Aurich / Norden Fuß fassen auf dem Arbeitsmarkt

| 06.08.2024 06:06 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Sie kann gut mit Hunden umgehen : Iryna Koshmal aus der Ukraine (Mitte) hat ihr Praktikum im Hundesalon „Filzfrei“ von Petra und Gottfried Rotter absolviert. Foto: privat
Sie kann gut mit Hunden umgehen : Iryna Koshmal aus der Ukraine (Mitte) hat ihr Praktikum im Hundesalon „Filzfrei“ von Petra und Gottfried Rotter absolviert. Foto: privat
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Das Jobcenter Aurich und das Institut für Berufliche Bildung Norden bieten Geflüchteten die Möglichkeit, Arbeitgeber kennenzulernen und erste Berufserfahrungen zu sammeln.

Kreis Aurich - Ihren Integrationskursus haben diese Geflüchteten im Landkreis Aurich bereits abgeschlossen. Sie verstehen und sprechen Deutsch. Nun folgt der nächste Schritt: Sie nehmen eine Beschäftigung auf und sammeln erste Arbeitserfahrungen in Deutschland.

Die Geflüchteten haben bereits Deutschkenntnisse erworben und machen sich jetzt auf den Weg in eine berufliche Zukunft. Dabei helfen ihnen Jobcenter und IBB. Foto: privat
Die Geflüchteten haben bereits Deutschkenntnisse erworben und machen sich jetzt auf den Weg in eine berufliche Zukunft. Dabei helfen ihnen Jobcenter und IBB. Foto: privat

Unterstützt werden die Flüchtlinge durch das Jobcenter des Landkreises Aurich und durch das Institut für Berufliche Bildung (IBB) Norden. So wird das Programm „Motivieren-Integrieren-Arbeit“, kurz MIA, derzeit speziell für Absolventen von Integrationskursen angeboten.

Geflüchtete treffen Arbeitgeber zusammen

„Der Einstieg in den Arbeitsmarkt steht im Fokus. Wir wollen Geflüchtete und Arbeitgeber zusammenbringen, daher setzt das Angebot inhaltlich ganz bewusst auf einen Praxisanteil“, betonen Malte Hinrichs, Sachgebietsleiter im Jobcenter, und Stefan Steffens, Standortleiter des IBB Norden. Der Kursus läuft über zwölf Wochen. Davon absolvieren die Teilnehmer jeweils vierwöchige Praktika in Unternehmen.

Ukrainerin überzeugt im Hundesalon

Das Projekt läuft zum Teil sehr erfolgreich. So arbeitete Iryna Koshmal aus der Ukraine beispielsweise im Hundesalon „Filzfrei“ in Südbrookmerland mit. Die Inhaber, Petra und Gottfried Rotter, sind von ihrer Praktikantin ganz begeistert. „Sie ist motiviert, selbstständig und ihr liegt die Arbeit mit den Hunden einfach.“ Auch Iryna Koshmal betont, wie gut ihr das Praktikum gefällt und dass sie gerne weiterarbeiten würde. Die Möglichkeiten einer Anschlussbeschäftigung will der kleine Betrieb nun nach einer Fördermittelberatung mit dem Arbeitgeberservice des Jobcenters erörtern.

Altenheim von Praktikantin begeistert

Ein positives Feedback kommt auch aus dem Awo-Altenwohnzentrum „Haus am Kolk“ in Norden. Hier absolviert Hanan Abdulrasul aus dem Sudan ihr Praktikum. Sie hilft bei der Betreuung der Bewohner, bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten und bei Freizeitangeboten. Dabei sammelt sie wichtige Erfahrungen, wie sie selbst sagt. „Hanan Abdulrasul ist motiviert, aktiv und zuverlässig. Die Kommunikation klappt, bei der Arbeit merkt man, wie schnell sich Hemmschwellen im Bereich Sprache auflösen“, berichtet Einrichtungsleitung Elke Göken. Die Awo würde Hanan Abdulrasul gerne weiter beschäftigten.

Berufsziele sollten realistisch sein

Ein weiterer Schwerpunkt von MIA liegt auf individuellen Jobcoachings. „Wichtig ist, dass sich die Geflüchteten realistische Berufsziele setzen und sich mit beruflichen Alternativen auseinandersetzen“, betonen Pia Aeils und Albert Wigandt von der Migrationsberatung, die das Angebot für das Jobcenter betreut. Zwischen Praktikum und Coaching steht für die Teilnehmenden zusätzlich Deutsch für Beruf und Alltag auf dem Plan.

Das gesamte Projekt soll der besseren Integration der Geflüchteten dienen und es ihnen ermöglichen, unabhängig von staatlichen Transferleistungen zu leben. Weitere Kurse sind geplant.

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