Telefon

Großstörung im gesamten EWE-Gebiet

Ole Cordsen
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Von Ole Cordsen
| 01.03.2021 13:49 Uhr | 1 Kommentar | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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In Ostfriesland gab es massive Probleme im Festnetz der EWE. Ausgehende Anrufe konnten nicht getätigt werden. Die Bevölkerung wurde dazu angehalten, Notrufe über das Mobilfunknetz abzusetzen.

Ostfriesland - Haushalte in ganz Ostfriesland, aber auch weit darüber hinaus hatten am Montagvormittag etwa vier Stunden lang massive Probleme beim Telefonieren übers Festnetz. Im gesamten Gebiet der EWE gab es eine Großstörung. Wie der Konzern mitteilte, war es nicht möglich, vom Festnetz aus anzurufen. Dies betrifft auch den Notruf. Henning von Busch, diensthabender Schichtleiter der Regionalen Leitstelle Ostfriesland, sagte auf Nachfrage: „Gegen 11.15 Uhr passierte es bei uns, dass wir nicht mehr übers normale Festnetz raustelefonieren konnten oder Gespräche abgebrochen sind. Eingehende Anrufe konnten wir zwar annehmen, aber es kam keine Sprachübermittlung zustande, man hörte schlicht nichts. Wir empfehlen deshalb, in Notfällen jetzt nach Möglichkeit übers Handy den Notruf zu wählen und zwar direkt die 110 oder 112. Wer auch vom Handy aus die normale Festnetznummer wählt, kommt möglicherweise auch nicht durch.“

Er und seine Kollegen notierten sich jetzt jede eingehende Nummer und riefen dann über sogenannte Notamtsleitungen zurück. „Die haben wir in ausreichender Zahl, aber das erhöht den Aufwand natürlich schon. Und wer kein Handy hat und nur ein Festnetztelefon und einen Notruf absetzen möchte, hat womöglich jetzt das Problem, dass er keine ausgehenden Anrufe tätigen kann“, sagt von Busch. „Das allerdings kann man nur mutmaßen, denn diese Anrufversuche erreichen uns ja nicht.“ Grundsätzlich sei die Situation zu händeln, aber der Mehraufwand deutlich.

Ausgefallene Komponente als Grund

Auch Behörden, beispielsweise die Landkreise Aurich, Leer und Wittmund oder die Stadt Wittmund, hatten teilweise Probleme mit der Erreichbarkeit. Andere Einrichtungen, etwa die Polizeiinspektion Leer-Emden oder die Agentur für Arbeit Emden-Leer, waren nach eigenen Aussagen nahezu nicht betroffen. Das Problem zog sich offenbar aber durchs ganze EWE-Gebiet, von Ostfriesland über Bremen bis ins Alte Land rund um Stade im Osten und südwärts bis Osnabrück. Aus EWE-Kreisen hieß es, man habe intensiv nach dem Fehler geforscht. Wie viele Anschlüsse genau betroffen waren, vermochte Sprecher Mathias Radowski am Montag auf Nachfrage nicht zu sagen. Es seien „leider viele“ gewesen.

Grund für den Ausfall sei eine ausgefallene Komponente gewesen, teilte er auf Anfrage mit. „ Das Telefonnetz ist im Internetzeitalter komplexer geworden im Vergleich zum früheren reinen Kupferkabelnetz, das nur Sprache übertragen konnte. Aus diesem Grund war es nicht leicht, die ausgefallene Komponente zu lokalisieren.“ Gegen 14.50 Uhr konnte er nach etwa vier Stunden Ausfällen Entwarnung geben: Der Fehler war gefunden und behoben, die Festnetztelefone im EWE-Netz funktionierten wieder fehlerfrei.

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