TV-Auszeichnung Otto Waalkes bekommt Fernsehpreis für sein Lebenswerk

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Von dpa
| 03.09.2025 11:08 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
Komiker Otto Waalkes wird für sein Lebenswerk mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. (Archivfoto) Foto: Christian Charisius
Komiker Otto Waalkes wird für sein Lebenswerk mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. (Archivfoto) Foto: Christian Charisius
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Als Otto Waalkes erstmals im Fernsehen zu sehen war, war Willy Brandt noch Kanzler. Nun wird der Komiker für seine lange Karriere ausgezeichnet. Er kommentiert die Ehrung auf seine Weise.

Ein kräftiges „Holladahiti!“ zu dieser Auszeichnung: Komiker Otto Waalkes (77) bekommt den Deutschen Fernsehpreis für sein Lebenswerk. Das kündigten die Stifter der Auszeichnung eine Woche vor der Verleihung bei einer großen TV-Gala in Köln an. „Ich persönlich fühle mich sehr geehrt“, sagte der Hamburger Waalkes der Deutschen Presse-Agentur.

Gewürdigt wird der Komiker für seinen Humor, der ganze Generationen begleitete. Waalkes sei ein „begnadeter Komiker und einer der vielseitigsten Entertainer der deutschen Fernsehgeschichte“, betonte Arnim Butzen, TV-Chef der Telekom und Vorsitzender Stifter des Deutschen Fernsehpreises 2025. „Er hat seit den 1970er-Jahren das Verständnis von Humor hierzulande nachhaltig geprägt.“ Bis heute begeistere Otto Menschen mit seiner Musikalität, seinem Wortwitz sowie seinem Timing – und mit seinen Ottifanten. 

„Als Stifter des Deutschen Fernsehpreises verneigen wir uns vor einem Künstler, der immer wieder unseren Blick für die Absurditäten des Lebens schärft und uns dabei mit seiner schier unstillbaren Lust am gehobenen Blödsinn hervorragend unterhält“, sagte Butzen.

Von Emden ins nationale Fernsehen

Waalkes - der auch Musiker, Schauspieler, Regisseur, Synchronsprecher und Künstler ist - hat eine lange TV-Historie vorzuweisen. 1973 bekam der im ostfriesischen Emden geborene Sohn eines Malermeisters eine eigene TV-Show, die bis Anfang der 80er etwa einmal im Jahr lief und ein Hit wurde - die dritte Ausgabe etwa erzielte laut Fernsehpreis-Archiven eine Einschaltquote von 44 Prozent. Waalkes ging voll auf in seiner Rolle als zappeliger („Holladahiti!“) Tausendsassa. Aus einem norddeutschen Lokalphänomen wurde ein nationales Ereignis. 

Auch in den vergangenen Jahren war der 77-Jährige in allerlei Produktionen zu sehen. Im Comedy-Hit „LOL - Last One Laughing“ von Amazon Prime Video, bei dem Prominente sich gegenseitig zum Lachen bringen wollen, wurde die Komiker-Legende 2024 von den jüngeren Berufskollegen geradezu verehrt.

Blick auf die Veränderungen im TV

Waalkes sagte, dass er heute nicht mehr Fernsehen schaue als früher - „und wenn, dann meist Formate, wo das Fernsehen nicht versucht, mit dem Kino zu konkurrieren: Comedy, Dokumentationen, Sportübertragungen.“ Die Veränderungen in der Branche in den vergangenen Jahren sieht er eher positiv. „Das Fernsehen hat viel Konkurrenz im Internet und per Streaming bekommen, und wenn es stimmt, dass Konkurrenz das Geschäft belebt, wäre das doch ein Hoffnungsschimmer“, sagte Waalkes der dpa.

Er fühle sich geehrt, nun den Ehren-Fernsehpreis zu bekommen - und auch „überrascht“, wie er ergänzte. „Vor Kurzem wurden meine alten TV-Shows noch mit Warnhinweisen versehen“, sagte er. „Das zeigt ja wohl, wie ernst das deutsche Fernsehen die Komik nimmt.“ Er spielte damit humorvoll auf eine Debatte von 2023 an. Damals hatte der WDR vor eine Otto-Show aus den 1970er Jahren einen Hinweis eingeblendet („Das folgende Programm wird, als Bestandteil der Fernsehgeschichte, in seiner ursprünglichen Form gezeigt. Es enthält Passagen, die heute als diskriminierend betrachtet werden.“).

Das ist der Deutsche Fernsehpreis

Der Deutsche Fernsehpreis wird von ARD, RTL, Sat.1, ZDF und der Deutschen Telekom getragen. Die Streaming-Anbieter Disney+, Netflix und Prime Video wirken als Partner mit. Als Sponsor ist 2025 erstmals auch Apple TV+ dabei. 

Die Federführung wechselt Jahr für Jahr. 2025 liegt sie erstmals bei MagentaTV. Bei der Umsetzung arbeitet das Angebot der Telekom mit dem ZDF zusammen, das die große TV-Gala am 10. September überträgt. Dort soll Otto den Preis entgegennehmen.

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