Lesermeinung Generationenvertrag | Reinigung | „Silvertalent“

Bei der OZ reden die Leserinnen und Leser mit. Hier haben wir Leserbriefe der vergangenen Tage gesammelt.
Generationenvertrag
In jedem Jahr werden in Deutschland 400 Milliarden Euro vererbt. Das entspricht in etwa unserem Bundeshaushalt. Der Steueranteil daran beträgt 8 Milliarden. Euro, also 2 Prozent. Dieser Wert wurde von den Leuten erwirtschaftet, die nicht in wissenschaftlich geprüften Spielplätzen und Kitas groß geworden sind, sondern spielten in alten Bunkern und wohnten in verfallenen Häusern. Dem Gesetz ist der Begriff „Generationenvertrag“ weitgehend unbekannt. Vielmehr sieht unser Gesetz vor, Renten aus laufenden Beiträgen zu finanzieren. Hier ist überhaupt nicht daran gedacht, sich aus der Solidargemeinschaft auszuschließen. Das System heißt doch Rentenversicherung und nicht Rentensparkonto. Die ganze Diskussion lässt vermuten, dass hier eine exakte Wissenschaft benutzt wird, um letztlich die Eltern gegen ihre Kinder auszuspielen.
Joachim Meier
Nordgeorgsfehn
Reinigung von Städten und Umgebungen
Regelmäßig wird in den Medien zur Reinigung der Städte und deren Umgebung aufgerufen. Danach stehen die Personen mit Bild in den Zeitungen und werden auch noch geehrt. Meine Tochter hat schon mit 2 Jahre das Bonbonpapier in die Jackentasche gesteckt und es wurde zuhause entsorgt. Heute wird sie 50 und macht es immer noch. Warum wird den Kindern heute nicht einfach von den Eltern/Schulen/Kitas beigebracht, dass man seinen Abfall nicht außerhalb von Abfalleimern entsorgt. Dann müsste man die Reinigungsaktivitäten nicht anregen. Im Übrigen wäre dann die Umwelt zwischen den Aufrufen zum Reinigen auch sauber. Wäre doch toll, oder?
Rudolf Möller
Emden
„Silvertalent“
Mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel über die Plattform „Silvertalent“ gelesen. Dass die Erwerbstätigkeit älterer Menschen zunehmend Beachtung findet, ist erfreulich. Umso bemerkenswerter ist es, dass in einem Beitrag mit regionalem Bezug unerwähnt bleibt, dass dieses Thema auch hier im Nordwesten längst aktiv bearbeitet wird. Generation Ü eG ist ein bundesweites Portal – mit klarer regionaler Ausrichtung. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Fachkräftepreis 2025 in der Kategorie Erwerbspotenziale, verfolgen wir einen strukturierten Vermittlungsansatz für Menschen ab Ende 50. Unsere Initiative im Nordwesten eröffnet dieser Zielgruppe realistische Möglichkeiten, erneut beruflich tätig zu werden oder im Ruhestand weiterhin wirksam zu bleiben – sei es projektbezogen, ergänzend oder im Rahmen eines Hinzuverdienstes. Auch Menschen mit unterbrochenen Erwerbsbiografien, häufig Frauen, erhalten Zugang zu sinnstiftenden Tätigkeiten. Im Mittelpunkt steht die gezielte Vermittlung von Lebens- und Berufserfahrung, Fähigkeiten und Kompetenzen – digital gestützt, persönlich begleitet, auf regionale Bedarfe abgestimmt. So entsteht ein konkreter Beitrag zur Entlastung von Fachkräften, zum Wissenstransfer und zur Stärkung regionaler Strukturen. Vielleicht verdient auch eine Initiative wie Generation Ü Nord künftig Beachtung – als ergänzende Perspektive auf ein Thema, das Menschen, Unternehmen und Regionen gleichermaßen betrifft.
Manfred Kluth
Bunde
Warum wird Shalicar nicht gefragt...?
Warum muss ausgerechnet ich als OZ-Leser auf die offensichtliche Heuchelei des Pressesprechers der israelischen Armee Shalicar aufmerksam machen? Warum macht es nicht der Journalist Michael Clasen? Warum wird Shalicar nicht gefragt, weshalb er sich nur um seine beiden Kinder Sorgen macht und nicht um die Kinder in Gaza, die der Staat Israel verhungern oder bombardieren lässt? Reicht seine Empathie nur bis an die eigenen Grenzen? Warum wird Shalicar nicht gefragt, warum er zwar den Iranern nach 46 Jahren unter Terrorherrschaft die Freiheit wünscht, aber nicht den Palästinensern in der Westbank, die schon 58 Jahre unter israelischer Besatzung leben, denen die israelische Armee ihre Häuser abreißt und die unter täglichem Terror der israelischen Siedler leben? Will er den Palästinensern keine demokratischen Rechte zugestehen? Wahrscheinlich hat Michael Clasen Angst vor diesen Fragen, weil Shalicar ihm entgegnen würde – wie er es mir gegenüber schon einmal schriftlich getan hat – dass man als Deutscher solche Fragen nicht stellen dürfe. Und damit hätte er peinliche Antworten vermieden.
Wolfgang Henkelmann
Hinte
Sie glänzt mit Merz-Bashing
n ihrem Interview glänzt Luisa Neubauer mit Merz-Bashing und dem Aufstellen von falschen Behauptungen. Damit trägt sie selbst zu einer von ihr beklagen Polarisierung der Gesellschaft bei. Zum Beispiel fordert sie, dass die Marktkräfte der CO2-Bepreisung wirken, fordert dann aber gleichzeitig massive Subventionen, damit die Teuerungen beim Bürger nicht ankommen. Die vorgesehenen Reservekraftwerke auf Gasbasis, umstellbar auf Wasserstoff, sind notwendig zur Netzstabilität in der Dunkelflaute und führen keineswegs zwangsläufig zu mehr Import von fossilem Erdgas. Bislang beträgt Strom nur 25 Prozent unseres Energieverbrauchs. Wenn wir die anderen 75 Prozent dekarbonisieren wollen, werden wir auch in Zukunft viel Energie in Form von Wasserstoffderivaten importieren und für grüne Gase auch die LNG-Terminals benötigen. Wer weg will von fossilen Brennstoffen, darf die technologischen Herausforderungen und die wirtschaftlichen Auswirkungen nicht ignorieren. Bei der Nachhaltigkeit darf der Aspekt der Ökonomie nicht vergessen werden. Das aber passiert bei Neubauer. Öffentliche Mittel für Klimaschutz müssen dort eingesetzt werden, wo sie den größten Beitrag zur CO2-Einsparung leisten. Das ist selten die Wärmepumpe. Kostenlosen ÖPNV kann sich die Steueroase Luxemburg leisten, nicht aber Deutschland und ist nicht der Landbevölkerung zu vermitteln. Und auch eine Förderung der Wärmepumpe mit 100 Prozent widerspricht jeglicher wirtschaftlichen Vernunft. Mit der beabsichtigten Verwendung von CO2 Einnahmen aus dem Emissionshandel zur Senkung von Netzentgelten und damit zur Senkung von Stromkosten ist unsere Regierung eigentlich doch im Sinne von Neubauer unterwegs. Damit wird die Elektrifizierung der Mobilität und die Wärmewende gefördert und es gibt einen Anreiz zur Elektrifizierung weiterer Energieverbräuche.
Erich Hinrichs
Wittmund
Begriff weitgehend unbekannt
In jedem Jahr werden in Deutschland 400 Milliarden Euro vererbt. Das entspricht in etwa unserem Bundeshaushalt. Der Steueranteil daran beträgt acht Milliarden Euro (zwei Prozent!). Dieser Wert wurde von den Leuten erwirtschaftet, die nicht in wissenschaftlich geprüften Spielplätzen und Kitas groß geworden sind, sondern die in alten Bunkern spielten und in verfallenen Häusern wohnten. Dem Gesetz ist der Begriff „Generationenvertrag“ weitgehend unbekannt. Vielmehr sieht unser Gesetz vor, Renten aus laufenden Beiträgen zu finanzieren. Hier ist überhaupt nicht daran gedacht, sich aus der Solidargemeinschaft auszuschließen. Das System heißt doch Rentenversicherung und nicht Rentensparkonto. Die ganze Diskussion lässt vermuten, dass hier eine exakte Wissenschaft benutzt wird, um letztlich die Eltern gegen ihre Kinder auszuspielen.
Joachim Meier
Nordgeorgsfehn
Sieht so guter Journalismus aus?
Es ist schon recht merkwürdig, wie fast der gesamte deutsche Journalismus den Auftritt von Friedrich Merz beim amerikanischen Präsidenten, Donald Trump, lobt. Merz hat doch recht wenig gesagt. Wie sind die überschwänglichen positiven Meldungen begründet? Kritische Fragen wurden von den Journalisten doch nicht gestellt. Hatte man Angst, dass Merz ähnlich wie Selenskyj vor den Augen der Weltöffentlichkeit vorgeführt wird? Vermutlich ist die Tatsache, dass Merz keine kritischen Fragen beantworten musste und somit still und ruhig verharrte, Grund genug, um ihn zu feiern. Sieht so guter Journalismus aus? Hat der deutsche Bürger nicht das Recht, auf kritische Fragen der Journalisten? Wo waren die Fragen zur Lösung des Ukraine-Konfliktes oder zur Situation im Gaza-Streifen? Wäre es nicht Aufgabe der im Regierungsflieger mitgereisten deutschen Journalisten gewesen, diese Dinge kritisch zu hinterfragen? Wo bleibt die berufsethische Reflexion der Journalisten? Ich kann mich leider nicht des Eindrucks verwehren, dass es mittlerweile eine Tendenz gibt, gesellschaftlich relevante Themen verzerrt, unvollständig oder gar nicht zu hinterfragen mit dem Ziel, den Bürger im Dunkeln zu lassen. Im Ergebnis wird das Misstrauen gegenüber den Medien immer größer.
Franz Josef Stuhrmann
Berumbur
Bin ich deshalb ein Müllschlucker?
Mit Interesse habe ich den Beitrag gelesen. Inhaltlich darf jeder zu diesem Thema seine eigene Meinung haben. Was ich aber anmaßend finde, ist die Aussage, dass Kinder im Restaurant zu „Müllschluckern“ werden. Sind denn Schnitzel, Pommes frites und Chicken- Nuggets Müll? Sind frittierte Gerichte generell Müll? Nein! Es sind Lebensmittel, die zurecht ihren Platz im Angebot der Einzelhändler und Restaurants haben. Dass es diese Lebensmittel gibt, ist kein „Elend“, wie es im Untertitel heißt, sondern sie sind von vielen Gästen gewünscht und gefragt. Die Einstellung des Autors zum Wert von Lebensmitteln halte ich für sehr bedenklich. Was passiert denn, wenn wir versuchen, den Kindern „die regionale Küche, die Esskultur, die Aromen, die Vielfalt des Landes“ näherzubringen, indem wir dem Kind ein Essen – wie vorgeschlagen – à la carte bestellen? Drei Absätze weiter gibt der Autor die Antwort: „das Kind isst drei Happen, der Rest wandert in die Tupperdose. . .“. Das würde doch auch mit einem „wertvollen“ Kinderteller passieren, wenn es dem Kind nicht schmeckt. Ob man Lebensmittel gut findet oder nicht ist eine persönliche Entscheidung der Gäste und Eltern. Übrigens esse ich auch gerne mal ein Schnitzel mit Pommes. Bin ich deshalb ein Müllschlucker?
Dr. Wolfgang Kulow
Rhauderfehn
Vertrauensbruch erster Güte
Als ich den Bericht zum Meyer Werft Sanierer Ralf Schmitz gelesen habe sagte ich mir: Was hat den denn geritten? Ein Manager, der sich über alle Köpfe der Geschäftsleitung und den Aufsichtsrat hinweg bei Politikern der Opposition über den Betriebsrat und die IG-Metall und deren vermeintliche Blockade seiner Sanierungsbemühungen beschwert, begeht einen Vertrauensbruch erster Güte. Nach meiner Auffassung als ehemaliger geschäftsführender Gesellschafter gibt es auf ein solches Verhalten nur eine Reaktion: eine außerordentliche Kündigung. Hier ist der Aufsichtsrat Ministerpräsident Olaf Lies gefragt. Es geht ja nicht nur um den Brief mit den ungeheuerlichen Anschuldigungen gegenüber den Arbeitnehmervertretern, sondern um das Sanierungskonzept als solches. Offensichtlich stößt er mit seinen Methoden auf schärfsten Widerstand bei den betroffenen Arbeitnehmern und ist nicht in der Lage, in einer konstruktiven Diskussion eine einvernehmliche Lösung herbeizuführen. Das Betriebsräte und Gewerkschafter dazu in der Lage sind, haben sie in vielen kritischen Fällen bewiesen. Stattdessen macht er sie für Mehrkosten verantwortlich, welche durch ihre Verweigerung angeblich verursacht werden. Wer so über seine Gesprächspartner spricht, zerstört jede Grundlage für die Arbeit im Unternehmen.
Klaus Dietrich
Weener
Rennstrecke wird vermieden
Zu dem Artikel möchte ich als Teilnehmer der gut besuchten Anliegerversammlung im Rathaus folgende Anmerkungen machen. Zum einen: 151.000 Euro Mehrkosten für die Sanierung einer seit Jahrzehnten längst fälligen Rorichmoorer Straße sind sicherlich kein Schnäppchen für die Gemeinde. Allerdings: Wenn Rat und Verwaltung die vor mehr als zwei Jahrzehnten erforderlichen Sanierungskosten bereit gestellt hätten, wäre die Klage der Ratsherren Walter Boelsen und Jens-Rainer Bohlsen heute kein Thema. Zum anderen: Die Anlieger klatschten am Schluss der Veranstaltung vermutlich deshalb Beifall, weil durch die Satzungsänderung nicht nur ihre Erschließungskosten, sondern für alle Moormerländer ausstehende Erschließungskosten künftig günstiger ausfallen und darüber hinaus durch die Fahrradstraße eine befürchtete autofreundliche Rennstrecke vermieden wird.
Klaus Buscher
Warsingsfehn
Gefährlicher Irrweg statt Hilfe
Menschen, die sich an Exorzisten wenden, befinden sich in einer tiefen persönlichen Krise und suchen verzweifelt nach Hilfe. Durch Exorzismus-Scharlatane können diese Hilfesuchenden jedoch davon abgehalten werden, professionelle Unterstützung von Ärzten und Therapeuten zu suchen. Besonders gefährdet sind hierbei ohnehin labile Erwachsene und Jugendliche. Als vermeintliche Anzeichen von Besessenheit gelten epileptische Anfälle, Autismus, Down-Syndrom, dissoziative Identitätsstörungen, Wahnvorstellungen oder Halluzinationen. Viele davon sind aber tatsächlich typische Symptome von (psychischen) Erkrankungen. Abgesehen davon, dass ein Exorzismus an kranken Menschen ethisch verurteilungswürdig ist und ihnen nicht hilft, kann er zusätzliche traumatische Auswirkungen auf die betroffene Person haben. Besonders absurd sind Exorzismen an Menschen, die keinerlei Krankheitssymptome aufweisen, sondern zum Beispiel homosexuell sind. Statt zu erfahren, dass Homosexualität weder Sünde noch Perversion darstellt, können diese so in ein erzkonservatives, homophobes Umfeld geraten, das sie in ihren Ängsten und Schuldgefühlen noch bestärkt. Ein Gebet kann für den Gläubigen eine effektive Bewältigungsstrategie darstellen. Ganz sicher ist aber die Dämonenaustreibung keine angemessene und ethische Reaktion auf eine ernsthafte Erkrankung. Die OZ hätte Exorzismus als das benennen müssen, was er ist: Aus der Zeit gefallener Hokuspokus!
Rudolf Schulte
Leer
Panikmache statt Fakten
Der Kommentar von Michael Clasen grenzt an Panikmache. Natürlich ist es für jeden Betroffenen eine traumatische Erfahrung, wenn bei ihm/ihr eingebrochen wird. Das ist überhaupt keine Frage. Aber mit Sätzen wie „Alle sechs Minuten bricht irgendwo zwischen Flensburg und Garmisch ein Fremder ein“ und im Zusammenhang mit den Geissens wird der Eindruck erweckt, dass an der Ecke schon ein Stoßtrupp lauert, der gleich schwer bewaffnet bei mir im Wohnzimmer steht. Dabei a.: sind die meisten von uns nicht wie die Geissens, die mit ihrem Reichtum protzen (ich will damit nicht sagen, dass sie selbst schuld sind, aber die Verlockung für Kriminelle wird dadurch sicher nicht kleiner). Und b.: gibt es in Deutschland laut Statistischem Bundesamt mehr als 40 Millionen Wohnungen, was heißt, dass bei 90.000 Einbrüchen im Jahr etwa 0,2 Prozent betroffen sind (laut Kriminalstatistik 2024 waren es übrigens nur knapp 80.000, einschließlich missglückter Einbruchsversuche). Kommentare wie dieser zeichnen ein schiefes Bild und verbreiten anlasslos Unsicherheit: In den letzten 20 Jahren ist die Zahl der Wohnungseinbrüche tendenziell zurückgegangen, aber sie schwankt. 2015 lag sie bei etwa 170.000. 2021 waren es – wegen des Corona-Lockdowns – nur 54.000. Journalisten sollten keine Gefahrenszenarien an die Wand malen, sondern informieren, aufklären, aufdecken und einordnen. Dazu gehört auch, dass die Daten darauf hinweisen, dass Deutschland eines der sichersten Länder der Welt ist.
Norbert Fiks
Leer
Mehr Unsicherheit durch Aufrüstung
Wer das Manifest der SPD-Friedenskreise wirklich gelesen hat, muss sich wundern, wie manche auf diesen wichtigen, zukunftsweisenden Beitrag zum Frieden in der Welt reagieren. Verteidigungsminister Boris Pistorius behauptet, das Papier sei „Realitätsverweigerung“. Was ist aber die Realität? Seit der deutschen Einheit ist es Ziel der USA, eine Verbindung Westeuropas mit Russland zu unterbinden, die Nato nach Osten zu erweitern und Russland endgültig durch weitere Aufrüstung und Einverleibung der Ukraine zu schwächen. Realität ist somit nicht nur der völkerrechtswidrige Krieg Russlands, sondern auch die Vorgeschichte. Das will Pistorius nicht sehen. Er missbraucht den Friedenswillen der Deutschen mit der angstverbreitenden Erzählung, Russland wolle uns angreifen. Die Konsequenz dieser Angstkampagne ist die geplante, gewaltige Aufrüstung in Deutschland, die zu mehr Unsicherheit führen wird. Die behauptete Abschreckung wird angesichts modernster Waffentechnik nicht mehr funktionieren, sondern die Kriegsgefahr vergrößern. Warum ist es in der Vergangenheit mit den Steuer-Milliarden nicht gelungen, uns verteidigungsfähig zu machen? Wer ist verantwortlich? Die breite Bevölkerung wird die Zeche bezahlen. Es wird weniger für Bildung, Kultur, Wohnungsbau, Klimaschutz, Gesundheit und Armutsbekämpfung ausgegeben werden. Die überschuldeten Kommunen können künftig wegen steigender Kreditzinsen kaum noch neue Investitionen tätigen. Anstatt Diffamierungen in die Welt zu setzen oder sich in der scheinbaren Sicherheit der Mehrheit zu wissen, sollten wir uns echt mit den Alternativen für die Zukunft im Interesse unserer Kinder und Enkel auseinandersetzen.
Erwin Wenzel
Suurhusen
Diplomatie wäre gefragt
Das Atomprogramm des Irans ist seit 25 Jahren ein Thema und beunruhigt Israel, da Iran und seine Verbündeten Israel das Existenzrecht absprechen. Die Gründe liegen Jahrtausende zurück und auf den ersten Blick scheint Israels Handlung gerechtfertigt zu sein. Auf den zweiten Blick betrachtet ist die anstehende Vertreibung der Palästinenser sowie die illegale Besetzung des Westjordanlands eine Provokation, die vielen unschuldigen Menschen das Leben kostet. Es ist eine Spirale der Gewalt, die wie im Ukraine-Konflikt wohl kaum mit Waffen zu lösen ist. Dass Deutschland ohne direkte Bedrohung weder von Russland noch vom Iran hier eine gefährliche Position eingenommen hat und mit Waffenlieferungen und Geld direkt ins Kriegsgeschehen eingreift, sollte jedem klar sein – gerade denjenigen, die nach Kriegstüchtigkeit schreien. Anschläge und Dutzende Opfer mussten wir schon beklagen und die hässlichen Poller werden uns auch in Zukunft nicht vor Anschlägen schützen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist gegen unsere Kriegstüchtigkeitsbestrebungen und insbesondere der Gazakonflikt hat bereits die Gesellschaft gespalten. Diplomatie und insbesondere Neutralität wären gefragt, doch der Run auf Rüstungsaktien scheint attraktiver zu sein. Der nächste Anschlag und die Mitleidsbekundungen unserer Politiker sind uns gewiss.
Alfred Ulferts
Ditzum
Daher lieber still bleiben
Die Satzung des Bauvereins legt den Zweck der Genossenschaft in Paragraf 2 fest: Zweck der Genossenschaft ist die Förderung ihrer Mitglieder vorrangig durch eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung. Die Aussage „Wir werden auf Dauer nicht der Anbieter mit den niedrigsten Mietpreisen sein können“ zeigt, dass der Vorstand den Sinn des Bauvereins Leer eG nicht versteht und als Vorstand ungeeignet ist. Leider wird in dem Artikel die Bedrängnis der Mieter nur kurz beschrieben. Von den fast 1700 Mietern gibt es viele, denen kaum Geld zum Leben bleibt. Sie leben in den nicht makellosen alten Bauvereinshäusern und hoffen, dass nicht renoviert wird. Das kann bei dem aktuellen Vorstand existenzgefährdende Mieterhöhungen nach sich ziehen. Daher lieber still bleiben. Auch ist die Angst da, dass man aus der Wohnung geworfen wird. Sie ist unbegründet: Satzung, Paragraf 15: Die Überlassung einer Genossenschaftswohnung begründet grundsätzlich ein dauerndes Nutzungsrecht des Mitgliedes. Rauswürfe sind nicht zu fürchten.
Klaus-Rüdiger Zinke
Tina van Detten-Groenewold
Leer