Norddeich

Erster Heuler der Saison auf Borkum gefunden

| 12.06.2019 18:18 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Bei einem Sturm wurde „Freya“ auf Borkum von ihrer Mutter getrennt: Der erste Heuler dieser Saison an der niedersächsischen Nordseeküste wird jetzt in Norddeich aufgepäppelt.

Norddeich - Nach einem Gewitter am 19. Mai kam der Anruf von der Nordseeinsel Borkum: Ein kleiner Seehund wurde allein am Strand gesichtet – der erste Heuler der Saison an der niedersächsischen Nordseeküste. Das Tier wird jetzt in der Seehundstation Norddeich aufgepäppelt. „Unter fachkundiger Pflege hat sich ,Freya‘ bereits gut entwickelt“, so Stationsleiter Peter Lienau am Mittwoch.

Nach dem Anruf sei ein ehrenamtlicher Wattenjagdaufseher sofort zur Fundstelle geeilt, um das Tier zu beobachten und um sicherzugehen, dass es wirklich keinen Kontakt mehr zur Mutter hat. Erst dann sei der Heuler aufs Festland gebracht worden, so Lienau.

Abstand von den Tieren halten

Arzttermin für „Freya“: Der Nabel des Heulers wird desinfiziert. Bild: Seehundstation Norddeich
Arzttermin für „Freya“: Der Nabel des Heulers wird desinfiziert. Bild: Seehundstation Norddeich
Zunächst wurde das Jungtier in der Quarantänestation im Waloseum in Norddeich versorgt. Inzwischen wiegt „Freya“ nach Angaben Lienaus schon fast acht Kilo und konnte in die Seehundstation im Nationalpark-Haus umziehen. Die Mitarbeiter dort kümmern sich zurzeit um zehn weitere Heuler und acht Kegelrobben. Eine weitere Kegelrobbe ist in der Quarantänestation untergebracht. Hier verbringen alle Neueinlieferungen ihre ersten Tage.

Die Seehunde bekommen in diesen Wochen ihren Nachwuchs. Wenn die Muttertiere im Wasser nach Nahrung suchen, legen sie die Jungtiere kurzzeitig am Strand oder auf Sandbänken ab. Als Heuler gelten sie aber erst, wenn sie dauerhaft von der Mutter getrennt werden. Das kann bei Gewittern oder Stürmen passieren – oder wenn Menschen die Tiere stören. Darum sollten Spaziergänger, die am Strand einen kleinen Seehund entdecken, einige Verhaltensregeln beachten und nicht gleich Alarm schlagen. „Ruhe und Abstand“, das seien die wichtigsten Punkte, so Peter Lienau. Die Tipps der Seehundstation sind im Infokasten zu finden.

In Schleswig-Holstein war „Pepe“, gefunden Mitte Mai auf Hallig Hooge, der erste Heuler der Saison. Er und seine Kameraden werden in der Seehundstation Friedrichskoog großgezogen. Die Seehundstation und das Waloseum in Norddeich sind täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Gefüttert wird täglich um 11 und um 15 Uhr. Weitere Infos unter www.seehundstation-norddeich.de.

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