Umwelt

Ostfriesland: Wachsartige Klumpen an Stränden geben Rätsel auf

| 21.05.2021 14:02 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Ende April wurden auf Ostfriesischen Inseln und an der Küste wachsartige Klumpen angespült. Um was es sich handelte, ist in den meisten Fällen noch nicht klar – das ärgert die Grünen.

Ostfriesland - Stammen die wachsartigen Klumpen, die Ende April an Ostfriesischen Inseln und teilweise an der Küste angespült wurden, aus auf See gewaschenen Schiffstanks? Die Bundesregierung geht offenbar nicht davon aus. Das teilten die Grünen mit – und sie sind mit der Antwort nicht zufrieden. Demnach hat die Bundestagsabgeordnete Filiz Polat auf Anfrage erfahren, dass es sich nur bei zwei untersuchten Klumpen um Paraffin gehandelt hat – es wurden viel mehr gefunden. „Unklar bleibt aber, worum es sich bei den übrigen Anspülungen handelt“, wird Polat in der Mitteilung zitiert. Auch werde in der schriftlichen Antwort nicht erklärt, warum die Bundesregierung ausschließe, dass es Rückstände aus Tankwaschungen seien und was stattdessen der Ursprung ist. Laut Bundesregierung dauerten die polizeilichen Ermittlungen zum Verursacher der Verunreinigungen noch an, so die Bundestagsabgeordnete der Grünen. Sie mahnt umfassende Antworten an.

Laut der Grünen-Landtagsabgeordneten Meta Janssen-Kucz (Borkum/Leer) soll der Landtag Ende Mai über die Verschmutzung des Wattenmeers informiert werden. Das habe ihre Fraktion beantragt. Auch dabei soll es um die Analyse der entnommenen Proben gehen. Aus was bestanden die Klumpen, die nicht als Paraffinwachs identifiziert wurden? Für das Einleiten von Paraffin und paraffinähnlichen Stoffen gelten seit Anfang vergangenen Jahres strikte Regeln – ein Verbot gibt es jedoch nicht. Es ist erlaubt, Schiffstanks auf See ein zweites Mal zu waschen, wenn sie im Hafen vorgewaschen wurden.

Vor diesem Hintergrund wolle man wissen, wie es überhaupt zu den Verschmutzungen auf den Inseln und an der Küste kommen konnte, so Janssen-Kucz. Sie spricht von entdeckten Klumpen, die bis zu 200 Kilo schwer waren. Auch erhoffen sich die Grünen im Landtag Aussagen zum Verursacher und eine eventuelle Haftung. Zuletzt hatte der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD) nach den Vorfällen Ende April ein gänzliches Verbot von Tankwaschungen auf See gefordert. Zuständig sei das Bundesverkehrsministerium. Das kann Janssen-Kucz nicht nachvollziehen. Lies solle lieber endlich gemeinsam mit den Nordsee-Anrainern ein Einleitverbot umsetzen, meint sie.

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