Reitsport

Danielas Schicksal bewegt die Reiterwelt

Sören Siemens
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Von Sören Siemens
| 08.07.2016 20:56 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Die 24-jährige Ostfriesin Daniela Meyer stürzte vom Pferd und ist seither vom Hals abwärts gelähmt. Die Tragödie ereignete sich bei einem Turnier in Filsum. Nach vier Wochen ist sie nun von einer Klinik in Groningen nach Hamburg verlegt worden. Die Familie benötigt finanzielle Unterstützung.

Ostfriesland - Das Schicksal einer jungen Ostfriesin bewegt die Reiterwelt. Vor vier Wochen stürzte Daniela Meyer vom Reit- und Fahrverein Hesel bei einem Turnier in Filsum so unglücklich vom Pferd, dass sie seither vom Hals abwärts gelähmt ist. Am Mittwoch wurde die 24-Jährige von einer Klinik in Groningen in ein Krankenhaus nach Hamburg verlegt. Mit Hilfsaktionen und vielen Solidaritätsbekundungen soll der leidenschaftlichen Pferdesportlerin und ihrer Familie moralisch und finanziell geholfen werden.

Auf Facebook gibt es unter anderem eine Seite namens „#ridefordaniela“, in der Reiter aus ganz Deutschland und sogar aus Österreich sowie der Schweiz Anteil am Schicksal der Ostfriesin nehmen, unzählige Fotos, Videos und Botschaften posten und Daniela Meyer Mut zusprechen. „Diese Anteilnahme freut uns und auch Daniela sehr“, sagt Mutter Olga Meyer.

Hilfsaktion

Bei der Hilfsaktion von Angela Johanning kann man die Familie Meyer finanziell unterstützen. Im Gegenzug erhalten die helfenden Personen einen kleinen Perlenschutzengel – 2000 dieser Engel wurden gekauft. Wer mit den Initiatoren in Verbindung treten möchte, kann dies via Mail machen: anjoha05@yahoo.de oder info@heino-voskamp.de. Die Bankverbindung des Hilfe-Kontos lautet: DE70283615920026962015 (IBAN), „Olga Meyer Hilfe-Konto“.

„Es geht in kleinen Schritten bergauf“

Am 10. Juni ereignete sich das Unglück auf einem großen Turnier in Filsum. Daniela Meyer, eine erfahrene Reiterin, stürzte auf dem Abreiteplatz bei der Sprungvorbereitung schwer. „Ich wurde angerufen, dass sie gleich nach Groningen in eine Klinik geflogen wird“, berichtet Mutter Olga von dem Moment, in dem sich alles veränderte. Die Pferdesportlerin wurde in ein künstliches Koma versetzt. In den vergangenen Wochen konnte sie immer mehr ohne die Beatmungshilfe auskommen, zuletzt sogar gelegentlich 24 Stunden. „Es geht in kleinen Schritten bergauf.“

Davon konnte sich auch der 1. Vorsitzende des RuF Hesel, Uwe Flink, bei seinem Krankenbesuch in den Niederlanden ein Bild machen. „Wir haben sogar zusammen lachen können. Ich war positiv überrascht.“

Geburtstagsfeier im Krankenbett

Am vergangenen Sonnabend flossen bei der jungen Frau trotzdem Tränen. Im Krankenbett feierte sie ihren 24. Geburtstag. Die Familie reiste nach Groningen und hatte ein Überraschungsvideo mit Genesungswünschen vieler Freunde und Reitkollegen mit im Gepäck.

Wer sich an der Hilfsaktion für Daniela Meyer beteiligt, erhält im Gegenzug einen Perlenschutzengel. Bilder: Wolters/Archiv
Wer sich an der Hilfsaktion für Daniela Meyer beteiligt, erhält im Gegenzug einen Perlenschutzengel. Bilder: Wolters/Archiv
Daniela Meyer entdeckte ihre Liebe für Pferde bereits mit vier Jahren. Sie ritt nicht nur selbst und engagierte sich beim RuF Hesel als Schulsportbeauftragte für den Nachwuchs. Auf dem Reit- und Zuchthof Bruns in Hesel absolvierte die 24-Jährige zudem noch eine Ausbildung zur Pferdewirtin und Bereiterin. „Reiten ist ihr Leben“, erklärt die Mutter.

Daniela will wieder auf einem Pferd sitzen

Der RuF Hesel plant im November im Reitsport-Touristik-Centrum (RTC) in Timmel eine Benefizgala. Auch bei anderen Vereinen gibt es Benefizaktionen. Und Angela Johanning, eine Freundin der Familie, hat mit großer Unterstützung von Heino Voskamp (Papenburg) eine Hilfsaktion ins Leben gerufen. Darin wird Geld für die Familie gesammelt, die in verschiedenen Bereichen finanzielle Unterstützung benötigt. „Wir erleben eine tolle Resonanz“, sagt Johanning.

Der schwere Reitunfall ist nicht der erste Schicksalsschlag für die Familie. Gerald Meyer, Danielas Vater, erlitt vor vier Jahren mehrere Schlaganfälle. Der 50-Jährige wird seither von seiner Frau Olga gepflegt, die selbst gesundheitliche Probleme hat. Umso bemerkenswerter ist die Haltung von Olga Meyer, die Zuversicht, Stärke und Hoffnung ausstrahlt. Auch wenn die Ärzte derzeit wenig Hoffnung machen, dass ihre Tochter jemals wieder laufen kann. „Daniela ist eine Kämpferin – und wir geben die Hoffnung nicht auf. Sie will irgendwann wieder auf dem Pferd sitzen. Das hat sie mir gesagt.“

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