Emden / Aurich Spachteln so lange geübt, bis er es drauf hatte

| 03.02.2025 06:01 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Der angehende Maler und Lackierer Pawel Gasior leistet gute Arbeit. Foto: privat
Der angehende Maler und Lackierer Pawel Gasior leistet gute Arbeit. Foto: privat
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Die Handwerkskammer für Ostfriesland hat den 19-jährigen Emder Pawel Gasior zum Lehrling des Monats Januar ernannt.

Aurich / Emden - Ehrgeizig – das ist wohl das Wort, das den angehenden Maler und Lackierer Pawel Gasior aus Emden am besten beschreibt. Der 19-jährige gebürtige Pole wanderte vor knapp acht Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland aus. Innerhalb kürzester Zeit lernte er nicht nur die deutsche Sprache, sondern erlangte auch seinen erweiterten Realschulabschluss und fand im Handwerk seinen Traumberuf. Jetzt wurde er von der Handwerkskammer für Ostfriesland zum Lehrling des Monats Januar ernannt worden.

Bei Schulpraktika Eindruck gemacht

Das Handwerkliche wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater Grzegorz Gasior ist gelernter Maler und Lackierer und im Betrieb „Schnell – Malermeister und Baubiologe“ in Emden angestellt. Dort absolvierte Pawel Gasior auch seine zwei Schulpraktika. Weil er einen positiven Eindruck hinterließ, stellte Betriebsinhaber Wolfgang Schnell ihn ein.

Startschwierigkeiten mit Ehrgeiz begegnet

Dennoch hatte er zum Ausbildungsbeginn 2023 leichte Startschwierigkeiten. „Das Spachteln von Wänden, eine der Grunddisziplinen im Malerhandwerk, ist mir ein bisschen schwergefallen. Da muss man sehr genau und gleichmäßig arbeiten. Aber ich wollte das unbedingt zu 100 Prozent können und habe jede Baustelle genutzt, um das zu üben. So lange, bis ich es draufhatte“, sagte er stolz.

Dem regulären Lernstand weit voraus

Mittlerweile ist Pawel Gasior im zweiten Ausbildungsjahr und das Spachteln längst zu einer seiner Lieblingstätigkeiten geworden. Auch bei überbetrieblichen Lehrlingsunterweisungen und in der Berufsschule glänzt er mit seinem handwerklichen Geschick und seinem Fachwissen.

„Es ist beeindruckend, zu sehen, was Sie innerhalb kürzester Zeit geleistet haben und mit wie viel Ehrgeiz Sie Ihre Ziele verfolgen. Das hat Vorbildcharakter“, gratulierte Jörg Harms, Ausbildungsberater der Handwerkskammer.

Neben Pawel Gasior freute sich auch Chef und Ausbilder Wolfgang Schnell über die Auszeichnung. Denn der junge Emder ist der erste Auszubildende, den er in seinem Betrieb eingestellt hat.

Er ist der erste Azubi in seinem Betrieb

„Für uns ist Pawel ein echter Glücksgriff. Er hat eine schnelle Auffassungsaufgabe und ist dem geforderten Lernstand weit voraus. Dass das beim ersten Azubi so laufen würde, damit habe ich nicht gerechnet“, ist der Malermeister zufrieden.

Zusätzliches Wissen in der Baubiologie

Daher nimmt er sich auch die Zeit, seinem Schützling zusätzliches Wissen im Bereich Baubiologie zu vermitteln. Denn Wolfgang Schnell ist nicht nur Malermeister, sondern auch Baubiologe. Ökologische Raumgestaltung steht deswegen – neben klassischen Maler- und Bodenarbeiten – ganz oben auf der Angebotspalette des Unternehmens. Gemeinsam mit seinen drei Gesellen, dem Azubi und seiner Frau Agata, die das Büro managt, möchte er seiner Kundschaft nicht nur zu einem frischen Anstrich verhelfen, sondern sie auch bei der Auswahl der richtigen Materialien unterstützen.

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