Emden
27-Jähriger tot: Polizei nimmt zwei Männer fest

Nach einer Gewalttat in einer Emder Wohnung ist am Sonntag ein 27 Jahre alter Mann gestorben. Zwei Männer gerieten in das Visier der Ermittler. Beiden wurden festgenommen – und befinden sich nun in Untersuchungshaft.

Nach der Tat sind nach Angaben der Polizei und Staatsanwaltschaft zwei Männer in das Visier der Ermittler geraten. Es handelt sich um einen 20-Jährigen und einen 19 Jahre alten Mann. Die beiden Emder gelten als Tatverdächtige, sie beide wurden vorläufig festgenommen.
Männer sollen dem Haftrichter vorgeführt werden
Zuvor, gegen 5 Uhr, war der Polizei eine Körperverletzung in der Graf-Edzard-Straße gemeldet worden. Die Beamten gingen in die entsprechende Wohnung und fanden dort den 27-Jährigen. Nach Angaben der Behörden war es zuvor in der Wohnung zu einer Auseinandersetzung der drei Männer gekommen. Während Rettungskräfte den schwer verletzten Mann zunächst versorgten und in ein Krankenhaus brachten, wurde der 19 Jahre alte Mann festgenommen. Unterdessen war der 20-Jährige geflüchtet. Bei sich zuhause – und rund eine Dreiviertelstunde nach der Tat – wurde er dann ebenfalls vorläufig festgenommen. Beide sollen zum Zeitpunkt ihrer jeweiligen Festnahme unter dem Einfluss von Alkohol gestanden haben. Wie stark, dazu machte die Polizei keine Angaben.

Sprachnachricht kursiert im Netz
In sozialen Netzwerken kursiert eine Sprachnachricht, mit der sich einer der mutmaßlichen Täter mit der Tat brüstet. Ob die Nachricht echt ist, ist zurzeit unklar. Die Polizei hat Kenntnis davon. Sie sei Gegenstand der Ermittlungen. Weitere Angaben könne man dazu zum jetzigen Zeitpunkt nicht machen. Bei Facebook haben zahlreiche Kommentatoren Beileidsbekundungen ausgesprochen. Es werden aber auch Beschimpfungen und Kommentare verbreitet, die dazu aufrufen, die Täter zu bestrafen. Einige Kommentare gehen gar in Richtung Selbstjustiz.
Der Emder Oberbürgermeister Tim Kruithoff reagierte bestürzt auf die Reaktionen in den sozialen Netzwerken. Er appellierte an alle, sich zurückhaltend zu äußern und vernünftig mit der Situation umzugehen. „Polizei und Staatsanwaltschaft haben gute Arbeit geleistet“, so das Emder Stadtoberhaupt, das sich von der Gewalttat betroffen zeigte. Von der Tat habe Kruithoff direkt im Anschluss erfahren.
Polizei warnt vor voreiligen Schlüssen
Mit Blick auf die Kommentare auf digitalen Plattformen warnt die Polizei vor voreiligen Schlüssen. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch nichts er- oder bewiesen“, sagt Tim Tecklenborg, Sprecher der Polizeiinspektion Leer/Emden.
Sollte es im Netz falsche Verdächtigungen oder Verleumdungen geben, könne das den Straftatbestand erfüllen. Die Ermittler würden entsprechenden Kommentaren nachgehen. „Wir verfolgen, was in den sozialen Medien abläuft“, so Tecklenborg. Er rät, Beschimpfungen oder verurteilende Kommentare „mit extremer Vorsicht zu genießen“.