Uplengen
82-jähriger Mann lag tot in der Küche

Eine Kohlenmonoxid-Vergiftung könnte der Grund für den Tod eines 82-Jährigen in Klein-Remels sein. Der Mann war am Montag leblos in seiner Wohnung gefunden worden. Dort roch es nach verkohltem Holz.
Uplengen - Ein 82-Jähriger aus Klein-Remels (Gemeinde Uplengen) wurde am Montag in seinem Haus in der Friesenstraße tot aufgefunden. Ein Bekannter hatte ihn gegen 8.30 Uhr leblos in der Küche entdeckt und den Rettungsdienst verständigt. Dieser traf kurze Zeit später aus Hesel kommend vor Ort ein. Eine Reanimation des 82-Jährigen gelang jedoch nicht.
Jetzt wird der Grund ermittelt, warum er gestorben ist. In dem Haus soll es nach verkohltem Holz gerochen haben. In der Küche stand ein alter Stangenherd. Gebrannt hatte es jedoch nicht.
Jetzt wird die Todesursache ermittelt
Ein ebenfalls alarmierter Notarzt geht erst einmal von einer ungeklärten Todesursache aus. „Wir stehen mit unseren Ermittlungen noch ganz am Anfang“, sagt Tim Tecklenborg, Sprecher der Polizeiinspektion Leer-Emden. Ob der alleinstehende Rentner eines natürlichen Todes gestorben sei und ein Fremdverschulden ausgeschlossen werden könne, müssten die weiteren Untersuchungen ergeben. Gleiches gelte für die Vermutung, er könne an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben sein. Beim Betreten des Hauses hatte nämlich der Kohlenmonoxid-Melder eines Sanitäters Alarm geschlagen. Daraufhin war auch die Freiwillige Feuerwehr Uplengen-Mitte zum Unglücksort ausgerückt, die das Haus mit einem Überdruckbelüfter entlüftete und sicherstellte, dass sich nicht noch jemand im Haus befand.
Kohlenmonoxid ist ein geruchs-, farb- und geschmackloses giftiges Gas. Eingeatmet, heftet es sich an die roten Blutkörperchen und verhindert so eine weitere Sauerstoffaufnahme. „Bei dieser Form der Rauchvergiftung haben die Betroffenen nicht das Gefühl zu ersticken“, erklärt Dominik Janßen, Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbandes Leer. Das sei fatal und führe in den meisten Fällen zum Tod.
Alarmgeräte installieren
Das hochtoxische Atemgift entsteht unter anderem bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Stoffen wie Holz bei gleichzeitiger unzureichender Sauerstoffzufuhr, beispielsweise in einem Ofen oder in einem Kamin. „Ist der angeschlossene Schornstein durch ein Vogelnest verstopft, sucht sich der Rauch einen anderen Weg“, so Janßen. Auch stark verrußte Schornsteine könnten zu einer lebengefährlich hohen Kohlenmonoxidbildung in Räumen führen. „Man wird müde und schläft ein“, sagt Janßen.
Er rät deshalb, nicht nur Rauchmelder im Haus zu installieren. Wer einen Kamin nutze, sollte unbedingt auch einen Kohlenmonoxid-Melder unter die Zimmerdecke heften. „Die kosten nicht viel und retten Leben“, sagt der Feuerwehrmann.
In diesem Jahr seien Feuerwehren im Landkreis Leer bereits dreimal wegen einer Rauchgasentwicklung alarmiert worden. In einem Fall sei Anfang des Jahres eine Frau in Leer ums Leben gekommen. Sollte sich bei dem Unglück in Klein-Remels herausstellen, dass der Mann an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben sei, wäre er das zweite Todesopfer. Ob der Leichnam des Mannes noch obduziert werde, entscheide die Staatsanwaltschaft in Aurich.