Norden-Norddeich Wunderwelt Wattenmeer


Die Seehundstation-Nationalpark-Haus Norden-Norddeich macht das Watt erlebbar
Norden-Norddeich - Die Sonne sinkt in die Nordsee – die Nacht legt sich auf das Wattenmeer. Dann steigt mit der aufgehenden Sonne auch das Wasser, ein Vogelschwarm überfliegt den Betrachter, ein Löffler landet am Spülsaum, putzt sich und sucht im auflaufenden Wasser nach Nahrung. Währenddessen schwimmt ein Schweinswal am Betrachter vorbei. Dieses nahezu dreidimensionale Erlebnis wird dem Besucher der Seehundstation mit angeschlossenem Nationalpark-Haus zuteil. In einer Projektion an den Wänden auf nahezu 40 Meter Länge spielt sich dieses Naturspektakel im Zeitraffer ab und entführt den Betrachter auf emotionale Weise ins Abenteuer Wattenmeer.

Gelder aus dem Förderprogramm der niedersächsischen Wattenmeer Stiftung der Landesregierung werden zur Zeit für diese und weitere Erweiterungen der Ausstellung im Nationalparkhaus genutzt. Dazu zählen interaktive Stationen, die den Besucher auffordern, selbst die Geheimnisse dieses faszinierenden Lebensraumes zu entdecken und sich mit der Natur im Allgemeinen und den Seehunden und Kegelrobben im Besonderen zu beschäftigen.

Seit 1986 ist das Wattenmeer der niedersächsischen Nordseeküste als Nationalpark, seit 1993 als Biosphärenreservat und seit 2009 als Weltnaturerbe geschützt. Beleg dafür, wie aus einer Idee etwas Zukunftsweisendes entstehen kann. Schon Ende der 60er Jahre planten zwei Norder Jäger eine Aufzuchtstation für verwaiste Seehunde. Ziel: die Tiere und ihren Lebensraum zu erforschen sowie den zurückgehenden Bestand zu schützen.

1971 wurde die erste Seehundstation mit großem persönlichen Einsatz gebaut. Aus diesen Anfängen hat sich die Seehundstation Nationalpark-Haus in Norddeich entwickelt.
Hier gibt es eine Menge zu entdecken. Unterschiedlichste Lebensräume beheimaten eine Vielzahl an Lebewesen. Die wohl bekanntesten sind die Seehunde, die hier im Sommer ihre Jungen zur Welt bringen. Seehundwelpen, die ihre Mutter verlieren, werden in der Seehundstation aufgenommen. So wie „Jan“, der erste großgezogene und wieder ausgewilderte „Heuler“, bekommen alle verwaisten Seehunde auch heute einen Namen. Wie „Frodo“, „Max“ oder „Flocke“ von den Mitarbeitern der Station, versorgt, aufgezogen und wieder in die Nordsee zurück gebracht werden, können die Besucher aus der Nähe miterleben. Ein umfangreiches Ausstellungs- und Veranstaltungs-Angebot sowie die kleinen Meeressäuger selbst, die mit einem Blick Herzen gewinnen, zeigen die verantwortungsvolle Aufgabe der Seehundstation im Umfeld von Natur und Tourismus.
