Streit mit Konzernmutter Ben & Jerry’s künftig ohne Jerry

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Von dpa
| 17.09.2025 13:10 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Mitgründer Jerry Greenfield war nach dem Verkauf von Ben & Jerry’s politisch aktiv. (Archivbild) Foto: Michael Reynolds
Mitgründer Jerry Greenfield war nach dem Verkauf von Ben & Jerry’s politisch aktiv. (Archivbild) Foto: Michael Reynolds
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Als die Gründer ihre Eismarke Ben & Jerry’s an den Unilever-Konzern verkauften, sicherten sie sich das Recht auf politischen Aktivismus. Jetzt sieht sich einer der beiden gegängelt - und geht.

Die Eismarke Ben & Jerry’s verliert nach fast einem halben Jahrhundert einen ihrer Mitgründer. Jerry Greenfield gab seinen Rückzug bekannt - mit dem Vorwurf, der Eigentümerkonzern Unilever habe politische Aktivitäten unterbunden.

Greenfield und der zweite Mitgründer Ben Cohen hatten sich bei dem Verkauf an den Lebensmittelriesen im Jahr 2000 das Recht festschreiben lassen, für ihre Werte einzustehen. Beide blieben im Unternehmen - auch wenn sie das Geschäft nicht mehr steuerten.

„Zum Schweigen gebracht“ 

Über 20 Jahre lang habe man sich auch unter dem Dach von Unilever „für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenrechte“ eingesetzt, schrieb Greenfield. Jetzt sei Ben & Jerry’s aber „zum Schweigen gebracht worden“, aus Angst, die Mächtigen zu verärgern. Unter diesen Umständen könne er nicht mehr im Unternehmen bleiben. Zuletzt hatte es unter anderem Streit mit Unilever um die Entlassung des Chefs von Ben & Jerry’s, David Stever, gegeben.

Der Mutterkonzern wies die Vorwürfe zurück. Man sei anderer Meinung und habe ein „konstruktives Gespräch“ mit beiden Gründern gesucht, hieß es in einer Stellungnahme unter anderem beim „Wall Street Journal“. Unilever will sein Eiskrem-Geschäft - inklusive Ben & Jerry’s - bald in ein eigenständiges Unternehmen auslagern. Cohen und Greenfield hatte zuletzt Interesse bekundet, ihre Marke zurückzukaufen, doch Unilever betonte, sie stehe nicht zum Verkauf.

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