Lesermeinung In eigener Sache | Tiny-Dörp | Wunderlinie

Bei der OZ reden die Leserinnen und Leser mit. Hier haben wir Leserbriefe der vergangenen Tage gesammelt.
Aussagen werfen Fragen auf
Die Aussagen von Dirk Balster zur Berichterstattung der ostfriesischen Zeitungen über die Krankenhausgemeinschaft des Landkreises Aurich und der Stadt Emden sowie sein Eingeständnis, die regionale Presse nicht zu lesen, werfen Fragen auf. Wer im Fokus des öffentlichen Interesses steht, sollte sich der öffentlichen Darstellung und Wahrnehmung bewusst sein. Es geht um den Respekt gegenüber dem Informationsbedürfnis und dem Diskussionswillen der Menschen in Norden, Aurich, Emden und Umgebung. Unsere regionale Presse trägt seit langem dazu bei, die Entwicklungen rund um die Krankenhausgemeinschaft transparent und verständlich zu machen. Sie dokumentiert Entscheidungsprozesse und bietet vielfältigen Stimmen Raum – gerade auch in Bezug auf Herrn Balster. Die Behauptung, man lese die regionale Berichterstattung nicht, wirkt wie ein bewusster Rückzug aus dem öffentlichen Diskurs und lässt kritische Nachfragen zu Transparenz und Dialogbereitschaft aufkommen. Ich erwarte, dass die Verantwortlichen die regionale Presse nicht nur als Kritik, sondern als unverzichtbaren Bestandteil demokratischer Meinungsbildung anerkennen. Darüber hinaus sind auch die Verantwortlichkeiten von Herrn Meinen und Herrn Kruithoff sowie einiger Abgeordneter des Kreistages und des Stadtrates zu hinterfragen: Warum decken sie das Wirken von Herrn Balster?
Dr. Andreas Nommels
Norden
Unmögliches Verhalten
Ein beeindruckender Schulterschluss der ostfriesischen Zeitungen: Sie machen das unmögliche Verhalten von Dirk Balster, Geschäftsführer der Trägergesellschaft der Kliniken Aurich-Emden-Norden, öffentlich. Für ihn gilt das Pressegesetz offensichtlich nicht, wonach Behörden – und dazu gehören auch Krankenhäuser – zur Auskunft gegenüber den Medien verpflichtet sind. Und diese Auskunftsverweigerung und damit der Verstoß gegen das Pressegesetz geschieht mit Billigung von Aurichs Landrat Olaf Meinen und Emdens Oberbürgermeister Tim Kruithoff. In seiner Stellungnahme beantwortet Dirk Balster kaum eine Frage, sondern ergeht sich in allgemeinen Floskeln und Plattitüden. Ich bin froh, dass die ostfriesischen Zeitungen die Versorgungsqualität unserer Krankenhäuser immer wieder zum Thema machen. Balster schreibt, dass in einem Jahr „nur“ 160 Beschwerden schriftlich eingehen. Das sind immerhin drei Beschwerden pro Woche. Jede Woche erlangen die Kliniken also Kenntnis von drei Fällen, in denen etwas schief gegangen ist. Und ich bin sicher: Die Dunkelziffer ist viel höher. In meinem Bekannten- und Freundeskreis häufen sich die Berichte über selbst erlebte Missstände in den Krankenhäusern. Liebe Redakteurinnen und Redakteure: Bitte dran bleiben! Wie kein anderes Grundrecht stehen Meinungs- und Pressefreiheit für den demokratischen Rechtsstaat. Nur wenn es eine freie und unabhängige Berichterstattung gibt, können die Menschen sich informieren. Nur so kann politische Willensbildung stattfinden. Presse- und Meinungsfreiheit nützen dem Einzelnen. Presse- und Meinungsfreiheit nützen unserer Gesellschaft insgesamt. Presse- und Meinungsfreiheit stützen die Demokratie. Eine Gesellschaft lebt vom Ringen um Lösungen, von den unterschiedlichen Sichtweisen, vom Austragen von Konflikten. All das braucht Öffentlichkeit! Und die Grundlage für Öffentlichkeit ist die Meinungs- und Pressefreiheit. Und das Schimpfwort „Lügenpresse“ und die verbalen Attacken von Dirk Balster gegen die ostfriesische Presse zeigen, dass auch in Deutschland der Journalismus ziemlich unter Druck geraten ist. Die Presse- und Meinungsfreiheit ist in Demokratien wie Diktaturen gleichermaßen angreifbar und verletzlich. Wir müssen sie schützen.
Herma Heyken
Norden
Mehr Tiny-Häuser
Genial! Tiny-Häuser sind in und werden von Jung und Alt als Dauerwohnung oder auch als Ferienhäuschen gern genutzt. Es wäre doch vielleicht eine tolle Idee und eine gute Investition, in den Gemeinden im Landkreis Leer mehr Möglichkeiten für Tiny-Häuser anzubieten. Erschlossene Flächen, sinnvoll geplante kleine Siedlungen oder sogar kleine Dörfer außerhalb der Ortschaften mit Platz, der gemeinsam als Spielplatz, Klönecke, Grillplatz usw. genutzt werden kann. Ich könnte mir so etwas auch als Senioren- oder Mehrgenerationen-Wohnprojekt vorstellen. Fakt ist, dass wir neue Ideen brauchen, um der wachsenden Nachfrage an Wohnraum gerecht zu werden.
Sonja Wagner
Weener
Elektrobetrieb der Wunderlinie
Mit meiner Tochter habe ich einen Ausflug nach Groningen unternommen. Wir haben dazu öffentliche Verkehrsmittel genutzt. Das war mit Bus und Bahn absolut kein Problem. Ab Leer fährt jede Stunde ein Bus direkt zum Bahnhof in Bad Nieuweschans. Zeit genug, um ein Ticket zu lösen und sich einzuchecken gibt es auch. Was uns gewundert hat: Wir haben bei den Baumaßnahmen für die sogenannte „Wunderlinie“ weder auf der ostfriesischen (in Weener und in Bunde) noch auf der niederländischen Seite irgendwelche Anzeichen einer geplanten Elektrifizierung gesehen. Auch auf dem Foto der neuen Eisenbahnbrücke in der OZ habe ich keine Vorarbeiten für den Elektrobetrieb erkennen können. Ebenso fanden sich in Berichten zu diesem Thema dazu keine Informationen. Ich nehme an, dass demnächst ab Leer ein Wechsel der Lokomotiven von Elektro und Diesel und zurück vorgesehen ist. Das hatten wir in ähnlicher Form schon vor mehreren Jahren, damals stand schon eine mit Dampf betriebene Lokomotive bereit, um an den aus Richtung Oldenburg kommenden Zug in Richtung Emden zu übernehmen.
Theo Gerken
Südbrookmerland
Gezielte Vernichtung
Ich persönlich befürworte die Entscheidung von Kanzler Merz, keine Waffen mehr für Israel freizugeben, die auch im Gazastreifen eingesetzt werden könnten. Dieses hätte schon viel eher geschehen müssen! Genauso wie die Anerkennung eines Palästinenserstaates. Was muss noch passieren, damit dort das entsetzliche Leid und Chaos ein Ende hat? Die israelische Regierung muss massiv unter Druck gesetzt werden, so wie es die fast täglichen Proteste selbst in der eigenen Bevölkerung zeigen. Diese Brutalität des Netanjahu und seiner Helfershelfer aus dem konservativen Lager ist unbeschreiblich und ihnen werden wohl zu Recht genozidale Praktiken vorgeworfen. Das ist nicht das Israel, wie ich es als schätzte und auch bewunderte, das ist gezielte Vernichtung durch Niederbomben und Nahrungsblockaden. Ich bin kein Antisemit und Israel hat durchaus das Recht auf Selbstverteidigung, aber in diesem Konflikt sind die Grenzen des Notwendigen und Erträglichen längst übertreten worden. Wie lange will die Welt noch zuschauen? Und wann begreift es Europa endlich, dass es mit einer Stimme sprechen muss, wenn es in der Welt überhaupt glaubwürdig werden will?
Harm-Jürgen Koch
Uplengen
Dank an Friedrich Merz
Endlich setzt Deutschland ein Zeichen und schließt sich einer großen Mehrheit der deutschen Bevölkerung und ebenso der Opposition in Israels an, und befreit sich von der bedingungslosen Unterstützung für Israels Handeln im Gaza. Hilfsleistungen abwerfen und gleichzeitig Waffen liefern, eine Konstellation die äußerst fragwürdig war. Netanjahu bricht internationales Recht und lenkt von seinem Handeln von Korruptionsvorwürfen ab. Sich trotz der historischen Verantwortung für Israel gegen Netanjahu und seine rechte Partei zu stellen, dafür ein großes Dankeschön an Friedrich Merz. Es kann nicht sein, dass die Vergangenheit für Netanjahu Verbrechen herhalten muss.
Alfred Ulferts
Ditzum
Christliche Botschaft nicht verstanden
Natürlich kann man wie OZ-Kommentator Jonas Koch aus Gründen der besseren Integration Andersgläubiger einen konfessionsunabhängigen Religionsunterricht auch für Niedersachsen fordern. Wenn aber Leserbriefschreiber Rudolf Schulte aus Leer daraufhin christlichen Religionsunterricht als „eine stattlich geförderte Echokammer, die Gruppenidentitäten und Konflikte verstärkt, statt ihnen entgegenzuwirken“ bezeichnet, hat er die christliche Friedensbotschaft nicht verstanden. Sein Angriff ist im Gegenteil nichts anderes als eine Verunglimpfung der vielen Lehrerinnen und Lehrer, Pastorinnen und Pastoren, die unseren Kindern Jahr für Jahr in den Schulen Religionsunterricht erteilen, der die christlichen Werte von Liebe und Versöhnung vermittelt. Eine solche Diffamierung macht seinen Debattenbeitrag wertlos.
Carl Friedrich Brüggemann
Leer
Falsch geplant
Das selbst Neubauten falsch geplant und gebaut werden zeigt dieser Beitrag. So entstehen für die Nachrüstung mit Klimaanlagen weitere hohe Kosten. Wäre dies gleich mit in der Planung, könnten Kosten und spätere Schließungen von Stationen ausgeschlossen werden. Jeder weiß vom Klimawandel – nur berücksichtigen tut das keiner. Wie sollen sich Patienten, aber auch das Personal, wohlfühlen?
Wilfried Graf
Emden
Wo sind die Christen?
Wie kann es sein , dass Herr Robbe mit dieser Meinung eine Funktion in der Synode der evangelisch-reformierten Kirche hat? Ist er kein Christ mehr? Wo sind die Christen, die sich für lebende Juden und die einzige jüdische Nation einsetzen und Stellung beziehen? Oder ist ihre Pflicht, an der Seite Israels zu stehen, schon abgegolten, wenn sie Stolpersteine setzen und am 9. November Kränze niederlegen und Namen verlesen?
Hanna Kruse-Beckmann
Moormerland
Schicken Sie uns einen Leserbrief
Wenn Sie auch Ihre Meinung zu einem bestimmten Thema schreiben wollen, schicken Sie uns einen Leserbrief. Klicke Sie hier und Sie kommen direkt zu unserem Online-Formular.