Borkum
Segelyacht vor Borkum gesunken
Vor Borkum ist in der Nacht zu Donnerstag eine 13 Meter lange Segelyacht gesunken. Die niederländische Besatzung konnte unverletzt gerettet werden.
Borkum - Dramatische Szenen in der Nordsee: Kurz nach Mitternacht sind die Seenotretter der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Donnerstag in die Nordsee vor Borkum gerufen worden. Der Grund: Zwei niederländische Segler hatten einen sehr starken Wassereinbruch gemeldet. Für den Mann und die Frau ging die Havarie glücklich aus – ihre Segelyacht dagegen war nicht mehr zu retten, teilt die DGzRS mit.
Gegen 0.15 Uhr sendete der Skipper der etwa 13 Meter langen Yacht einen Notruf. Er meldete extremen Wassereinbruch offenbar nach einer Kollision mit etwas unter Wasser. Das Schiff befand sich etwa zwei Seemeilen (rund vier Kilometer) nördlich von Borkum und drohte zu sinken. Die Besatzung des auf der Nordseeinsel stationierten Seenotrettungskreuzers Alfried Krupp machte sich auf den Weg. Außerdem wurden das in Eemshaven stationierte Seenotrettungsboot „Jan en Titia Visser“ sowie ein Such- und Rettungshubschrauber der Deutschen Marine um Unterstützung gebeten.

Segler wollte Boot zunächst nicht verlassen
Kurz vor dem Eintreffen der Seenotretter waren das deutsche Lotsenboot „Fresena“ und das niederländische Lotsenboot „Lyra“ vor Ort. Die Besatzung der „Lyra“ brachte die Frau und eine Katze in Sicherheit. Der Mann wollte sein Boot zunächst jedoch nicht verlassen. Erst als die Seenotretter an der Unglücksstelle waren, stieg er auf das Tochterboot „Glückauf“ der „Alfried Krupp“ über. Auch die Frau und die Katze wurden auf die „Alfried Krupp“ gebracht und dort versorgt. Die Segler waren unverletzt und trotz allem wohlauf.
Gleichzeitig versuchten die niederländischen Seenotretter mit einer leistungsstarken Lenzpumpe, den Wassereinbruch in der Yacht zu stoppen. Dies gelang jedoch nicht. Sie mussten das Schiff aufgeben. Bevor die Yacht jedoch unterging, schleppte die Besatzung der „Jan en Titia Visser“ mit ihrem Seenotrettungsboot den Havaristen ein Stück in flacheres Gewässer.
Wasserschutzpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen
Die deutschen Seenotretter brachten die beiden niederländischen Segler und die Katze nach Borkum. Auf eigenen Wunsch stiegen sie dort auf die „Jan en Titia Visser“ über, die sie nach Eemshaven brachte.
Zur Unglückszeit herrschten im Revier südwestliche Winde um fünf Beaufort. Die Seenotretter informierten die Verkehrszentrale „Ems-Traffic“ über die Position der untergegangenen Segelyacht. Die Ermittlung zur Unfallursache nahm die Wasserschutzpolizei Wilhelmshaven auf.