Einsatz

Chemieunfall an der Emder Hochschule

Gordon Päschel
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Von Gordon Päschel
| 17.11.2020 17:17 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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An der Emder Hochschule hat es am Dienstag einen Chemieunfall gegeben. Aus einem Behälter trat eine schwefelhaltige Substanz aus. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort, die Situation zunächst unklar.

Bevor sich die Männer dem Behälter nähern, werden ihnen neongelbe Schutzanzüge übergezogen. Bild: Päschel
Bevor sich die Männer dem Behälter nähern, werden ihnen neongelbe Schutzanzüge übergezogen. Bild: Päschel
Emden - Chemie-Alarm in Emden: Am Dienstagnachmittag rückt die Feuerwehr mit einem Großaufgebot zur Hochschule aus - in einem Lagerhaus tritt aus einem Behälter eine schwefelhaltige Masse aus. Die Einsatzkräfte sperren das Areal weitläufig ab, zwei Männer der Gefahrgutgruppe nähern sich dem Fundort in Hochsicherheitsanzügen und bergen das Gefäß. Der Unfall geht glimpflich aus, verletzt wird bei dem Einsatz niemand.

Gemeldet wird das Leck gegen 14 Uhr von Jörg Bürgener. Er ist für die Arbeitssicherheit an der Hochschule Emden/Leer verantwortlich. Als die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr ankommen, liegt ein intensiver Geruch in der Luft. Es riecht nach faulen Eiern. Die Situation ist zunächst unklar. „Wir wussten nicht, wie viele Menschen sich im Gebäude aufhalten, wir mussten vom Schlimmsten ausgehen“, sagt Stadtbrandmeister Bernd Lenz, der den Einsatz leitet.

Gefährliche Flüssigkeit

Mit chemischen Substanzen ist nicht zu spaßen. „Schwefel ist aggressiv und extrem gefährlich“, so Lenz. Weil die Studierenden weit genug entfernt sind, sieht er von einer Evakuierung der Hochschule ab. Während Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst mit rund 30 Helferinnen und Helfern im Einsatz sind, läuft der Betrieb an der Einrichtung weitgehend ungestört weiter.

Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei sind mit rund 30 Einsatzkräfte vor Ort. Bild: Päschel
Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei sind mit rund 30 Einsatzkräfte vor Ort. Bild: Päschel

Wie es dazu kommt, dass die bräunliche Flüssigkeit aus dem zylinderförmigen Behältnis tritt, bleibt offen. Das Chemie-Lager befindet sich in einem Anbau zum Parkplatz hin. Nachdem sich die Feuerwehr einen Überblick verschafft hat, wird Flatterband ausgebracht, damit sich niemand nähern kann.

Dekontaminierungsstation wird aufgebaut

An einem der vielen Einsatzfahrzeuge werden zwei Männer der Gefahrgutgruppe mit Atemschutzgeräten in neongelbe Anzüge gesteckt. Parallel bauen andere Helfer eine Dekontaminationsstation auf. Es werden Plastikplanen und ein Becken mit Wasser ausgebreitet. Auf ein Zeichen von Lenz hin gehen die beiden Männer über einen Hof zum Außenlager. Sie bergen den nach Angaben von Bürgener etwa 20 Liter fassenden Behälter und schaffen ihn in eine große Metalltonne. Erst als auch die Tonne sicher verschlossen und für den Transport vorbereitet worden ist, gibt Lenz Entwarnung.

Nach gut einer halben Stunde kehren die beiden Männer zurück. Sie werden von weiteren Helfern in Schutzanzügen in Empfang genommen und gründlich gereinigt. Die Tonne mit der gefährlichen Fracht muss von einem Spezialunternehmen abgeholt werden.

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