Lesermeinung Balster | Rentner | IGel

| 26.08.2025 07:27 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 10 Minuten
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Bei der OZ reden die Leserinnen und Leser mit. Hier haben wir Leserbriefe der vergangenen Tage gesammelt.

Grundrechte statt Zensur

Verantwortlich dafür zeichnen sich der Geschäftsführer Balster und sein Pressesprecher Sonnemann. Beide brauchen dringend Nachhilfe in Sachen Demokratie: In Artikel 5, Absatz 1, unseres Grundgesetzes steht: „Jeder hat das Recht . . . sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten . . . eine Zensur findet nicht statt.“ Noch dazu geben sie an, dies zum Schutz der Patienten zu tun. Woher nehmen sich diese – vom Steuerzahler gut bezahlten Herren – das Recht, gegen Artikel 5 des GG zu verstoßen? Meinen sie wirklich, ihre Patienten schützen zu müssen, indem sie ihnen das Grundrecht auf Information verweigern? Woher wissen diese Herren überhaupt, was die Patienten mehrheitlich über die unsachlich geführte Auseinandersetzung mit unseren Heimatzeitungen denken? Fakt ist doch, und darüber haben unsere Heimatzeitungen ausführlich berichtet: Entgegen den offiziellen Bürgerbefragungen hat die Trägergesellschaft die Behandlungsmöglichkeiten in den Krankenhäusern Aurich, Emden und besonders in Norden extrem reduziert. Patienten, die sich deshalb nicht mehr effizient behandelt fühlen, müssen sich mit erheblichem Zeit- und Kostenaufwand Hilfe in weiter entfernten Kliniken suchen. Die Herren Sonnemann und Balster wären unseres Erachtens gut beraten, mit besseren medizinischen Angeboten und mit mehr Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit für Abhilfe zu sorgen – hoffentlich sind beide nicht beratungsresistent. Solange die Zentralklinik nicht arbeitet, gibt es für beide wirklich Wichtigeres zu tun, als sich in demokratiefeindlicher Weise an der Presse abzuarbeiten.

Dörthe und Hans-Hermann Fischer

Hage

Fristlose Kündigung als einzige Option

Ein Verstoß gegen alles, was das Grundgesetz zur Meinungsfreiheit hergibt. Herr Balster sollte spätestens zum 31. Dezember 2025 seinen Sessel verlassen haben. Die Trägergesellschaft sollte ihm am besten fristlos kündigen. Ohne Abfindung und weiteres Geldgeschenk. Dieser Mann sollte in derartigen Positionen nicht mehr eingesetzt werden. Die Auricher Kreistagsfraktionen sollten dies nun auch erkennen. Sie wurden nur an der Nase herumgeführt. Wenn man die gesamten Kommentare liest und der Landrat und Oberbürgermeister das auch auswerten würden, dann ist die fristlose Kündigung nur die einzige Option.

Wilfried Graf

Emden

Schlag gegen die Pressefreiheit

Unglaublich! Ungeheuerlich! Als ich die Überschrift las, dachte ich zunächst an einen Aprilscherz. Aber offenbar ist es anders: Herr Balster hat zum ultimativen Schlag gegen die Pressefreiheit ausgeholt. Vermutlich komme ich dann jetzt - da ich diese Mail schreibe - auch auf eine rote Liste von Patienten, die in den ostfriesischen Kliniken nicht mehr behandelt werden, weil sie als Unruhestifter gelten. Ich musste den sehr treffenden Kommentar von Lars Reckermann dreimal lesen, um mich wieder zu beruhigen. Herr Balster, gehen Sie nach Hause!

Dorothee Ahlheim

Norden

Blanker Hohn

Oft glaubt man ja, es kann nicht schlimmer kommen, aber doch, der Arroganz und Selbstgefälligkeit der Geschäftsführung der Trägergesellschaft ist nach oben - oder unten, wenn man über das Niveau spricht - keine Grenze gesetzt. Nun also ein Ausschluss der ostfriesischen. Tageszeitungen aus dem Angebot der Krankenhauskioske, man will damit die Patienten vor den ostfriesischen Tageszeitungen schützen. Das ist blanker Hohn, Zensur und ein klarer Verstoß gegen die Pressefreiheit. Die kürzlich geäußerte Zustimmung der Mehrheit des Auricher Kreistages zum allgemeinen Vorgehen der Trägergesellschaft zeigt, wie weit sich viele Politiker von den Bürgern entfernt haben. In der Bevölkerung des Landkreises und der Stadt Emden ist die unzureichende Versorgung der Bürger durch das Gesundheitssystem allgemein und in den Kliniken Aurich und Emden im besonderen Dauerthema. Das hat nichts mit der Darstellung in der Presse zu tun sondern mit der Realität, die Patienten und/oder ihre Angehörigen erleben. Das denen anzulasten, die darüber berichten und selbst keinerlei Transparenz und Fehlerkultur zu vertreten, ist in meinen Augen einfach nur schäbig. So gewinnt man das Vertrauen der Menschen nicht, so sät man Mißtrauen.

Ilse Lüppen

Norden

Wer trägt wirklich die Last?

Eine Frage vorweg an Herrn Fratzscher: Wollen Sie unser Land voranbringen oder es spalten (eigentlich das Kerngeschäft der AfD)? Die Rentner (m/w/d) also sollen es richten, nicht etwa Beamte oder sonstige Ruheständler, finde den Fehler. Diese Rentner haben 45 Jahre und mehr gearbeitet, teilweise unter Bedingungen, die sich ein Herr Fratzscher gar nicht vorstellen kann. Und dann sollte man sich einmal umsehen, was diese faulen Menschen so machen. Ich sehe Rentner, die ihre Eltern und Schwiegereltern pflegen, oder den eigenen Ehepartner. Und was ist mit den Enkelkindern, die ja alle einen Anspruch auf Betreuung haben. Das klappt aber nicht immer, bei Schichtarbeit überhaupt nicht. Wer bügelt dieses Staatsversagen aus? Richtig, die Rentner! Ich zähle jetzt noch einige ehrenamtliche Tätigkeiten auf, die mir bekannt sind, ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Besucherdienste in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, Fahrdienste zu Ärzten, Hilfe beim Einkauf, Hilfe beim Ausfüllen von Formularen, Organisation und Hilfe bei Tafeln (nochmal Staatsversagen). Kommen wir zu Rentnern in der Bundeswehr. Ein Bekannter von mir war seit seiner aktiven Dienstzeit Reservist und wurde mit dem Erreichen des 65. Lebensjahrs ausgemustert. Er hätte gerne noch weiter gedient, durfte er aber nicht. Nach allem, was von Rentnern und anderen Ruheständlern geleistet wird, bleibt wohl nicht mehr so viel übrig. Ob sich der Verwaltungsaufwand und Bürokratieaufbau dafür lohnt?

Rolf Zietlow

Emden

Lebensleistung wird ignoriert

Die Forderung des DIW-Präsidenten Marcel Fratzscher nach einem verpflichtenden sozialen Jahr für Rentnerinnen und Rentner ist erneut kein konstruktiver Beitrag zur Generationendebatte, sondern ein Versuch, Klischees zu bedienen. Pauschal wird eine ganze Generation zu Sündenböcken gemacht, während ihre tatsächliche Lebensleistung bewusst ignoriert wird. Millionen Menschen dieser Generation sind bereits heute in vielfältigen Ehrenämtern aktiv. Sie übernehmen Verantwortung, organisieren Vereinsarbeit, unterstützen soziale Projekte und investieren nicht nur Zeit, sondern häufig auch eigenes Geld. Wer dieses Engagement verschweigt, zeichnet bewusst ein falsches Bild. Ebenso falsch ist die Unterstellung mangelnder Bereitschaft zur Mitarbeit. Viele Ruheständler hätten gern länger gearbeitet, wurden aber bei Umstrukturierungen und Kostensenkungen als Erste vor die Tür gesetzt. Statt Lösungen zu suchen, wie dieses Wissen heute sinnvoll eingebunden werden kann, werden die Betroffenen erneut stigmatisiert. Solche Vorschläge spalten die Gesellschaft, statt sie zusammenzuführen. Man fragt sich dabei, wem solche Vorschläge nutzen. Wir brauchen keine Zwangsdienste für ältere Menschen, sondern neue Modelle der Zusammenarbeit zwischen den Generationen. Türen müssen geöffnet, nicht verschlossen werden. Nur so lassen sich der demografische Wandel und der damit verbundene Fachkräftemangel bewältigen.

Manfred Kluth vom Verein Chance Ruhestand

Bunde

Ehrenamt braucht keinen Zwang

Als Mutter von vier gut ausgebildeten und arbeitenden Kindern verwahre ich mich aufs Schärfste gegen die Forderung nach einem verpflichtenden sozialen Jahr für alle Rentner. Ohne die ehrenamtlichen Tätigkeiten im Bereich Jugend, Sport, Senioren und Migranten durch Alt und Jung würde so manches zusammenbrechen! Seit Jahrzehnten arbeiten mein Mann und ich ehrenamtlich in o. a. Bereichen wie sehr viele andere Menschen auch und brauchen keine Aufforderung hierfür durch den Präsidenten des DIW!

Birgitta Pettau

Leer

Rechte Gefahr nicht verharmlosen

In der Kolumne kritisiert Dieter Weirich, dass der Kampf gegen rechts zur Überlebensfrage für die Demokratie hochstilisiert würde und dass das Auge für die Gefahr des immer stärker grassierenden Linksradikalismus blind sei. Als Beleg benennt er, dass Teile der Linkspartei mit Unterstützern der Hamas und mit der Terroristin Klette sympathisieren. Außerdem beklagt er, dass die Linken-Chefin Reichinnek den Klassenkampf auf die Tagesordnung bringe. Die Linken bezeichnet er als gesichert linksextrem. Es ist sicherlich nicht einfach, in der Gemengelage des Gaza-Kriegs den richtigen Ton zu treffen. Und selbstverständlich sind Sympathien mit Terroristen nicht in Ordnung, wie auch jede Art von Extremismus zu verurteilen ist. Wenn Frau Reichinnek den Kapitalismus abschaffen möchte, ist dies eine durch unser Grundgesetz gedeckte Meinung, denn dort gibt es keine Vorgabe für ein bestimmtes Wirtschaftssystem. Schließlich ist die Frage berechtigt, welche Gefahren von einem auf Profit orientierten „Turbo-Kapitalismus“ für die Menschheit ausgehen. Was die Gefahr von Extremismus angeht, so wurden 2024 etwa sechsmal so viele rechtsextreme Straftaten begangen wie linksextreme. Die Gefahr für die Demokratie geht eindeutig von rechts aus: Die Zahl der AfD-Abgeordneten im Bundestag hat sich mit 152 Abgeordneten etwa verdoppelt. Außerdem genügt ein Blick in die USA und auf die autoritären Regierungen weltweit, um zu erkennen, von welcher Seite der Demokratie Gefahr droht.

Volker Kähler

Emden

Mehr Offenheit für Alternativen

Ob eine IGel-Leistung gut oder schlecht ist, kann meiner Meinung nach nur der Patient feststellen. Hier geht es meiner Meinung nach nur darum, diese Leistungen nicht bezahlen zu wollen. Ich hatte vor etwa sieben Jahren mit Kalk in der Schulter zu kämpfen. Mein damaliger Orthopäde sagte mir, man müsse das operieren oder mit den Schmerzen leben. Alternativ bot er mir eine Stoßwellentherapie an (Kosten etwa 280 Euro). Dieses habe ich dann gemacht. Und siehe da, Kalk und Schmerzen sind seitdem weg (ohne OP und Krankenhaus). Die Kosten für eine OP wären bestimmt um ein Vielfaches höher gewesen. Ich glaube, man will sich mit alternativen Behandlungsmethoden gar nicht ernsthaft befassen. Eine richtige Studie kann nur über die Patienten laufen, die begleitet und gefragt werden müssen.

Wilhelm Horn

Großefehn

Ohne Spritzen kein Gehen

Ich lasse mir seit vielen Jahren einmal im Quartal Hyaluronsäure in die Knie spritzen, seit einiger Zeit auch in die Sprunggelenke. Ohne diese Spritzen könnte ich nicht mehr gehen. Ich habe einen Arzt (außerhalb des Verbreitungsgebiets der OZ), der vernünftige Preise dafür nimmt. Ich werde mich auch weiter spritzen lassen, weil es mir hilft.

Eva Hollender

Jemgum

Falsche Prioritäten beim Landkreis

Da kümmert sich ein 81-jähriger Mann liebevoll um seine Tiere, die ihm Lebensfreude geben, und weil es einem einzigen Nachbarn nicht passt, dass diese dadurch, dass sie leben, auch Geräusche von sich geben, fühlt sich der Landkreis Aurich berufen, dem Herren die Tierhaltung zu unterbinden. Selbst ein Amtstierarzt vom Veterinäramt stellte keine Mängel in der Pflege und Unterhaltung fest. Ein Umstand, von dem Enten und Gänse in der industriellen Tierhaltung nur träumen können. Der Landkreis beruft sich auf das öffentliche Baurecht und spricht unter anderem von einer „Vielzahl von Tieren“. Das reicht, um den Herren zu sanktionieren mit der Drohung, ihm die Tierhaltung zu untersagen. Die Tiere müssen weg. Was den Tieren dann droht, kann man sich vorstellen und Herrn Smidt wird das Herz gebrochen. Wenn man seitens des Landkreises ein Zeichen setzen wollte, dann sollte das öffentliche Baurecht sinnvoll angewandt werden und die Behörde sollte den Rückbau der zahlreichen Schottergärten anordnen. Doch da traut man sich nicht ran, obwohl der Landkreis hier aktiv werden kann und die Gesetzeslage dazu eindeutig ist. Nur wäre hier mit deutlich mehr Widerstand zu rechnen und das würde natürlich eine aufwendige Arbeit sein, zum Schutze der Biodiversität. Dann doch lieber einen gestandenen Herren drangsalieren und den Tieren ihr Schicksal überlassen. Traurige Welt.

Diedrich Kleen

Wiesmoor

„Wie können sich Bürger schützen?“

Wir können sehr gut nachvollziehen, was Herr Knor empfindet, wenn die Bässe (keine Musik) durch die Wände gehen, und das über viele Stunden. Es ist eine Qual, ein anderes Wort haben wir nicht dafür. Das gleiche Problem haben wir in Weener, wenn das NDR-Festival in Papenburg stattfindet: nachmittags bis nachts, 16 Stunden mussten wir unerträgliche Bässe ertragen, und das zwölf Kilometer vom Meyer-Werft-Gelände entfernt. Ist das normal? Niemand will sich zuständig fühlen: der NDR als Auftraggeber nicht, der Konzert-Veranstalter nicht, das Ordnungsamt Papenburg nicht, die Polizei Papenburg auch nicht. Es gibt immer mehr solche Events überall in Ostfriesland und die Musikanlagen werden immer lauter. Anwohner sind dem Lärm schutzlos ausgeliefert, denn der Lärm ist überall. Die Tontechniker oder DJs tragen nicht ohne Grund Kopfhörer. Wie können sich Bürger schützen? Wer hat Zivilcourage und korrigiert dieses rücksichtlose Verhalten der Veranstalter?

Jacqueline und Herbert Rüger

Weener

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