Oldenburg/Ammerland/Hannover
Coronavirus: 21-jähriger Ammerländer infiziert

Das Coronavirus hat den Landkreis Ammerland erreicht. Ein 21 Jahre alter Mann hat sich vermutlich bei einer Karnevalsfeier in Nordrhein-Westfalen infiziert. Er und seine Mutter sind in häuslicher Quarantäne.
Oldenburg/Ammerland/Hannover - Das Coronavirus ist in der Region angekommen. Wie Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann am Dienstag in einer eilig einberufenen Pressekonferenz bestätigte, ist ein 21-Jähriger aus Rastede an einer Covid-19-Infektion erkrankt.
„Es wurden die Dinge getan, die getan werden sollten“, sagte Krogmann. Die Krankenhäuser und Ärzte der Region seien seit Wochen auf solch einen Fall vorbereitet. Es gebe keinen Grund zur Panik. Der Oberbürgermeister appellierte an alle, Maß und Mitte zu halten.
Patient meldete sich bei Hausarzt
Wie bereits Dienstagmittag vom niedersächsischen Gesundheitsministerium bekanntgegeben worden war, hatte sich der 21-Jähriger offenbar bei einer Karnevalsfeier im nordrhein-westfälischen Palenberg im Landkreis Heinsberg mit dem Virus infiziert. Nach der Schilderung von Dr. Elmar Vogelsang, Leiter des Gesundheitsamtes des Landkreises Ammerland, hat sich der Patient nach ersten Symptomen bei einem Hausarzt in Oldenburg gemeldet und ist dann zu seiner Mutter gegangen. Der Patient befindet sich derzeit in häuslicher Quarantäne. Laut Gesundheitsministerium werde er medizinisch intensiv betreut, sein Zustand sei gut.

„Wir setzen nach wie vor darauf, potenziell erkrankte Menschen zu isolieren“
Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) geht davon aus, dass das Coronavirus noch nicht in Niedersachsen kursiert – trotz des nun zweiten bestätigten Falls in dem Bundesland. „Wir setzen nach wie vor darauf, potenziell erkrankte Menschen zu isolieren, sie so schnell wie möglich auf das Coronavirus zu testen und im Falle einer Ansteckung die entsprechenden Kontaktpersonen zu ermitteln“, wird sie zitiert. Kontaktpersonen würden dann ebenfalls unter Quarantäne gestellt und getestet. Dieses Verfahren habe sich in der Region Hannover seit dem vergangenen Sonnabend bewährt und werde nun auch in Oldenburg und im Ammerland angewendet. Nähere Informationen wollen die Behörden an diesem Dienstag um 16.30 Uhr liefern.
Bislang galt ein 68-Jähriger aus Uetze in der Region Hannover als einziger Niedersachse, der sich mit dem Coronavirus infiziert hat. Bei ihm waren nach einer Busreise nach Norditalien Symptome aufgetreten. Er hatte daraufhin seinen Arzt angerufen, der bei einem Hausbesuch eine Probe nahm. Auch im Fall des Ammerländers habe ein privates Labor den Test gemacht, teilte das Gesundheitsministerium mit. Anschließend sei das Gesundheitsamt informiert worden.
Allein im Kreis Heinsberg, wo der Ammerländer sich angesteckt haben soll, waren bis Montagmittag 78 Infektionen bekannt. Nordrhein-Westfalen ist derzeit mit mehr als 90 Nachweisen das am schwersten betroffene Bundesland.