Fußball

Nach Beverns Absage: Leer erntet Kritik

Niklas Homes
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Von Niklas Homes
| 11.11.2019 21:01 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Via Facebook reagierte Germania Leer erstaunt über den Spielausfall am Sonntag beim SV Bevern. Beverns Vorsitzender Hans Jürgen Dreckmann konterte, dafür erhielt er im Netz große Zustimmung.

Leer - Dass Mitte November Fußballspiele abgesagt werden, weil die Plätze nicht bespielbar sind, ist nichts Ungewöhnliches. Dementsprechend treten sich die Vereinsverantwortlichen zumeist mit Verständnis gegenüber. Aufregerpotenzial bietet ein Spielausfall in der Regel also nicht. Eine Ausnahme aufgrund der Vorgeschichte stellt die für Sonntag angesetzte Landesliga-Partie von Germania Leer beim SV Bevern dar, die bereits am Freitagabend abgesagt wurde.

Die Leeraner – wohlwissend, dass der SV am Sonnabend seinen Sportlerball feierte – schienen von dem frühen Spielausfall überrascht zu sein und äußerten dieses am Sonnabendmittag mit einem entsprechenden Beitrag auf der Facebook-Seite des Vereins . „Ja, wir sind auch erstaunt. Der Platz ist angeblich nicht bespielbar“, heißt es dort.

Post sorgte für viele Reaktionen

Hans Jürgen Dreckmann
Hans Jürgen Dreckmann
Der Facebook-Beitrag war der Auslöser von zig Reaktionen im Netz. Unter anderem kommentierte der Trainer des Klassengefährten BV Essen, Mohammad Nasari, mit den Worten: „Einfach Bevern feiern lassen. Spiel verlegen und gut ist. Wo ist das Problem?“. Ein anderer User stellte sich eher auf die Seite der Leeraner und schrieb: „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.“ Den Germania-Post und den Kommentar des Users ließ der Vorsitzende des SV Bevern, Hans Jürgen Dreckmann, nicht auf sich sitzen. „Ich akzeptiere nicht, dass wir als die Bösen hingestellt werden“, sagte Dreckmann der OZ. Er schrieb einen ausführlichen Kommentar unter den Germania-Beitrag, in dem er an das Verständnis aller Vereine für Spielverlegungen appellierte. Seinen Kommentar postete Dreckmann zudem in der fast 2000 Mitglieder starken privaten Facebook-Gruppe „Landesliga Weser Ems“ und erzielte damit so viele „Likes“ wie kein anderer Beitrag in der Gruppe in den vergangenen Monaten. Fast 200 Facebook-Nutzer drückten auf „Gefällt-mir“ und stimmten dem Bevern-Vorsitzenden damit zu.

Kein Landesliga-Verein verlege Partien wegen eines Kindergeburtstages, schrieb Dreckmann. „Für uns ist der Sportlerball mit mehr als 500 Menschen das Highlight des Jahres.“ In diesem Jahr sollte die erste Herren, die als Landesliga-Meister den größten Erfolg der Vereinsgeschichte geschafft hatte, als „Mannschaft des Jahres“ geehrt und entsprechend gefeiert werden. Deshalb habe Bevern seit dem Staffeltag im Juli versucht, sich mit Germania Leer auf eine Spielverlegung zu einigen – vergeblich. „Noch nie zuvor hatte ein Verein zu diesem Anlass einer Spielverlegung nicht zugestimmt“, sagt Dreckmann.

„Wettergott“ auf Seite von Bevern

Sein Verein sei bereit gewesen, das Spiel auf Freitagabend vorzuverlegen und auch das Heimrecht zu tauschen. Alternativ bot der SV Sonnabend um 14 Uhr in Bevern an und hätte sogar die Buskosten übernommen. „Prinzipiell waren wir bereit, das Spiel zu verlegen“, sagt Germania-Coach Michael Zuidema. „Aber leider hätten uns zu den vorgeschlagenen Tagen und Zeiten mehrere Spieler berufsbedingt gefehlt. Eine Verlegung darf für uns kein Nachteil sein.“ Am Sonnabend um 16 Uhr hätte Leer zugestimmt, doch diese Anstoßzeit war nicht möglich, da Bevern kein Flutlicht hat. „Ein Termin abgesehen von dem besagten Wochenende stand nicht im Raum“, sagt Zuidema. Somit blieb das Spiel bis zuletzt am Sonntag angesetzt und „der Wettergott war auf unserer Seite“, so Dreckmann.

Zudem bekräftigt er die frühe Spielabsage: „Wir wollen keinen Ärger mit Vereinen. Deshalb haben wir am Freitag Bescheid gesagt, damit jeder frühzeitig Bescheid weiß.“ Während die Beverner den Regentropfen zuguckten, bis der Zapfhahn lief – um es in Dreckmanns Worten zu sagen –, konnten die Leeraner bereits am Freitag ihr Wochenende neu planen. Die Partie wird neu angesetzt.

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