70 Jahre OZ
Als zwei Rivalen zum SV Großefehn verschmolzen

Als vor 70 Jahren erstmals die OZ erschien, gab es noch Sportvereine, die heute keiner mehr kennt. Der TuS Mittegroßefehn und Eintracht Großefehn gehören dazu. Hermann Aden hat einst für beide Teams Fußball gespielt.
Großefehn - Als vor 70 Jahren die ersten Exemplare der Ostfriesen-Zeitung gedruckt wurden, existierten in der Region noch Sportvereine, von denen heute kein Mensch mehr spricht. Zwei dieser vergessenen Klubs, deren Ergebnisse auch in der damals neuen OZ auftauchten, sind der TuS Mittegroßefehn und der SV Eintracht Großefehn. Einer, der für beide Klubs die Schuhe schnürte, ist Hermann Aden. Der 91-Jährige hatte auch erheblichen Anteil daran, dass aus den rivalisierenden Nachbarklubs 1959 Freunde wurden und sie zum SV Großefehn verschmolzen.

Aden kommt auf 150 Jahre Ehrenamt
Danach sorgte Hermann Aden am Seitenrand für den Aufschwung beim SV Großefehn und für die Harmonie zwischen den Kickern aus Ost (Eintracht Großefehn) und West (Mittegroßefehn). „Wir sind in die Bezirksliga aufgestiegen, abgestiegen und wieder aufgestiegen“, erinnert er sich an die wechselhaften Anfangsjahre.

Sportplatz wurde zum Kartoffelfeld
Seit 74 Jahren ist er im Verein. Direkt nach dem Krieg schloss er sich 1946 dem TuS Mittegroßefehn an. Der Sportplatz wurde damals zweckentfremdet. „Es herrschte Hunger. Da wurden damals Kartoffeln angepflanzt“, erzählt der Senior.

Fusion auf dem Fehn 1959
1959 wurde dann nicht nur die Hochzeit der beiden Fehntjer Vereine besiegelt, sondern auch die Ehe von Hermann Aden mit seiner Gesine. Seine Gattin war eine engagierte Turnerin beim TuS Mittegroßefehn. Gegen männliche Widerstände setzte sie sich durch und sorgte sie dafür, dass im SV Großefehn auch die Turnsparte ihren Platz fand. Das vierfache gekippte „F“ für den Turner-Leitspruch „frisch, fromm, fröhlich, frei“ mitten im Vereinslogo hat einst Gesine Aden persönlich entworfen.

Seine Frau Gesine Aden ist heute noch bei der Damengymnastik aktiv, Johann Buß verpasst kein Fehntjer Heimspiel. Nur Hermann Aden besucht den Sportplatz nicht mehr. Das Laufen will nicht mehr so recht. „Nach den Heimspielen rufe ich Hermann an und berichte ihm“, sagt Johann Buß. Und jeden Montag liest der 91-Jährige natürlich die Fußball-Artikel in der Ostfriesen-Zeitung. Das Sportlerherz schlägt bei Hermann Aden nämlich immer noch heftig – fast so wie vor 74 Jahren.