD beigetreten. Er war zuvor viele Jahre Chef der Krummhörner CDU. Wir haben uns mit ihm über die Gründe für seinen Wechsel unterhalten.

Krummhörn - Der langjährige Fraktionsvorsitzende der Krummhörner CDU, Hinrich Eilers, ist der SPD beigetreten. Das teilte er im sozialen Netzwerk Facebook mit und schrieb: „Feiern. Ich bin jetzt SPD-Mitglied ab dem 01.01.2024.“ Gratulationen dazu gab es in der Kommentarspalte unter anderem vom Pewsumer Bundestagsabgeordneten Johann Saathoff (SPD), der schrieb: „Gute Entscheidung! Herzlich willkommen bei uns!“

Die Entscheidung, die Fraktion zu wechseln, habe Eilers im Laufe des vergangenen Jahres gefällt, sagt er auf Nachfrage dieser Zeitung. „Die hauptsächlichen Gründe liegen im Verhalten der CDU auf Bundesebene. Mit der Krummhörner CDU hat das nichts zu tun“, betont er. Eilers kritisiert vor allem das Verhalten der CDU-Spitze im Bundestag. Insbesondere vom Bundesvorsitzenden Friedrich Merz sei er enttäuscht: „Wie er sich in Krisen verhält, ist eine Katastrophe. Er bombardiert andere und macht dabei selber keine vernünftigen Vorschläge“, sagt der Greetsieler Steuerberater. „Mir fehlt da einfach das Konkrete.“ Auch der Umgang mit der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel sei „respektlos“. Hinzu kämen „unsägliche“ Personaldiskussionen, zum Beispiel bei der Frage der Kanzlerkandidatur.

Das hat Eilers nun in der SPD vor

Eilers selbst sei immer sozial eingestellt gewesen - auch während seiner Zeit als Gemeindeverbandsvorsitzender und als Vorsitzender der CDU-Fraktion im Gemeinderat. Diese Posten hatte er bis 2020 inne, ehe er sich aus privaten Gründen zurückzog. 2021 trat er bei der Kommunalwahl noch einmal für den Gemeinderat an, diesmal aber lediglich auf dem 14. Listenplatz - für einen Sitz im Rat reichte das nicht. „Ich habe während dieser Zeit immer gern den Mund aufgemacht, bin auch mal angeeckt“, sagt Eilers. 2017 hatte es in der Krummhörner CDU etwa Reibereien gegeben, weil Parteikollege Hartmut Hamann ihm Alleingänge vorgeworfen hatte.

Für ihn sei es immer selbstverständlich gewesen, mit den anderen Fraktionen zusammenzuarbeiten. Einen Fraktionszwang habe es bei ihm nie gegeben. „Ich hatte immer viel Kontakt zur SPD“, sagt er. Als Beispiel nennt er Johann Saathoff, den er seit seiner Bürgermeisterkandidatur in der Krummhörn schätze.

Was er nun vorhat, als frischgebackenes SPD-Mitglied? „Das wird sich zeigen“, sagt er. Es sei jedenfalls nicht der Plan, den Laden aufzumischen und direkt eine Ratsmitgliedschaft anzustreben. „Ich werde erst einmal an den Sitzungen teilnehmen und dann werden wir sehen, was kommt“, sagt er. Wichtig sei ihm vielmehr, sich sozial einzubringen in der Gemeinde. „Mir ist es wichtig, Menschen zu unterstützen, die nichts dafür können, am unteren Ende der Gesellschaft zu sein.“

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