Anzeige Filsum: Bauunternehmen Schmidt besteht seit einem Dreivierteljahrhundert

| 06.04.2024 00:05 Uhr | Lesedauer: ca. 6 Minuten
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Gruppenbild zum Jubiläum: Viele Beschäftigte arbeiten bereits seit vielen Jahren für den Familienbetrieb. Foto: Prins
Gruppenbild zum Jubiläum: Viele Beschäftigte arbeiten bereits seit vielen Jahren für den Familienbetrieb. Foto: Prins
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Der Familienbetrieb beschränkt sich nicht nur auf Wohnungs- und Gewerbebau sowie die Sanierung und Renovierung alter und historischer Gebäude. „Uns ist kein Auftrag zu klein“, betont Frank Schmidt.

Filsum / UP - Es war ein ganz besonderer Montag, der 4. April 1949. An diesem Tag eröffnete Focke Schmidt in Stallbrüggerfeld sein Baugeschäft - die Geburtsstunde der Focke Schmidt GmbH. Ein Dreiviertel-Jahrhundert später ist das renommierte Bauunternehmen auch in dritter Generation noch ein Familienbetrieb.

„Das 75-jährige Jubiläum macht uns schon stolz“, sagt Johann Schmidt. Der Sohn des Firmengründers studierte Architektur und stieg 1978 als Hochbau-Ingenieur in die Bauunternehmung ein. Die war damals bereits in Filsum beheimatet. Maurermeister Focke Schmidt hatte dort 1966 ein Wohnhaus gebaut, in das er mit seiner Frau Gretchen, dem Jungen und Tochter Frieda einzog. „Ein Zimmer diente als Büro“, erinnert sich Johann Schmidt. Das Grundstück war groß genug, um nach einer großen Betriebshalle Ende der 60er Jahre auch ein Bürogebäude (1978) zu errichten.

1966 folgte der Umzug von Stallbrüggerfeld ins neue Haus nach Filsum. Das Bild entstand während des Richtfestes und zeigt (vorne, von links) Johann Schmidt mit seinen Eltern Gretchen und Focke Schmidt sowie den beteiligten Handwerkern und Gästen. Foto: privat
1966 folgte der Umzug von Stallbrüggerfeld ins neue Haus nach Filsum. Das Bild entstand während des Richtfestes und zeigt (vorne, von links) Johann Schmidt mit seinen Eltern Gretchen und Focke Schmidt sowie den beteiligten Handwerkern und Gästen. Foto: privat

Focke Schmidt hatte zunächst vor allem Drainagearbeiten auf landwirtschaftlichen Flächen verrichtet – wie schon sein Schwiegervater Johann Bruns. Daneben gab es Aufträge für Kanalisationsarbeiten und sogenannte Durchlässe. „Damals gab es ja noch keine stabilen Schwerlastrohre, da mussten noch Stirnwände gemauert werden“, erklärt Johann Schmidt.

Als der Junior nach seinem abgeschlossenem Studium in das Familienunternehmen einstieg, rückte der Hochbau immer mehr in den Fokus. In den folgenden Jahrzehnten errichtete das Bauunternehmen Schmidt zahllose Wohnhäuser und Gewerbegebäude in ganz Ostfriesland. Übrigens: Auch die Sporthalle in Filsum ist ein Werk des Familienbetriebes. Die feierliche Eröffnung war 1987.

Unterstützt wurde Johann Schmidt viele Jahre lang von seiner Schwester Frieda Schüttler. Sie war für die Buchhaltung zuständig – und hatte ebenfalls immer ein offenes Ohr für die Belegschaft. Frieda Schüttler erinnert sich an einen ehemaligen Mitarbeiter, der Probleme mit der Steuererklärung hatte, und lächelt. „Er kam mit einem Karton voller Papiere ins Büro.“ Frieda Schüttler nahm die Zettelwirtschaft mit nach Hause und brachte Ordnung ins Durcheinander.

Ein Zimmer im neuen Wohnhaus in Filsum nutzte Focke Schmidt als Büro. Computer gab’s noch nicht. Rechts auf dem Schreibtisch steht eine Rechenmaschine. Der Firmengründer starb am 28. Mai 1992. Foto: privat
Ein Zimmer im neuen Wohnhaus in Filsum nutzte Focke Schmidt als Büro. Computer gab’s noch nicht. Rechts auf dem Schreibtisch steht eine Rechenmaschine. Der Firmengründer starb am 28. Mai 1992. Foto: privat
Am 28. Mai 1992 starb der Firmengründer. „Unser Vater hat noch bis 1988 mitgearbeitet und uns unterstützt“, sagt Johann Schmidt, der den gleichen Weg einschlug wie der Senior: Als nämlich 2005 mit Frank Schmidt die dritte Generation an den Start ging, arbeitete der Vater viele Jahre mit ihm zusammen. Sein Sohn hatte vor dem Eintritt in die Firma eine Maurerlehre absolviert und dann ein Studium zum Bauingenieurwesen erfolgreich abgeschlossen.

Eine schwere Erkrankung zwang Johann Schmidt 2021 zu einer grundlegenden Entscheidung: Auf Anraten der Ärzte gab er die Verantwortung in der Firma ab. Inzwischen hat sich der 70-Jährige gut erholt und unterstützt bei einigen Aufträgen als Berater. „Seine Erfahrung ist eine große Hilfe“, sagt Frank Schmidt.

Er ist glücklich, dass es seinem Vater wieder besser geht. Aber er ist auch glücklich, dass ein Jahr vor dessen Erkrankung ein weiterer Fachmann für die Firma gewonnen werden konnte: Der Maurer- und Betonbaumeister Pascal Foorden ist in der Projektplanung und Bauleitung tätig und seit August 2021 Prokurist.

In ganz Ostfriesland wird die Focke Schmidt GmbH mit dem Neubau von Wohn- und Gewerbeobjekten beauftragt. Das Bild zeigt ein Doppelhaus in Moormerland. Foto: privat
In ganz Ostfriesland wird die Focke Schmidt GmbH mit dem Neubau von Wohn- und Gewerbeobjekten beauftragt. Das Bild zeigt ein Doppelhaus in Moormerland. Foto: privat
Was die drei Generationen der Familie Schmidt eint: Sie haben das Bauunternehmen immer breit aufgestellt. „Wir haben uns nie nur auf einen Bereich spezialisiert“, sagen Johann und Frank Schmidt übereinstimmend. „In der Baubranche hat es viele Krisen gegeben, aber wir haben sie in den 75 Jahren immer meistern können, weil wir auf Vielfalt gesetzt haben und uns zudem immer auf unsere Mitarbeiter verlassen konnten.“ Diese Bodenständigkeit und die Voraussicht sind bis heute Garanten dafür, dass das Baugeschäft auf einem festen Fundament steht.

Der Neubau von Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie von Doppelhaushälften – auch auf diesem Sektor genießt die Firma aus Filsum einen guten Ruf. Frank und Johann Schmidt gründeten mit der Ostfr. Projekt- und Wohnbau-GmbH (OPW) im Jahr 2013 sogar ein Tochterunternehmen für diesen Bereich: 2016 kaufte die OPW das Gelände an der Stiekelkamper Straße in Hesel, auf dem das bekannte „Jagdhaus Kloster Barthe“ stand.

Das ehemalige Gelände des Jagdhauses Kloster Barthe in Hesel wurde nach dem Kauf als Baugebiet erschlossen. Dort entstanden Ein- und Mehrfamilienhäuser. Foto: privat
Das ehemalige Gelände des Jagdhauses Kloster Barthe in Hesel wurde nach dem Kauf als Baugebiet erschlossen. Dort entstanden Ein- und Mehrfamilienhäuser. Foto: privat

Nachdem Hotel und Restaurant abgerissen worden waren, erschloss die OPW hier ein komplett neues Neubaugebiet. Das Bauunternehmen erstellte dort zwischen 2020 und 2024 fünf Einfamilienhäuser, ein Doppelhaus sowie vier Gebäude mit jeweils vier Wohneinheiten. Alle Bauten waren vorab individuell mit den Käufern geplant worden.

Neben Wohnhäusern baut das Unternehmen auch Gewerbegebäude. Ob Bürokomplex, Lager, Produktionshalle, Ladenlokal, Showroom oder Logistikzentrum: Die Focke Schmidt GmbH begleitet jedes Projekt von der ersten Entwurfskizze über die fertige Bauzeichnung bis hin zur Schlüsselübergabe. „Wir arbeiten kompetent und zuverlässig“, betonen Frank Schmidt und Pascal Foorden. Dafür sorgen 23 Mitarbeiter auf den Baustellen sowie ein fünfköpfiges Büro-Team.

Büro-Zentrale: Johann Schmidt (hinten, von links), Frank Schmidt und Pascal Foorden sowie Janine Geuken (vorne links) und Elvira Duken arbeiten eng zusammen. Foto: Prins
Büro-Zentrale: Johann Schmidt (hinten, von links), Frank Schmidt und Pascal Foorden sowie Janine Geuken (vorne links) und Elvira Duken arbeiten eng zusammen. Foto: Prins

Egal ob Firma oder Privatkunde – „wir übernehmen auf Wunsch die gesamte Projektleitung von der Planung bis hin zur Schlüsselübergabe“, sagt Pascal Foorden. Privatkunden erhalten dabei einen Rundum-Service mit umfassenden Sicherheiten und Garantien. Ein weiteres Markenzeichen des Familienbetrieb ist die Kundenfreundlichkeit – unabhängig davon, was für eine Arbeit ansteht: „Ob ein Durchbruch in der Küche gewünscht wird oder drei abgefallene Fliesen wieder eingesetzt werden müssen – uns ist auch in der heutigen Zeit kein Auftrag zu klein“, sagt Johann Schmidt.

Viel Erfahrung können die Filsumer auch mit dem ökologischen Bauen vorweisen: Unter anderem wurden bereits mehrere sogenannte Passivhäuser im KfW-Standard 40 Plus, für die zinsgünstige Kredite bei der KfW-Bank beantragt werden können, erstellt. Und auch der förderfähige Wohnhausbau nach dem derzeit höchsten Standard QNG (Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude) wird angeboten. Die Verwendung nachhaltiger Materialien nehme inzwischen breiten Raum ein, sagt Frank Schmidt: „Dämmung mit Hanf und eine Lehmbauweise gehören inzwischen zum Alltag.“

Aktuell dämpfen hohe Zinsen und teure Materialien das Interesse für den Bau von Wohnhäusern. Die Firma Schmidt hat trotzdem volle Auftragsbücher. Immer noch werden Neubau-Projekte abgearbeitet: „Wir kaufen Materialien frühzeitig ein, planen lange im Voraus und können deshalb unsere Kalkulationen meistens halten, obwohl die Marktpreise stark schwanken“, erläutert Pascal Foorden. Zudem sind viele Kolonnen inzwischen mit Altbauten beschäftigt – Stichwort Klimawandel und steigende Energiekosten. Die energetische Sanierung von Wohnraum ist ein großes Thema.

Die Große Kirche und die Johannes à Lasco Bibliothek in Emden: Hier führt das Bauunternehmen derzeit umfangreiche Sanierungsarbeiten durch. Foto: privat
Die Große Kirche und die Johannes à Lasco Bibliothek in Emden: Hier führt das Bauunternehmen derzeit umfangreiche Sanierungsarbeiten durch. Foto: privat
Und auch die Renovierung historischer Gebäude entwickelte sich zu einem wichtigen Standbein: Denkmalschutz ist für die Filsumer längst kein Fremdwort mehr. Momentan sind einige Mitarbeiter der Firma in Emden tätig: „Hier führen wir die Sanierungsarbeiten am Turm der Großen Kirche, im Gemeindehaus und in der Johannes à Lasco-Bibliothek durch“, sagt Frank Schmidt.

Sanierungen nehmen inzwischen 50 Prozent des Auftragsvolumens ein. Auch für die Restaurierung des 1498 erbauten Wehrturms der historischen Burganlage in Stickhausen war der Familienbetrieb zuständig. Die Mauern waren marode – durch zum Teil mühevolle Kleinarbeit wurde die sehenswerte Optik des Bauwerks wieder hergestellt.

Der Wehrturm könnte ein Sinnbild für das Bauunternehmen Schmidt sein: Der Familienbetrieb steht ebenso wie das Stickhauser Wahrzeichen auf einem festen Fundament.

Weitere Infos gibt es online unter www.schmidt-bauunternehmung.de