Digitalisierung
Glasfasernetz im Landkreis Leer soll weiter ausgebaut werden
6000 private sowie 1000 Adressen in Industrie- und Gewerbegebieten sollen bis 2023 im Landkreis Leer an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Dafür sollen 84 Millionen Euro investiert werden.
Landkreis Leer - Der Landkreis Leer spricht von „der größten Investition in seiner jüngeren Geschichte“: Gemeinsam mit seinen Städten und Gemeinden soll für rund 84 Millionen Euro bis 2023 das Glasfasernetz weiter ausgebaut werden, um mehrere Tausend private Haushalte und Unternehmen mit schnellem Internet zu versorgen. Das teilt die Kreisverwaltung mit.
Von dieser Investitionssumme müssen der Landkreis und seine Kommunen mit Unterstützung von Bund und Land rund 63 Millionen Euro aufbringen. Landrat Matthias Groote und Bürgermeister Günter Harders (Ostrhauderfehn) als Sprecher der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Kreisgebiet sehen in dem Großprojekt einen Meilenstein.
Zuschüsse können jetzt eingeworben werden
An diesem Freitag habe der Kreisausschuss grünes Licht für den Ausbau gegeben. Gemäß des vorläufigen Standes der europaweiten Ausschreibung soll das Oldenburger Energie- und Telekommunikationsunternehmen EWE Tel die Umsetzung realisieren. Die Entscheidung sei Voraussetzung dafür, dass Zuschüsse von Bund und Land eingeworben werden können. Der weitere Fortgang stehe noch unter Vorbehalt: So müsse der Kreistag den Haushalt für 2021 beschließen, und auch die verbindlichen Zusagen von Bund und Land müssten abgewartet werden. Im besten Fall rechnet die Kreisverwaltung mit einer Förderung von 53 Millionen Euro. Einen Anteil von rund zehn Millionen Euro wollen der Landkreis Leer und seine Kommunen gemeinsam aufbringen.
Bereits in den Jahren 2018 bis 2020 sind im Landkreis bei etwa 10.000 Adressen Glasfaserkabel bis ins Gebäude verlegt worden. Dafür wurden 40 Millionen Euro aufgewendet. Nun sollen weitere 6000 private Adressen sowie 1000 Adressen in Industrie- und Gewerbegebieten erschlossen werden. Der Anschluss soll ihnen künftig Gigabit-Geschwindigkeiten ermöglichen. Wenn die Zusagen von Bund und Land und die Haushaltsgenehmigung erfolgt sind, könnte der Glasfaser-Ausbau noch in diesem Jahr beginnen, teilt der Landkreis mit.
Bei Abschluss der Arbeiten würde noch etwa 1 Prozent an Adressen übrigbleiben, die weiterhin unterversorgt sein werden. „Für sie müssen andere technische Möglichkeiten gefunden werden, wie zum Beispiel Funklösungen“, teilt die Kreisverwaltung mit.