Aurich Theodor Kramer ist nicht vergessen

Günther Niet
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Von Günther Niet
| 26.09.2025 05:30 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Hartwig Oldenettel (von links), Christoph Otto Beyer und Heinrich Herlyn traten in Aurich auf. Foto: Niet
Hartwig Oldenettel (von links), Christoph Otto Beyer und Heinrich Herlyn traten in Aurich auf. Foto: Niet
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1939 ging der jüdische Lyriker ins Exil. Der Auricher Musiker Heinrich Herlyn hat einige seiner Texte vertont.

Aurich - Nach der Machtübernahme Adolf Hitlers in Deutschland teilte der 1897 geborene österreichisch-jüdische Lyriker Theodor Kramer ein Schicksal mit vielen Berufskollegen: Er bekam Schreibverbot, seine Bücher wurden aus dem öffentlichen Literaturbetrieb verbannt.

1939 ging Kramer nach England ins Exil. Einst einer der bekanntesten Dichter im deutschsprachigen Raum, geriet er nach 1945 immer mehr in Vergessenheit.

Konzert „Am Rande der Welt“

Mit einem Liederabend im Forum der Ostfriesischen Landschaft in Aurich hat der Auricher Musiker, Komponist und ehemaliger Chorleiter Heinrich Herlyn an Theodor Kramer erinnert. Er vertonte rund 20 von dessen Texten. Das Konzert trug den Titel „Am Rand der Welt“. Begleitet wurde der Auricher von Hartwig Oldenettel (Akkordeon und Klavier) und Christoph Otto Beyer (Cello).

Herlyn erzählte über die Exilzeit des Dichters, dessen Lyrik er als eher unromantisch, aber leicht zugänglich und verständlich bezeichnete. Die Gäste im Forum waren begeistert von den Texten und der Professionalität, mit denen die Lieder vorgetragen wurden.

Um Spenden für Versöhnung gebeten

Kramer habe sich stets als Außenseiter gefühlt, hieß es auf dem Konzert. Dafür stehe der Text „Für die, die ohne Stimme sind“. Seiner Hoffnung auf ein besseres Leben ohne Nazis habe der Österreicher in dem Lied „Einmal wird ein Samstagabend kommen“ Ausdruck gegeben, so die Musiker.

Heinrich Herlyn bat die Zuhörer am Ende des Konzerts um eine Spende für „Parents Circle Friends Deutschland“. Die international tätige Organisation setzt sich für die Versöhnung zwischen Israelis und Palästinensern ein.

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