Herz-OP mit 106 Jahren Deutschlands älteste Patientin in Aurich gerettet

| 23.02.2024 14:06 Uhr | 1 Kommentar | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Freuen sich über die erfolgreiche Herzoperation: Chefarzt Dr. Torsten Stein (links), Erika Diekmann und der leitende Oberarzt Louay Alhaiany. Foto: Trägergesellschaft
Freuen sich über die erfolgreiche Herzoperation: Chefarzt Dr. Torsten Stein (links), Erika Diekmann und der leitende Oberarzt Louay Alhaiany. Foto: Trägergesellschaft
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An der UEK Aurich retteten Kardiologen das Leben von Erika Diekmann. Mit 106 Jahren ist sie die älteste Herzkatheter-Patientin Deutschlands.

Aurich - Die Kardiologen der UEK Aurich haben das Leben der derzeit ältesten Patientin Deutschlands gerettet, die jemals eine Herzkatheterbehandlung erhalten hat. Erika Diekmann erhielt eine akute perkutane transluminale Koronarangioplastie (PTCA) des rechten Herzkranzgefäßes, nachdem sie einen akuten Herzinfarkt erlitten hatte. Nach dem Eingriff zeigte sie sich rüstig und beschwerdefrei wie zuvor. Das teilt die Trägergesellschaft der Kliniken Aurich, Emden, Norden mit.

Erika Diekmann ist über einen hausärztlichen Vertretungsdienst in die Auricher Klinik eingewiesen worden. Sie hatte über starke Brustschmerzen geklagt, die tags zuvor begonnen hatten. Die Ärzte im Krankenhaus stellten fest, dass sie einen Herzinfarkt erlitten hatte, der durch eine Blockade im rechten Herzkranzgefäß verursacht wurde, was zu einem lebensbedrohlichen Zustand führte. Auffällig war, dass sie sich nach eigener Aussage gut fühlte. Sie war für ihr Alter und trotz Vorerkrankungen körperlich fit, wach und kooperativ und lebt noch selbstständig in ihrem eigenen Haus.

Eingriff war „mutig, aber notwendig“

Um ihr Leben zu retten, entschied sich das Team der Auricher Kardiologen unter der Leitung von Chefarzt Dr. Torsten Stein für eine akute PTCA. „Die PTCA ist eine lebensrettende Behandlungsoption bei akuten Herzinfarkten, die die Durchblutung des Herzens wiederherstellen kann“, erklärt der Chefarzt. Bei diesem Verfahren wird ein dünner Katheter durch eine Arterie in der Leiste oder am Handgelenk eingeführt und zum Herzen vorgeschoben. Sobald der Katheter das blockierte Gefäß erreicht hat, wird ein kleiner Ballon am Ende des Katheters aufgeblasen, um die Blockade zu öffnen und den Blutfluss wiederherzustellen.

Zudem wurden auch zwei Stents eingesetzt, um die Gefäße offen zu halten. Die Entscheidung, diesen Eingriff bei einer betagten Patientin wie Erika Diekmann durchzuführen, war mutig, aber notwendig, weil alternative Behandlungsmöglichkeiten begrenzt waren, heißt es in der Pressemitteilung. Außerdem war ihr Allgemeinzustand trotz Alters und Vorerkrankungen bemerkenswert gut. „Ihre Prognose sah sehr vielversprechend aus“, bekräftigt Dr. Stein. Die PTCA wurde erfolgreich von dem leitenden Oberarzt Louay Alhaiany durchgeführt und Erika Diekmann erholte sich nach dem Eingriff sehr schnell.

„Ich fühle mich sehr gut“

„Ich bin den Ärzten und dem medizinischen Team unendlich dankbar“, sagt Erika Diekmann. „Ich fühle mich sehr gut und freue mich darauf, noch viele Jahre mit meiner Familie zu verbringen.“

Der Fall von Erika Diekmann zeigt laut Mitteilung der Trägergesellschaft deutlich die Fortschritte in der Medizin und die Fähigkeit der Ärzte, auch bei extremen Fällen wie diesem erfolgreich zu intervenieren. Ihr Beispiel gibt Hoffnung und Inspiration für Menschen jeden Alters und unterstreicht die Bedeutung einer rechtzeitigen medizinischen Versorgung und innovativen Behandlungsmethoden.

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