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Sturm in Ostfriesland: Lage aus Sicht der Feuerwehr ruhig

| 11.03.2021 17:56 Uhr | 1 Kommentar | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Es ist ungemütlich in Ostfriesland: Für den nördlichen Teil Ostfrieslands gibt es eine amtliche Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen. Die Feuerwehr musste bereits einige Male ausrücken.

Ostfriesland - Sturmtief Klaus wird am Donnerstag in nordöstlicher Richtung an Deutschland vorbeiziehen und bringt Wind sowie Regen in den Nordwesten des Landes – und damit auch nach Ostfriesland. Das sagte Stefan Zimmer, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst, am Mittwoch auf Nachfrage. Zunächst hatte die Behörde in Offenbach am Main lediglich eine „Vorabinformation Unwetter vor Orkanböen“ veröffentlicht.

Im Laufe des Mittwochs gab es dann auch für Ostfriesland zwei amtliche Warnungen – vor Sturmböen und schweren Sturmböen. Am frühen Donnerstagmorgen gab die Behörde schließlich eine amtliche Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen heraus. Betroffen: das nördliche Festland und die Inseln.

Kaum Einsätze bisher

Was uns am Donnerstag erwartet: „Bereits am Vormittag wird es deutlich windiger werden“, sagte Zimmer. Mit den stärksten Winden – und da stimmten die Wettermodelle überein – könne zwischen 11 und 14 Uhr gerechnet werden. Die Böen erreichten Zimmers Angaben zufolge dann in weiten Teilen des nordwestlichen Landes überwiegend Windgeschwindigkeiten bis 100 Kilometer pro Stunde. „Vereinzelt kann es auch orkanartige Böen geben“, so Zimmer – dann fege Wind mit Geschwindigkeiten bis zu 115 Kilometer pro Stunde über die Region.

In Süderneuland haben heftige Böen einen Schuppen auseinandergerissen. Bild: Feuerwehr
In Süderneuland haben heftige Böen einen Schuppen auseinandergerissen. Bild: Feuerwehr
Stürmisch war es in Ostfriesland bereits in der Nacht, doch Einsätze infolge des Wetters gab es bislang nur vereinzelt. „Es ist bisher sehr ruhig“, sagte Manuel Goldenstein, Sprecher der Kreisfeuerwehr Aurich. In Wirdum hatten starke Böen am Morgen einen Baum entwurzelt. „Die Äste ragten auf die Straße“, die Feuerwehr musste ausrücken. Und gegen Mittag auch nach Süderneuland I, dort hatten Böen einen Blechschuppen zerstört. Ebenfalls gegen Mittag hatten heftige Böen in der Moordorfer Straße in Tannenhausen einen Baum entwurzelt. Der Baum kippte auf die Straße. Am Nachmittag musste die Feuerwehr Norden erneut ran und einen Baum von der Bundesstraße in Süderneuland I entfernen. Gegen 15:25 Uhr wurde die Feuerwehr Walle nach Georgsfeld in die Straße Gasthaushelmer alarmiert. Ein Baum musste dort ebenfalls von der Straße geräumt werden. Kurz danach rückte die Feuerwehr Simonswolde in den Friedhofsgang nach Simonswolde aus, dort drohte ein Baum auf ein Haus zu stürzen. Gegen 16 Uhr wurde die Feuerwehr Norden erneut alarmiert. In der Westermarscher Straße in Westermarsch drohte ein Baum auf die Straße zu kippen. Etwa eine halbe Stunde später musste die Feuerwehr Leezdorf in den Moosweg nach Leezdorf ausrücken. Ein Baum ragte dort über der Straße.

Baum stürzte auf Haus

Ähnlich ist die Lage auch im Kreis Leer: Auch dort gab es laut Dominik Janßen, Sprecher der Leeraner Kreisfeuerwehr, bislang nur wenige Einsätze: Die Kräfte mussten gegen Mittag zu einem Einsatz in Burlage ausrücken: Dort hatten Böen einen Baum entwurzelt, der auf ein Haus gefallen war. Ein weiterer Baum wurde in Westoverledingen entwurzelt und drohte auf einen Stall zu stürzen. Im Leeraner Stadtteil Loga hatte der Sturm gegen 13.30 Uhr ein Trampolin aus einem Garten geweht. Brisant: Das Spielgerät blieb auf Bahngleisen liegen – auch in diesem Fall wurde die Feuerwehr gerufen.

Die Wetterlage hatte auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr. Auf ihrer Internetseite gab die Nordwestbahn unter anderem Teilsperrungen bekannt. Nähere Informationen finden Sie hier. Zu Einschränkungen kam es auch bei Zugverbindungen der Deutschen Bahn.

Am Mittwoch hatte der Kreisfeuerwehrverband Aurich vor dem Sturm gewarnt und wies darauf hin, „Gartenmöbel, Mülltonnen, und sonstige Gegenstände vor einem Wegwehen zu sichern“. Zudem sollten „Verkehrsteilnehmer wachsam sein. Umgestürzte Bäume und herabfallende Äste können den Straßenverkehr und Radfahrer sowie Fußgänger gefährden.“

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