Norddeich/Juist
Vor Juist: Fünf junge Leute aus Seenot gerettet

Vor der Insel Juist ist am Freitag ein sechseinhalb Meter langes Motorboot gesunken – an Bord fünf junge Leute auf dem Weg zu einer Geburtstagsfeier. Die Seenotretter brachten die Besatzung in Sicherheit.
Norddeich/Juist - Mit einem sechseinhalb Meter langen Motorboot machten sich am Freitagnachmittag fünf junge Leute von Norddeich aus auf dem Weg zu einer Geburtstagsfeier auf der Insel Juist. Doch dann kam es im Juister Watt zu einem Motorschaden, später sank das Boot. Die Seenotretter rückten aus und konnten die jungen Leute noch rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Wie eine Sprecherin der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) auf Nachfrage sagte, waren zwei junge Juister, beide seeerfahren, mit dem Boot zuvor von der Insel ans Festland gefahren. Dort warteten zwei junge Frauen und ein junger Mann auf die beiden Insulaner. Anschließend machte sich die Besatzung – alle zwischen 19 und 25 Jahre alt – auf den Weg nach Juist. Dort sollte der 25. Geburtstag der Schwester des Skippers gefeiert werden.
Skipper setzte einen Notruf ab
„Um 17.21 Uhr alarmierte der Skipper die Seenotretter“, so die Sprecherin. Er meldete, dass das Boot einen Motorschaden erlitten habe. Der Außenborder würde stottern, kaum noch Fahrt machen. Zu dieser Zeit befand sich das Schiff bereits kurz außerhalb des Norderneyer Seegatts im Juister Watt. Unmittelbar nach dem Notruf machte sich das Seenotrettungsboot Hans Dittmer von Juist aus auf den Weg – von Norderney aus rückte zudem der Seenotrettungskreuzer Bernhard Gruben aus.
Zu diesem Zeitpunkt war die Maschine des Motorbootes bereits ausgefallen, die jungen Leute warfen den Anker. Doch aufgrund des starken Seegangs und heftiger Windböen schlugen Wellen gegen das Boot, Wasser brach ein, so massiv, dass die Pumpen an Bord es nicht schnell genug abpumpen konnten. Das Boot sank langsam. Unterdessen hatte das Seenotrettungsboot Hans Dittmer die Havaristen erreicht und nahm die jungen Leute gerade noch rechtzeitig an Bord.
Motorboot wurde zurückgelassen
Der Versuch, auch das Motorboot zu retten, schlug allerdings fehl. Es wurde zurückgelassen. Die Seenotretter brachten die Gruppe in den Juister Hafen, wo ein Notarzt bereits wartete. Denn die Retter waren davon ausgegangen, dass die jungen Leute einen Schock erlitten hatten. Sie waren allerdings mit leichten Blessuren davongekommen und konnten anschließend doch noch zur Geburtstagsfeier.

Das Boot war allerdings nicht das einzige, was nach der Havarie auf See zurückgelassen worden war. Eine Geburtstagstorte war zunächst verschollen. Das in einer Kühltasche verstaute Backwerk hatte die Besatzung der Bernhard Gruben später geborgen. Ihr Urteil: „ungenießbar“. Denn Salzwasser war in die Kühltasche gedrungen. Sehr zum Ärger der jungen Bäcker. „Sie hatten mehrere Stunden Arbeit in ihre Torte investiert“, so die Sprecherin.
Nach Angaben der Wasserschutzpolizei Emden ist das Boot einen Tag nach dem Unglück vom Eigner geborgen worden. Es war nicht gänzlich gesunken und habe auf einer Sandbank gelegen, so der Sprecher. Das Schiff wurde anschließend wieder zurück nach Juist gebracht.