Politik

Eemshaven: Angeblich keine Investoren für Atomkraftwerk

Nina Harms
|
Von Nina Harms
| 12.11.2020 09:16 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
Artikel teilen:

Der Emder Rat soll eine Resolution gegen den Bau eines Atomkraftwerks in Eemshaven unterzeichnen. Die Bemühungen könnten jedoch überflüssig sein.

Emden - Die Emder FDP möchte eine Resolution gegen den Bau eines Atomkraftwerks im Niederländischen Eemshaven auf den Weg bringen. Einen entsprechenden Antrag hat die FDP nun formuliert. Ende November soll im Stadtentwicklungsausschuss darüber diskutiert sowie im Dezember im Rat entschieden werden. Das geht aus einer Mitteilung hervor.

Ferner möchte die FDP, dass die Niedersächsische Landesregierung und die Bundesregierung „mit allen möglichen Mitteln auf die niederländische Regierung“ einwirken, damit die Niederländer die Pläne zum Bau eines Atomkraftwerkes in Eemshaven aufgeben. Während in Deutschland der Ausstieg aus der Kernenergie bis zum Jahr 2022 beschlossene Sache ist, wird in den Niederlanden über den Bau neuer Kernkraftwerke nachgedacht. Als möglicher Standort ist auch Eemshaven im Gespräch.

Niederländer überdenken Pläne offenbar

Gegen das Vorhaben in den Niederlanden hat sich bereits Protest formiert. Offenbar mit Erfolg: Nach einem Bericht der Emder Zeitung haben die Niederländer ihre Pläne für Eemshaven ad acta gelegt.

Das will der Niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD) von seinem niederländischen Kollegen erfahren haben. „Außer einem Antrag für ein zweites Atomkraftwerk in Borssele zeigen Unternehmen kein Interesse zu investieren“, wird Lies in der EZ zitiert.

Mögliche Erdbeben bergen besondere Gefahr

Die FDP sieht grundsätzliche Probleme im Bau eines Atomkraftwerks in Eemshaven. „Einen Neubau eines Atomkraftwerkes können wir wegen der großen Gefahren in unserer unmittelbaren Nachbarschaft auf keinen Fall zulassen. Wir erinnern hier an das Reaktorunglück im Jahr 1986 in Tschernobyl oder 2011 in Fukushima. Die technischen Risiken von Atomkraftwerken sind nicht beherrschbar“, begründet die FDP ihren Antrag.

Gegen den Standort Eemshaven spreche ein weiterer Punkt: „Eemshaven liegt zwar nicht im Zentrum der Erdbebenzone, aber es liegt über der Groninger Gasblase.“ Immer wieder seien in den vergangenen Jahren Erdbeben ausgelöst worden. „Die Erfahrung von Fukushima zeigt: Kernkraftwerk sollten nicht an einem Ort gebaut werden, an dem Probleme wie Erdbeben oder Überschwemmungen durchaus wahrscheinlich sind“, so die FDP. Erdbeben in Eemshaven könnten weder heute noch in Zukunft ausgeschlossen werden.

Ähnliche Artikel