Aurich/Emden

Prozess um Mord in Emden beginnt

| 15.05.2020 12:08 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Zwei junge Männer sollen im Dezember in Emden einen 27-Jährigen getötet haben. Einer der 20-Jährigen muss sich ab dem 26. Mai vor dem Landgericht in Aurich wegen Mordes verantworten, der andere wegen gemeinschaftlichen Totschlags. Auch gegen eine junge Frau läuft ein Verfahren.

Emden/Aurich - Mord beziehungsweise gemeinschaftlicher Totschlag wird zwei Männern aus Emden vorgeworfen, gegen die am Dienstag, 26. Mai, der Prozess vor dem Landgericht Aurich beginnt. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden heute 20-Jährigen vor, gemeinschaftlich einen 27-Jährigen getötet zu haben. Dabei werden einem von ihnen niedere Beweggründe zur Last gelegt. Er muss sich deshalb wegen Mordes verantworten, teilte das Gericht am Freitag mit.

Die Angeklagten sollen das Opfer Anfang Dezember bei einer Feier in dessen Wohnung in Emden so schwer am Kopf verletzt haben, dass er später im Krankenhaus starb. Laut Anklage soll sich einer der beiden von dem 27-Jährigen nicht respektvoll genug behandelt gefühlt und deshalb auf ihn eingeschlagen haben. Das Opfer ging zu Boden. Anschließend sollen beide Angeklagte derart auf den Kopf des am Boden liegenden Mannes eingeschlagen und eingetreten haben, dass er schließlich infolge schwerer innerer Verletzungen starb.

Acht Verhandlungstage sind angesetzt

In den sozialen Medien kursierten bereits in der Tatnacht Audiodateien, in denen sich die jungen Männer offenbar mit der Tat brüsken. Die Emder Polizei konnte sie noch am Tattag festnehmen. Beide sitzen seitdem in Untersuchungshaft.

Der Prozess vor der 1. Großen Jugendkammer des Landgerichts Aurich beginnt am 26. Mai um 11 Uhr. Den Vorsitz hat Richter Jan Heinemeier. Angesetzt sind sieben Fortsetzungstermine: 28. Mai, 3., 11., 22., 24. und 30. Juni sowie 7. Juli. Beginn ist dann jeweils um 9 Uhr in Saal 03 des Landgerichts Aurich.

Aufgrund der aktuellen Sicherheits- und Abstandsvorschriften weist das Landgericht darauf hin, dass die Anzahl der Sitzplätze für Zuschauer beschränkt wird. Sie werden ab 10.30 Uhr vergeben. Zuschauer müssen sich ausweisen können sowie auch während der Verhandlung einen Mund-Nasen-Schutz tragen.

Auch junge Frau ist angeklagt

Wie die Staatsanwaltschaft in Aurich am Freitag der OZ auf Anfrage bestätigte, ist in Zusammenhang mit diesem Tötungsdelikt auch eine junge Emderin angeklagt worden. Zur Tatzeit war sie 17 Jahre alte. Ihr wird unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen. Laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft, Jan Wilken, soll sie unmittelbar nach der Tat Kontakt zu einem der beiden 20-jährigen gehabt und nicht den Rettungsdienst gerufen haben, obwohl sie von der Tat gewusst habe. Zuständig in diesem Fall ist nach Angaben von Wilken ein Jugendrichter am Amtsgericht Emden.

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