Westoverledingen

Bürgermeister Douwes zur Erdgasförderung

| 30.08.2019 15:08 Uhr | 1 Kommentar | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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„Sehr besorgt“ hat Bürgermeister Theo Douwes auf die geplanten Erdgas- und Erdölsuche der Firma Neptune Energy in Westoverledingen reagiert. Das Unternehmen hat ein 82 Quadratkilometer großes Gebiet im Visier.

Westoverledingen - Schon heute ist Westoverledingen durch die Gasförderplätze in Breinermoor und Folmhusen stark belastet, wie es in einer Pressemitteilung der Gemeinde Westoverledingen heißt. Aufgrund der neuerdings geplanten geplanten Erdgas- und Erdölsuche von Neptune Energy seien „weitere Gas- oder Erdölförderplätze und damit einhergehende Belastungen für die Bevölkerung zu befürchten“.

Angesichts der in Ostfriesland typischen Sandsteinformation im Untergrund sei „mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass dann die Fördermethode Fracking zum Einsatz kommen soll“. Sie ist aus Umweltschutzgründen umstritten – und Neptune Energy hat Fracking nicht ausgeschlossen.

„Alle rechtlichen Möglichkeiten gegen Fracking nutzen“

Bürgermeister Theo Douwes erinnert daran, dass sich der Gemeinderat am 10. Dezember 2015 aufgrund der Risiken gegen jede Form des Frackings ausgesprochen habe. Der Beschluss sei im September 2017 konkretisiert worden. Demnach soll die Gemeinde „alle rechtlichen und sonstigen Möglichkeiten zur Verhinderung von Fracking auf ihrem Gebiet ausschöpfen“.

Douwes: „Ich teile die Sorgen insbesondere der Anwohner aus dem Bereich Breinermoor und Folmhusen. Politik und Verwaltung sorgen sich um gesunde Lebensbedingungen auch für zukünftige Generationen.“ Die Gemeinde werde sich in den voraussichtlich anstehenden Verfahren zu Bohrungen kritisch einbringen und „eine maximale behördliche Kontrolle einfordern“.

Neptune Energy soll Öffentlichkeit umfassend informieren

Die Gemeinde habe Neptune Energy bereits aufgefordert, „umfassend über das Vorhaben zu informieren und im Rahmen der Sitzung des Ausschusses für Umweltfragen und Naturschutz am 12. November der Politik und der Bevölkerung Rede und Antwort zu stehen“.

Welche Gefahren durch die Gas- und Ölförderung ohne ausreichende Kontrolle entstehen können, zeigt aus Sicht des Bürgermeisters die Verunreinigung des Grundwassers in Emlichheim und „die erhöhte Krebsrate im Umfeld der Gasförderplätze im Landkreis Rotenburg“. Zudem seien Schäden durch Erdbeben zu befürchten, wie sie nicht nur in Groningen, sondern auch im benachbarten Cloppenburg durch die Gasförderung aufgetreten seien. Douwes: „Die Erde unter uns wird regelrecht ausgequetscht. Die damit verbundenen Risiken sind für mich unkalkulierbar.“

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