Krise der Autobranche Autozulieferer AE schließt Standorte – 650 Jobs betroffen

dpa
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Von dpa
| 01.09.2025 13:01 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Der Automobilzulieferer AE Group schließt seine Standorte im thüringischen Gerstungen und im hessischen Nentershausen zum Jahresende. Betroffen sind nach Unternehmensangaben rund 650 Mitarbeiter. (Symbolbild) Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa
Der Automobilzulieferer AE Group schließt seine Standorte im thüringischen Gerstungen und im hessischen Nentershausen zum Jahresende. Betroffen sind nach Unternehmensangaben rund 650 Mitarbeiter. (Symbolbild) Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa-Zentralbild/dpa
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Nach gescheiterter Sanierung verlieren Hunderte Beschäftigte ihren Arbeitsplatz bei der AE Group in Thüringen und Hessen. Warum sich trotz monatelanger Investorensuche keine Lösung fand.

Der Automobilzulieferer AE Group schließt seine Standorte im thüringischen Gerstungen und hessischen Nentershausen zum Jahresende. Betroffen sind nach Unternehmensangaben rund 650 Mitarbeiter - davon 549 in Thüringen und 134 in Hessen, teilte das Unternehmen mit. Die AE Group mit Sitz in Gerstungen im thüringischen Wartburgkreis hatte im August vergangenen Jahres Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Der Automobilzulieferer für Aluminiumgussteile hatte die Lage mit einer schwachen Nachfrage in der Branche begründet. 

Ein Jahr lang erfolglos nach Investoren gesucht

Die Suche nach Investoren war erfolglos, erklärte das Unternehmen. „Für die Übernahme des Geschäftsbetriebs wurde kein belastbares und somit realisierbares Angebot vorgelegt.“ Noch vor rund einem Jahr hatte sich der Vorstandsvorsitzende der AE Group AG, Christian Kleinjung, zuversichtlich gezeigt, dass durch das Insolvenzverfahren das Unternehmen saniert und die Arbeitsplätze erhalten werden können. 

Den betroffenen Mitarbeitern werde nun der Wechsel in eine Transfergesellschaft angeboten. Der zwischen Management, Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall vereinbarte Sozialplan sehe bis zu sechs Monate Lohnzahlungen vor. Außerdem solle es Angebote zur Weiterqualifizierung und Unterstützung bei der Suche nach einer neuen Anstellung geben. 

Mehrere Zulieferer in Schieflage

Die gescheiterte Investorensuche zeige, dass sich die Autobranche in einer schwierigen Lage befinde, sagte Insolvenzverwalterin Romy Metzger. „Massiv gestiegene Energie- und Rohstoffpreise“, die internationale Unsicherheit und ein aus Investorensicht unvorteilhaftes Umfeld in Deutschland seien ausschlaggebend gewesen. 

Nachdem der Autohersteller VW im vergangenen Jahr einen verschärften Sparkurs angekündigt hatte, waren mehrere Autozulieferer in Thüringen in Schieflage geraten. Die Schwester-Gesellschaft der thüringischen AE Group in Polen, die Produktionsgesellschaft „AE Group Polska“, hatte im Juni ebenfalls Insolvenzantrag gestellt. Der Geschäftsbetrieb dort wurde nach Firmenangaben bereits eingestellt.

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