Aurich
Die böse Hexe traut sich nicht ins süße Häuschen
Liebe geht durch den Magen. Das gilt auch und gerade für die Advents- und Weihnachtszeit. Nach den Festtagen wird die Küche in der Heimat der Auricher OZ-Redakteurin Katrin Frauenlob zu einer Lebkuchen-Baustelle.
Aurich - An Weihnachten liegt immer Schnee – zumindest auf dem Dach unseres weihnachtlichen Lebkuchenhauses. Der weiße Zuckerguss hält allerdings auch nur einige Tage, dann schmilzt er unter unseren Händen dahin. Für mich hat sich der Höhepunkt an Weihnachten seit meiner Kindheit nicht verändert: Nach wie vor macht das Backen und Bauen eines Lebkuchenhauses mit der ganzen Familie am meisten Spaß. Wir sind alle erklärte Süßigkeitenliebhaber – ich kann mich aber nicht mehr daran erinnern, wie diese Tradition einmal entstanden ist.
Das Rezept
Für den Lebkuchenteig 600 Gramm Mehl, zwei gestrichene Teelöffel Nelkenpfeffer, fünf Gramm Zimt, ein Ei und 1 1/4 Päckchen Backpulver in eine Schüssel geben. 250 Gramm Honig und 250 Gramm Zucker vorsichtig in einem Topf auflösen, anschließend in die Schüssel geben. Den Teig mit nassen Fingern etwa einen Zentimeter hoch auf ein eingefettetes Backblech streichen und bei 180 Grad Umluft (200 Grad Ober- und Unterhitze) 25 Minuten lang backen. Anschließend zügig mithilfe von Schablonen die benötigten Teile ausschneiden, ehe die Platten hart werden.
Für den Zuckerguss je nach Bedarf Eiweiß schlagen und Puderzucker und Zitronensaft damit vermischen.
Das Territorium mit Gelee abstecken
Nachdem der Mörtel verteilt ist, schneit es einmal kräftig Zuckerguss. Dann folgt das Beste: Mithilfe von Mörtel (ebenfalls Zuckerguss) werden die Fenster und Verzierungen aus Plätzchen und Smarties gesetzt. Einen sehr effektiven Trick, um sein Territorium abzustecken, hat mein Vater entwickelt: Er klebt einfach Geleeteilchen auf eine Wand – die mag von uns anderen nämlich niemand.
Einen Architekturpreis werden wir für unser Lebkuchenhaus wohl niemals gewinnen. Es ist auch einfach kein Bauwerk für die Ewigkeit: Spätestens, wenn meine Geschwister und ich uns wieder aus der Heimat verabschieden, wird das Bauwerk abgebrochen. Eine böse Hexe ist übrigens noch nie darin eingezogen – vielleicht war ihr das Haus einfach zu süß.