Reitsport Springreiter feiern bei EM in Spanien Bronze

Michael Rossmann, dpa
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Von Michael Rossmann, dpa
| 18.07.2025 19:23 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Sophie Hinners lieferte eine fehlerfreie Runde. Foto: Stefan Lafrentz/dpa
Sophie Hinners lieferte eine fehlerfreie Runde. Foto: Stefan Lafrentz/dpa
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Das deutsche Team ist bei der Europameisterschaft seiner Rolle als einer der Favoriten gerecht geworden, auch wenn es nicht zu Gold reicht. Weiteres Edelmetall ist im Einzel-Finale möglich.

Die deutschen Springreiter haben bei der Europameisterschaft das erste Team-Gold seit 2011 verpasst. Die Mannschaft um Einzel-Olympiasieger Christian Kukuk gewann im spanischen A Coruña aber immerhin Bronze. Gold ging an Belgien mit dem deutschen Trainer Peter Weinberg vor Großbritannien.

„Es war sehr eng, das war klar“, kommentierte Bundestrainer Otto Becker. Über die verpasste Chance wollte der Coach nicht lamentieren. „Wir haben eine Medaille gewonnen“, betonte Becker: „Wir gratulieren den andern.“ 

Routinier Ehning patzt

Der dritte EM-Tag begann anders als erhofft. Startreiter Marcus Ehning, der in den Vortagen mit Coolio jeweils fehlerfrei geblieben war, kassierte einen Abwurf. Bei seiner zehnten EM ritt der 50-Jährige aus Borken in der entscheidenden Runde des Mannschaftswettbewerbs nicht so souverän wie gewohnt.

„Am Ende war ich mit vier Strafpunkten noch glücklich bedient“, kommentierte Ehning seinen Ritt. „Ich habe heute keine gute Runde erwischt, bin sehr unglücklich geritten.“ Es sei unrhythmisch gewesen, Coolio „wusste nicht so richtig, was er machen sollte. Er hat mich ein paar Mal gerettet.“ Vor der laufenden EM in Spanien hatte Ehning bereits sieben Team-Medaillen gewonnen, darunter drei goldene.

EM-Debütantin bleibt fehlerfrei

Besser als bei Ehning lief es für Sophie Hinners. Die 27-Jährige zeigte mit My Prins eine makellose Runde. Ihr Freund Richard Vogel, der als letzter deutscher Starter reiten musste, feierte am Rande des Parcours die fehlerfreie Runde. „Die Freude ist sehr, sehr groß“, kommentierte Hinners ihren Ritt: „Wir hatten eine super Runde, konnten eine Nullrunde nach Hause reiten und drücken jetzt die Daumen für das, was noch kommt.“ Und fügte an: „Jetzt kommt es auf Christian und Richi an.“ 

Team-Besprechung bei der EM der Springreiter. Foto: Stefan Lafrentz/dpa
Team-Besprechung bei der EM der Springreiter. Foto: Stefan Lafrentz/dpa

Christian Kukuk, der Erste von den beiden genannten, erfüllte den Wunsch allerdings nicht. Der Doppel-Olympiasieger kam mit Just Be Gentle nicht fehlerfrei aus dem Parcours und kassierte vier Strafpunkte. Immerhin: Nach dem Ritt des 35 Jahre alten Einzel-Olympiasiegers war vorzeitig klar, dass Deutschland eine Medaille sicher hat. „Ich ärgere mich ein bisschen“, kommentierte Kukuk - noch nicht wissend, welche Farbe die Medaille haben wird.

Der deutsche Schlussreiter Richard Vogel behielt die Nerven. Der 28-Jährige zeigte mit United Touch eine starke Leistung und ritt ohne Fehler ins Ziel - und bleibt damit im Einzel auf Platz eins. Nach dem Ritt des letzten Briten, Scott Brash mit Folie, war klar, dass Deutschland nur Bronze holt.

Weitere Medaillen-Chance im Einzel

Nach der Mannschaftsentscheidung gibt es am Sonntag noch das Einzel-Finale. Nur die besten 25 Kombinationen der vorherigen drei Teilprüfungen qualifizieren sich dafür.

Bereits ausgeschieden ist Hans-Dieter Dreher. Der 53-Jährige aus Eimeldingen lag nach der zweiten Prüfung mit Elysium auf Platz 51 der Einzelwertung, aber nur 50 Paare durften in der dritten Prüfung starten. „Er kann nicht mehr nachrücken“, sagte Bundestrainer Otto Becker. Dreher gehörte in A Coruña nicht zum deutschen Quartett und durfte als Einzelstarter reiten. 

Drei Abwürfe sind zu viel

„Das war Pech, die Ritte waren gut“, sagte der Bundestrainer. Insgesamt drei Abwürfen in zwei Springen waren allerdings auch nicht gut genug für eine bessere Platzierung. Dreher bleibt in A Coruña und reitet in Prüfungen des Rahmenprogramms.

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