Aurich

Pferdemarkt: Ampelblitzer kommen bald

Marion Luppen
|
Von Marion Luppen
| 09.08.2017 18:55 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Artikel teilen:

Schon im März waren sie angekündigt worden, demnächst sollen die Ampelblitzer an der Pferdemarktkreuzung in Aurich aufgestellt werden. Es hakt noch an einem Detail. Das hängt mit der Firma Enercon zusammen.

Aurich - Wer an der Pferdemarktkreuzung in Aurich bei Rot über die Ampel fährt, wird demnächst serienmäßig erwischt: Der Landkreis Aurich will dort Ampelblitzer installieren – wenn möglich, noch in diesem Jahr. Das sagte Ordnungsamts-Leiter Berthold Steinert am Mittwoch der OZ.

Bußgeld und Punkte

Wer bei Rot über die Ampel fährt, muss mit einem Bußgeld von mindestens 90 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Bei Gefährdung und Sachbeschädigung steigt das Bußgeld auf 200 beziehungsweise 240 Euro, und es gibt zwei Punkte, außerdem ein einmonatiges Fahrverbot. Wenn die Ampel länger als eine Sekunde rot war, sind als Minimum ein Bußgeld von 200 Euro, zwei Punkte und ein einmonatiges Fahrverbot fällig.

Bereits im März hatten Polizei und Kreisverwaltung bei der Vorstellung der jährlichen Unfallstatistik angekündigt, dass in der Auricher Innenstadt Ampelblitzer aufgestellt werden sollen.

Spezialfirma im Einsatz

Wie Steinert erläuterte, ist die Wahl auf den Pferdemarkt gefallen, weil es auf der viel befahrenen Kreuzung nach Beobachtung der Polizei besonders viele Rotlichtverstöße gibt. Das Ganze habe sich verzögert, weil viele bautechnische Details mit der Stadt Aurich und der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr zu klären gewesen seien. Dabei sei es unter anderem um die Stromversorgung und die Ampelsteuerung gegangen. Nun befindet sich das Projekt auf der Zielgeraden, wie der Ordnungsamtsleiter betonte.

Die Ampelblitzer sollen noch in diesem Jahr kommen. Bild: Noglik
Die Ampelblitzer sollen noch in diesem Jahr kommen. Bild: Noglik

Es hakt demnach nur noch an einer Stelle: Die Firma  Enercon lässt gerade von einer Spezialfirma eine Simulation erstellen, die die Abbiegeradien der Schwertransporter prüft. Es muss sichergestellt werden, dass die  Enercon-Laster beim Passieren der Pferdemarktkreuzung mit den langen Windmühlenflügeln nicht die Säulen mit den Blitzgeräten rasieren.

Auch Tempoverstöße werden registriert

Ausreden

Ein Kommentar von Marion Luppen

Wenn man es als Autofahrer eilig hat und die Ampel umspringt, ist die Versuchung groß: schnell noch Gas geben und die Kreuzung passieren, obwohl man eigentlich anhalten müsste. Die Polizei hat’s nicht gesehen, und schon kann die rasante Fahrt weitergehen.

An der Pferdemarktkreuzung in Aurich wird die Kreisverwaltung dieser Unsitte demnächst mit einem Ampelblitzer Einhalt gebieten. Schon jetzt kann jeder, der zum Vollgasgeben vor der Ampel neigt, das eigene Verhalten überdenken und einfach damit aufhören. Ausreden gibt es immer, doch Eile ist kein Grund, andere zu gefährden.

Eine Säule soll bei der Tourist-Info am Busbahnhof aufgestellt werden, die andere bei den Pferde-Skulpturen. Steinert hofft, dass das Ergebnis der Simulation Ende August oder Anfang September vorliegt. „Wenn die Radien stimmen, kann der Auftrag erteilt werden“, sagte der Amtsleiter. Andernfalls würde sich die Sache weiter verzögern.

Bei den Blitzgeräten handelt es sich um mehrfach „Begabte“: Sie registrieren nicht nur Rotlichtverstöße, sondern auch Geschwindigkeitsüberschreitungen. Auch Temposünder werden dort geblitzt. Das heißt: Wer vor der roten Ampel noch schnell Gas gibt und schneller als 50 fährt, ist doppelt gekniffen.

„Die Versuchung ist groß“

Steinert, der viel mit dem Fahrrad in Aurich unterwegs ist, beobachtet häufig Autofahrer, die vor der roten Ampel das Tempo anziehen. „Die Versuchung, noch bei Rot zu fahren, ist groß – nicht nur am Pferdemarkt.“

Auch Hans-Friedel Walther, Sachbearbeiter Verkehr bei der Polizei Aurich, hatte im März mangelndes Unrechtsbewusstsein beklagt: Die Leute würden bei drohendem Rotlicht eher aufs Gaspedal treten als auf die Bremse. Das dürfte ihnen demnächst zumindest am Pferdemarkt vergehen.

Ähnliche Artikel