Schwere Überschwemmungen Verheerendes Hochwasser in Australien - mindestens drei Tote

dpa
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Von dpa
| 22.05.2025 04:57 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Die Fluten haben bereits Todesopfer gefordert. Foto: Lindsay Moller/AAP/dpa
Die Fluten haben bereits Todesopfer gefordert. Foto: Lindsay Moller/AAP/dpa
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Langsam wird das ganze Ausmaß der katastrophalen Überflutungen an Australiens Ostküste deutlich. Drei Menschen kamen bereits ums Leben. Und auch Tiere sind schwer betroffen.

Bei verheerenden Überschwemmungen an der australischen Ostküste sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Bei einem der Opfer handelt es sich um einen 63-Jährigen, der in seinem überfluteten Haus in der Gemeinde Moto tot aufgefunden wurde, etwa 250 Kilometer nördlich von Sydney. Mittlerweile wurden auch die Leichen eines etwa 30 Jahre alten Mannes und einer 60-jährigen Frau entdeckt, die in ihren Autos von den Wassermassen überrascht worden waren, wie die Polizei mitteilte. 

Ein Mann wird noch vermisst. „Wir müssen uns auf mehr schlechte Nachrichten in den nächsten 24 Stunden einstellen“, sagte der Premierminister des Bundesstaates New South Wales, Chris Minns. 

Wasser so weit das Auge reicht: Das Hochwasser an der Ostküste ist verheerend. Foto: Lindsay Moller/AAP/dpa
Wasser so weit das Auge reicht: Das Hochwasser an der Ostküste ist verheerend. Foto: Lindsay Moller/AAP/dpa

Anwohner sprachen von einer katastrophalen Situation. Etwa 50.000 Menschen müssten sich darauf vorbereiten, aus ihren Häusern evakuiert zu werden, berichtete die Zeitung „Sydney Morning Herald“. Betroffen sind vor allem Kleinstädte in der Region Mid North Coast, darunter Taree in der Weinregion Hunter Valley sowie Port Macquarie und Wingham. Tausende waren ohne Strom, zahlreiche Schulen blieben geschlossen. 

Rettung mit Booten und Helikoptern

In Taree war nach Angaben des Senders ABC innerhalb von zwei Tagen so viel Regen gefallen, wie sonst in vier Monaten gemessen wird. Der Manning River, der durch die Region fließt, war am Mittwoch auf ein Rekordlevel von mehr als sechs Metern gestiegen - und überschritt damit den bisherigen Höchststand aus dem Jahr 1929. 

Rund 2.500 Helfer waren unter anderem mit Booten, Lastwagen und Helikoptern im Einsatz. Mehr als 500 Menschen wurden bereits in Sicherheit gebracht. Viele mussten von den Dächern ihrer Häuser gerettet werden. Manche hatten dort viele Stunden ausgeharrt, bis Retter sie erreichten. Eine Mitarbeiterin der örtlichen Feuerwehr sagte der ABC: „Ihnen war kalt, sie waren nass und sie waren einfach so dankbar, dass endlich Hilfe kam.“ Es gingen aber ständig Anrufe von Anwohnern ein, die in ihren Häusern festsäßen.

Tierschutzzentrum steht unter Wasser

Auch viele Haustiere wurden in Sicherheit gebracht. Für größere Tiere kam aber oft jede Hilfe zu spät: Augenzeugen berichteten Medien von toten Kühen, deren Kadaver an verschiedene Strände gespült worden seien. Es sei ein schrecklicher Anblick gewesen, sagte ein Mann.

Auch ein bekanntes Tierschutzzentrum in der Region Barrington Tops steht völlig unter Wasser: Die Organisation Aussie Ark - die mittels Zuchtprogrammen versucht, bedrohte Tierarten wie die berühmten Tasmanischen Teufel zu retten - schrieb in einer Mitteilung: „Die Überschwemmungen haben die Infrastruktur des Schutzgebiets zerstört, Gehege überschwemmt, Zufahrtsstraßen weggespült und wichtige Zäune, die gefährdete Wildtiere schützen, stark beschädigt.“ 

Aussie-Ark-Direktor Tim Faulkner brachte viele Tiere in Sicherheit - wie diesen Tasmanischen Teufel. Foto: --/Aussie Ark/dpa
Aussie-Ark-Direktor Tim Faulkner brachte viele Tiere in Sicherheit - wie diesen Tasmanischen Teufel. Foto: --/Aussie Ark/dpa

Es sei das schlimmste Hochwasser, das er je gesehen habe, sagte ein Mann aus Taree dem Sender 9News. „Es hat alles zerstört.“ Und noch immer gab es keine Entwarnung. Das staatliche Wetteramt (BOM) sagte bis mindestens Freitag weitere schwere Niederschläge voraus, die zu gefährlichen Sturzfluten führen könnten - unter anderem auch in der bei Touristen aus aller Welt beliebten Welterberegion Blue Mountains.

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