Energiewende Energiefirmen planen Mega-Batteriepark

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Von dpa
| 25.06.2025 16:54 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Ein Batteriepark in der Lausitz. Ein im nordrhein-westfälischen Waltrop geplanter Batteriepark soll bis 2028 ebenfalls in Containerbauweise errichtet werden. (Symbolbild) Foto: Patrick Pleul/dpa
Ein Batteriepark in der Lausitz. Ein im nordrhein-westfälischen Waltrop geplanter Batteriepark soll bis 2028 ebenfalls in Containerbauweise errichtet werden. (Symbolbild) Foto: Patrick Pleul/dpa
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Mit billigem Grünstrom Geld verdienen: Großspeicher machen’s möglich. Im Ruhrgebiet soll jetzt ein besonders leistungsstarker Batteriepark entstehen. Auch Stadtwerke sind beteiligt.

Einer der größten Batteriespeicher Deutschlands soll in den kommenden Jahren im Ruhrgebiet gebaut werden. Die Energieunternehmen Trianel, Luxcara und BKW planen in Waltrop einen Speicher mit einer Leistung von zunächst 900 Megawatt, wie Trianel in Aachen mitteilte. „Weitere bis zu 600 MW befinden sich in Vorbereitung“, hieß es.

Der Speicherpark soll in der ersten Ausbaustufe über eine Speicherkapazität von 1.800 Megawattstunden (MWh) verfügen. Mit dieser Strommenge könnten rein rechnerisch rund 600 Haushalte mit einem Jahresverbrauch von 3.000 Kilowattstunden ein Jahr lang mit Strom versorgt werden.

Batteriespeicher: Strom günstig kaufen und mit Gewinn verkaufen

Energieunternehmen speichern in Großbatterien günstig eingekauften Strom und verkaufen ihn wieder, wenn die Preise höher liegen. Weil die Speicher Strom sehr schnell zur Verfügung stellen können, spielen sie auch eine Rolle für die Stabilität des Stromnetzes.

„Batteriespeicher eignen sich hervorragend, um sowohl markt- als auch netzdienlich das Gesamtsystem zu stabilisieren“, erklärte Trianel-Chef Sven Becker. „Großbatterien ermöglichen es uns, erneuerbare Energie intelligent zu speichern und gezielt zu handeln“, erklärte BKW-Chef Robert Itschner.

Batteriepark wird neben Kohlekraftwerk gebaut

Vorgesehen ist, den Batteriepark auf einer Brachfläche neben dem Trianel Steinkohlekraftwerk Lünen zu bauen. Geplant sind Lithium-Eisenphosphat-Batterien, die in Containern untergebracht sind. Der Bau soll 2026 starten. Die Inbetriebnahme ist für das erste Quartal 2028 geplant.

Geschätzte Gesamtkosten: Über 600 Millionen Euro

Auf die auf Energiewende-Projekte spezialisierte Investmentfirma Luxcara (Hamburg) entfallen 520 Megawatt Leistung, auf das schweizerische Energieunternehmen BKW (Bern) 300 Megawatt und auf die Stadtwerke-Kooperation Trianel 80 Megawatt. BKW beziffert das Investitionsvolumen für sein Drittel auf über 200 Millionen Euro. Damit dürfte das Gesamtprojekt mehr als 600 Millionen Euro kosten.

In Deutschland gibt es nach Angaben der Battery Charts der Universität Aachen derzeit 317 Großspeicher mit einer Speicherkapazität von jeweils mehr als 1.000 Kilowattstunden. 

Mehrere Großspeicher in Deutschland geplant

Auch andere Energieunternehmen planen große Anlagen. So will RWE in Hamm drei Batterieparks mit einer Kapazität von insgesamt 1.200 Megawattstunden errichten. Die Eon-Tochter PreussenElektra plant am Atomkraftwerksstandort Brokdorf in Schleswig-Holstein einen Batteriespeicher mit einer Kapazität von 1.600 Megawattstunden. Auch der Energiekonzern Leag will bis 2030 im Lausitzer Braunkohlenrevier einen großen Batteriepark errichten.

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