Corona

Landkreis Leer: Erste Erfolge durch die Corona-Impfung

Petra Herterich und den Agenturen
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Von Petra Herterich und den Agenturen
| 01.03.2021 20:09 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Im Kreis Leer zeigt die Corona-Impfung Wirkung: Unter den Neuinfizierten sind deutlich weniger über 80-Jährige, so Landrat Matthias Groote. Beim Thema Inzidenzwert sind sich der Leeraner Landrat und dessen Auricher Kollege Olaf Meinen einig.

Der Anmeldebereich im Impfzentrum in Hesel. Bild: Ortgies
Der Anmeldebereich im Impfzentrum in Hesel. Bild: Ortgies
Berlin/Leer - Die Bundesregierung mahnt vor den Beratungen mit den Ländern über mögliche weitere Lockerungen von Corona-Beschränkungen weiter ein vorsichtiges Vorgehen an. „Wir sind jetzt in einer Phase der Hoffnungen, Gott sei Dank. Aber es kann und darf nicht eine Phase der Sorglosigkeit sein“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Er verwies auf sinkende Zahlen der Corona-Patienten auf Intensivstationen, anziehende Impfungen und in absehbarer Zeit massenhaft zur Verfügung stehende Schnelltests. Andererseits gebe es bei den Neuinfektionen seit einigen Tagen eine steigende Tendenz, zudem breiteten sich neue, ansteckendere Corona-Varianten weiter aus.

Seibert betonte, dass es bei Schulen, Kitas und nun unter anderem auch bei Friseuren bereits „eine große Öffnungswelle“ gebe. Daher sei es sinnvoll, jetzt zunächst die Auswirkungen zu beobachten und dann umsichtig mögliche nächste Schritte zu gehen. Es gelte zu vermeiden, dass man Öffnungsschritte dann wieder zurücknehmen müsse. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten wollen an diesem Mittwoch über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise beraten.

Lena Bohlen (links) gehörte zu den ersten Bürgern, die im Impfzentrum in Hesel ihre Corona-Schutzimpfung erhielten. Geimpft wurde sie von Marion Büttner (rechts). Bild: Landkreis Leer
Lena Bohlen (links) gehörte zu den ersten Bürgern, die im Impfzentrum in Hesel ihre Corona-Schutzimpfung erhielten. Geimpft wurde sie von Marion Büttner (rechts). Bild: Landkreis Leer

Hotels und Gaststätten wollen Ostern öffnen

Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hat daher am Montag eine möglichst schnelle Öffnung der Hotels und Restaurants gefordert – spätestens zu Ostern. Nach insgesamt fast 25 Wochen im Lockdown sei das Gastgewerbe „wirtschaftlich am Ende“, sagte Präsident Detlef Schröder nach einem Treffen mit Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU). Althusmann habe zugesagt, alles zu unternehmen, um eine Öffnung zu Ostern möglich zu machen. Angesichts steigender Infektionszahlen gebe es dafür aber keine Sicherheit. „Natürlich braucht es für mögliche Öffnungen jetzt eine Richtschnur. Dafür müssen am Mittwoch die Bedingungen genannt werden“, fordert der Leeraner Landrat Matthias Groote (SPD) vor dem Bund-Länder-Treffen. Das sieht auch sein Kollege Olaf Meinen (parteilos) so: „Wir brauchen eine Öffnungsperspektive – in Verbindung mit einer Sicherheitsstrategie“, sagt der Auricher Landrat. Wer zum Beispiel in ein Hotel einchecken wolle, müsse dann einen negativen Corona-Test vorlegen, so Meinen.

Der Leiter des Impfzentrums Wilfried Harms (links) und Landrat Matthias Groote. Bild: Ortgies
Der Leiter des Impfzentrums Wilfried Harms (links) und Landrat Matthias Groote. Bild: Ortgies
Der Inzidenzwert allein dürfe nicht das Maß aller Dinge sein, darin sind sich Meinen und Groote einig. Im Landkreis Leer liegt der Wert derzeit laut Landesgesundheitsamt bei 122,4 – einen Wert von 35 hatte die Kanzlerin als Ziel für das Ende aller Corona-Beschränkungen ausgegeben. Den hat der Landkreis Aurich mit 35,8 fast erreicht. „Wenn wir jetzt alle Läden öffnen, kommen zum Einkaufen doch alle Menschen aus der gesamten Region zu uns. Das geht nicht“, sagt Meinen.

Auch in den Praxen impfen

Vor allem die schnelle Verbreitung der Virus-Mutanten müsse man bei den weiteren Schritten beachten, finden die beiden Landräte. „Rund 38 Prozent der derzeit 337 Infizierten im Landkreis Leer sind von einer Corona-Mutation betroffen“, sagt Groote. Man könne aber nicht „bis Sankt Nimmerlein“ den Lockdown verlängern. „Wir müssen einfach mehr impfen. Der Impfstoff Astrazeneca zum Beispiel gehört in die Praxen der niedergelassenen Ärzte, der muss verimpft werden“, fordern er und Meinen unisono.

Im Landkreis Leer sehe man den Impferfolg bereits deutlich: „Bei den Neuinfizierten tauchen die über 80-Jährigen deutlich weniger auf.“

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