Was Sie heute wissen sollten

Kochsalz-Impfung | Einheimischen-Bauen | Kreißsaal-Navigator

Joachim Braun
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Von Joachim Braun
| 26.04.2021 06:26 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Das Wichtigste aus der Region, jeden Morgen um 6.26 Uhr zusammengefasst von der Chefredaktion der Ostfriesen-Zeitung.

Ich hoffe, Sie konnten das sonnige Wochenende nutzen, ganz ruhig und gelassen, vielleicht mit ein bisschen Gartenarbeit oder auch mit etwas Leckerem vom Grill. Dass mein Wochenende nicht ganz so ruhig war, hatte ich mir selber zuzuschreiben. Mein Kommentar zu #allesdichtmachen, der Videokampagne von gut 50 bekannten Schauspielern, brachte mir eine ganze Reihe vom Leserzuschriften ein, kritische ebenso wie zustimmende. Die Kritik an der Überschrift („Dumm und dümmer“) ist durchaus gerechtfertigt. Sie bezog sich zwar auf die Kampagne, konnte aber durchaus auch als Zustandsbewertung der Schauspieler bewertet werden. Wer sich dafür interessiert, warum die Aktion so problematisch ist, dem empfehle ich dieses kluge Gespräch zwischen dem Kollegen Holger Klein und der Kommunikations-Wissenschaftlerin Samara El-Ouassil. Zu den Hintergründen der Kampagne hat das Portal Netzpolitik recherchiert.

Eine eher kuriose, aber für viele Betroffene eher unangenehme Geschichte hat sich Mitte voriger Woche im Impfzentrum Friesland abgespielt. Einer Krankenschwester des DRK war bei der Vorbereitung der Impfspritzen eine Ampulle mit Vakzin zerbrochen. Um das Versehen zu vertuschen, hatte sie die Spritzen mit Kochsalzlösung aufgezogen. Sechs Geimpfte sind nun deshalb nicht geimpft. Aber welche? Wie der Landkreis Friesland mit dem Vorfall umgeht, berichtet Andreas Ellinger.

Dabei sind die Nachrichten vom Osten der ostfriesischen Halbinsel durchaus positive: Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 39,5 hat der Landkreis Friesland bundesweit eine der niedrigsten in ganz Deutschland. Und der Landkreis Wittmund ist mit 35,1 sogar Spitzenreiter in ganz Deutschland - und das bereits zum zweiten Mal. Der Landkreis und insbesondere die Stadt Leer feierten am Samstag ihre Wiederauferstehung. Die unterschiedliche Berechnungsweise von Landesgesundheitsamt (bisher zuständig) und Robert-Koch-Institut (seit der Bundes-Notbremse maßgeblich) bescherte der Stadt am Freitag eine Inzidenz von unter 100 und damit am Samstag die Öffnung des Einzelhandels. In der Fußgängerzone und in der Altstadt war richtig viel los, wie Christine Schneider-Berents berichtet. Am Wochenende lag die Inzidenz von Leer übrigens über 100, die Ladenöffnung dürfte also bald wieder Geschichte sein.

In Emden gab es hingegen am Sonnabend eine Menschenansammlung der anderen Art: Rund 70 Gegner der Pandemieregeln demonstrierten für deren Abschaffung. Zaungast Uwe Potthast fand es gut, dass die Demo stattfindet, wie er Michael Hillebrand erzählte, auch wenn das Anliegen der Corona-Leugner „totaler Quatsch“ sei. Recht hat er. Das ist Meinungsfreiheit.

Neue Baugrundstücke sind in Ostfriesland immer ein großes Thema. Klar, ein eigenes Heim gehört zum Selbstverständnis. Um trotz steigender Immobilienpreise auch einheimischen Familien das Bauen zu ermöglichen, lassen sich die Gemeinden allerhand einfallen. Sogenannte „Einheimischenmodelle“, in den 90er Jahren in Oberbayern weit verbreitet, verstoßen nach höchstrichterlichem Urteil gegen den Gleichheitsgrundsatz. Was also tun? Michael Hillebrand berichtet über zwei Modelle in der Krummhörn und in der Samtgemeinde Brookmerland.

Journalisten müssen vielseitig sein. Und engagiert. So wie die Leeraner Lokalchefin Nikola Nording. Eine Woche lang hat sie aufs Auto verzichtet und testweise alle Besorgungen mit einem Lastenrad erledigt. Mit Unterstützung des Vereins „Ostfriesenfiets“. Den brauchte sie auch, als sie mit dem E-Bike im Gebüsch landete und sich das Knie aufschrammte. Ach, Nikola ... nein, ich sage besser nichts, nachdem ich mir vorigen Sommer Hand und Ellenbogen bei einem Fahrrad-Unfall gebrochen hatte.

Zum Schluss möchte ich Sie noch auf eine bundesweite Aktion des Kölner Science Media-Centers hinweisen. Es geht um die Qualität der Geburtshilfe in Deutschland. An der Befragung von Kliniken hat sich auch die OZ beteiligt. Andreas Ellinger hat alle 71 Einrichtungen in Niedersachsen befragt, drei Viertel haben geantwortet, darunter auch alle in Ostfriesland. Im Mittelpunkt steht der Personaleinsatz und die Perspektive, dass mehr Geld in den Beginn des Lebens investiert wird. Für den Überblick sorgt ein „Kreißsaal-Navigator“.

Was heute wichtig wird:

  • Zeitzeugen erinnern sich noch an den Absturz einer Wittmunder „Phantom“ in Remels vor 40 Jahren. Der Düsenjäger zerschellte auf einer freien Fläche nahe der Schleusenstraße. Remels entging damals nur knapp einer Katastrophe. Eine Rückschau von Christine Schneider-Berents.
  • Ann-Kristin Hoge widmet sich in einem Beitrag all den Dingen, die man seinem Hund besser nicht zu fressen geben sollte. Wer weiß schon, dass Avocados, Schokolade und Zwiebeln für Haustiere giftig sind?
  • Ein Leser aus Ostgroßefehn nennt die Kanalstraße Nord nur noch „Hundekanal-Scheißhaufen-Allee“ und zieht über Hundebesitzer vom Leder. Was ist dran an den Vorwürfen? Kontrolliert die Gemeinde zu wenig? Jens Schönig ging den Vorwürfen nach.
  • Michael Hillebrand stellt die Leiterin der noch im Bau befindlichen neuen Kita in Westerhusen vor. Dagmar Wacke hat ein Privileg, um das sie viele Kolleginnen beneiden werden. Sie darf ihren eigenen Arbeitsplatz von Grund auf mitgestalten.

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